Lot Nr. 8 #


Meister von Sigmaringen


Meister von Sigmaringen - Alte Meister

(tätig in Süddeutschland zwischen 1500 und 1530)
Der heilige Jakobus mit dem Stifter Johann Wilhelm von Laubenberg und dessen Sohn,
Öl auf Holz, 96 x 42 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion Sotheby’s, London, 3. April 1985, Lot 184 (als „Upper Rhine School ca. 1500“)

Literatur:
B. Konrad, Die Meister (der Sammlung) von Sigmaringen - Zur Erweiterung ihres Oeuvres, in: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, 42, 2006, S. 26, Kat. Nr. 8, S. 9, Abb. 11

Wir danken Bernd Konrad für seine Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm geschaffenen Altar mit Szenen aus dem Marienleben in der Sammlung der Fürsten von Hohenzollern in Sigmaringen. H. D. Ingenhoff hatte den Meister von Sigmaringen mit den aus Veringenstadt stammenden Brüdern Hans und Jakob Strüb gleichgesetzt. Später identifizierte man als “Meister von Sigmaringen” Peter Strüb d. Ä. mit seinen Söhnen Jakob, Hans und Peter d. J. Die Kunst der Familie Strüb wird vom Ulmer Stil beeinflusst und steht Malern wie Zeitblom und Strigel nahe. Den Strübs werden nicht nur die Werke der Meister von Sigmaringen, sondern auch die der Meister von Veringen und des Meisters von Meßkirch zugeschrieben. Bernd Konrad unterscheidet vier chronologische Stilgruppen, in denen u. a. die Entwicklung der Raumbehandlung sichtbar wird. Obwohl das Gesamtwerk in sich stimmig sei, könne es nicht einem Maler allein zugeschrieben werden, vielmehr einer ganzen Werkstatt. Sicher sei zum Beispiel, dass Jakob und Hans Strüb gleichberechtigt in Inzigkofen gearbeitet hätten.

Dem Wappen nach stammt der Stifter der Jakobustafel aus dem allgäuischen Geschlecht derer von Laubenberg. Er ist in Rüstung ohne Helm dargestellt und wird von einem halbwüchsigen Mann begleitet, der nur einer seiner Söhne sein kann. 1494 wurden die Brüder Johann Caspar und Johann von Laubenberg durch Kaiser Maximilian I. mit der Burg Werenwag und sieben weiteren Dörfern, meist in der Umgebung gelegen, belehnt. Nach Kindler von Knobloch (Badisches Geschlechterbuch) lebte zur fraglichen Zeit, genauer ab 1509, ein Sohn des Johann Caspar, Johann Walter, mit seiner Familie auf Werenwag; er stiftete 1524 die Pfarrei in Heinstetten. Dass damit auch der Auftrag für einen Altar mit Retabel verbunden war, ist nahe liegend.

Ob die Tafel Sankt Jakobs einst Teil eines Flügels oder einer größeren Tafel gewesen ist bleibt offen. Die vorliegende Tafel hätte von zwei Fragmenten aus dem Münchener Helbing Verkaufs 1896 begleitet sein können, da diese in der Höhe beinahe ident mit ihr sind. Da sich deren Breite allerdings von der der Tafel unterscheidet, besteht die Möglichkeit, dass sie von Trennwänden geteilt wurden.

Zusatzabbildung:
Infrarotabbildung des vorliegenden Lots

Provenienz:
Auktion Sotheby’s, London, 3. April 1985, Lot 184 (als „Upper Rhine School ca. 1500“)

Literatur:
B. Konrad, Die Meister (der Sammlung) von Sigmaringen - Zur Erweiterung ihres Oeuvres, in: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, 42, 2006, S. 26, Kat. Nr. 8, S. 9, Abb. 11

Wir danken Bernd Konrad für seine Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm geschaffenen Altar mit Szenen aus dem Marienleben in der Sammlung der Fürsten von Hohenzollern in Sigmaringen. H. D. Ingenhoff hatte den Meister von Sigmaringen mit den aus Veringenstadt stammenden Brüdern Hans und Jakob Strüb gleichgesetzt. Später identifizierte man als “Meister von Sigmaringen” Peter Strüb d. Ä. mit seinen Söhnen Jakob, Hans und Peter d. J. Die Kunst der Familie Strüb wird vom Ulmer Stil beeinflusst und steht Malern wie Zeitblom und Strigel nahe. Den Strübs werden nicht nur die Werke der Meister von Sigmaringen, sondern auch die der Meister von Veringen und des Meisters von Meßkirch zugeschrieben. Bernd Konrad unterscheidet vier chronologische Stilgruppen, in denen u. a. die Entwicklung der Raumbehandlung sichtbar wird. Obwohl das Gesamtwerk in sich stimmig sei, könne es nicht einem Maler allein zugeschrieben werden, vielmehr einer ganzen Werkstatt. Sicher sei zum Beispiel, dass Jakob und Hans Strüb gleichberechtigt in Inzigkofen gearbeitet hätten.

Dem Wappen nach stammt der Stifter der Jakobustafel aus dem allgäuischen Geschlecht derer von Laubenberg. Er ist in Rüstung ohne Helm dargestellt und wird von einem halbwüchsigen Mann begleitet, der nur einer seiner Söhne sein kann. 1494 wurden die Brüder Johann Caspar und Johann von Laubenberg durch Kaiser Maximilian I. mit der Burg Werenwag und sieben weiteren Dörfern, meist in der Umgebung gelegen, belehnt. Nach Kindler von Knobloch (Badisches Geschlechterbuch) lebte zur fraglichen Zeit, genauer ab 1509, ein Sohn des Johann Caspar, Johann Walter, mit seiner Familie auf Werenwag; er stiftete 1524 die Pfarrei in Heinstetten.Dass damit auch der Auftrag für einen Altar mit Retabel verbunden war, ist nahe liegend.

Ob die Tafel Sankt Jakobs einst Teil eines Flügels oder einer größeren Tafel gewesen ist bleibt offen.Die vorliegende Tafel hätte von zwei Fragmenten aus dem Münchener Helbing Verkaufs 1896 begleitet sein können, da diese in der Höhe ident mit ihr sind. Da sich deren Breite allerdings von der der Tafel unterscheidet, besteht die Möglichkeit, dass sie von Trennwänden geteilt wurden.

Zusatzabbildung:
Infrarotabbildung des vorliegenden Lots

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

20.10.2015 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 18.000,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 25.000,-

Meister von Sigmaringen


(tätig in Süddeutschland zwischen 1500 und 1530)
Der heilige Jakobus mit dem Stifter Johann Wilhelm von Laubenberg und dessen Sohn,
Öl auf Holz, 96 x 42 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion Sotheby’s, London, 3. April 1985, Lot 184 (als „Upper Rhine School ca. 1500“)

Literatur:
B. Konrad, Die Meister (der Sammlung) von Sigmaringen - Zur Erweiterung ihres Oeuvres, in: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, 42, 2006, S. 26, Kat. Nr. 8, S. 9, Abb. 11

Wir danken Bernd Konrad für seine Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm geschaffenen Altar mit Szenen aus dem Marienleben in der Sammlung der Fürsten von Hohenzollern in Sigmaringen. H. D. Ingenhoff hatte den Meister von Sigmaringen mit den aus Veringenstadt stammenden Brüdern Hans und Jakob Strüb gleichgesetzt. Später identifizierte man als “Meister von Sigmaringen” Peter Strüb d. Ä. mit seinen Söhnen Jakob, Hans und Peter d. J. Die Kunst der Familie Strüb wird vom Ulmer Stil beeinflusst und steht Malern wie Zeitblom und Strigel nahe. Den Strübs werden nicht nur die Werke der Meister von Sigmaringen, sondern auch die der Meister von Veringen und des Meisters von Meßkirch zugeschrieben. Bernd Konrad unterscheidet vier chronologische Stilgruppen, in denen u. a. die Entwicklung der Raumbehandlung sichtbar wird. Obwohl das Gesamtwerk in sich stimmig sei, könne es nicht einem Maler allein zugeschrieben werden, vielmehr einer ganzen Werkstatt. Sicher sei zum Beispiel, dass Jakob und Hans Strüb gleichberechtigt in Inzigkofen gearbeitet hätten.

Dem Wappen nach stammt der Stifter der Jakobustafel aus dem allgäuischen Geschlecht derer von Laubenberg. Er ist in Rüstung ohne Helm dargestellt und wird von einem halbwüchsigen Mann begleitet, der nur einer seiner Söhne sein kann. 1494 wurden die Brüder Johann Caspar und Johann von Laubenberg durch Kaiser Maximilian I. mit der Burg Werenwag und sieben weiteren Dörfern, meist in der Umgebung gelegen, belehnt. Nach Kindler von Knobloch (Badisches Geschlechterbuch) lebte zur fraglichen Zeit, genauer ab 1509, ein Sohn des Johann Caspar, Johann Walter, mit seiner Familie auf Werenwag; er stiftete 1524 die Pfarrei in Heinstetten. Dass damit auch der Auftrag für einen Altar mit Retabel verbunden war, ist nahe liegend.

Ob die Tafel Sankt Jakobs einst Teil eines Flügels oder einer größeren Tafel gewesen ist bleibt offen. Die vorliegende Tafel hätte von zwei Fragmenten aus dem Münchener Helbing Verkaufs 1896 begleitet sein können, da diese in der Höhe beinahe ident mit ihr sind. Da sich deren Breite allerdings von der der Tafel unterscheidet, besteht die Möglichkeit, dass sie von Trennwänden geteilt wurden.

Zusatzabbildung:
Infrarotabbildung des vorliegenden Lots

Provenienz:
Auktion Sotheby’s, London, 3. April 1985, Lot 184 (als „Upper Rhine School ca. 1500“)

Literatur:
B. Konrad, Die Meister (der Sammlung) von Sigmaringen - Zur Erweiterung ihres Oeuvres, in: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, 42, 2006, S. 26, Kat. Nr. 8, S. 9, Abb. 11

Wir danken Bernd Konrad für seine Bestätigung der Eigenhändigkeit (schriftliche Mitteilung).

Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach dem von ihm geschaffenen Altar mit Szenen aus dem Marienleben in der Sammlung der Fürsten von Hohenzollern in Sigmaringen. H. D. Ingenhoff hatte den Meister von Sigmaringen mit den aus Veringenstadt stammenden Brüdern Hans und Jakob Strüb gleichgesetzt. Später identifizierte man als “Meister von Sigmaringen” Peter Strüb d. Ä. mit seinen Söhnen Jakob, Hans und Peter d. J. Die Kunst der Familie Strüb wird vom Ulmer Stil beeinflusst und steht Malern wie Zeitblom und Strigel nahe. Den Strübs werden nicht nur die Werke der Meister von Sigmaringen, sondern auch die der Meister von Veringen und des Meisters von Meßkirch zugeschrieben. Bernd Konrad unterscheidet vier chronologische Stilgruppen, in denen u. a. die Entwicklung der Raumbehandlung sichtbar wird. Obwohl das Gesamtwerk in sich stimmig sei, könne es nicht einem Maler allein zugeschrieben werden, vielmehr einer ganzen Werkstatt. Sicher sei zum Beispiel, dass Jakob und Hans Strüb gleichberechtigt in Inzigkofen gearbeitet hätten.

Dem Wappen nach stammt der Stifter der Jakobustafel aus dem allgäuischen Geschlecht derer von Laubenberg. Er ist in Rüstung ohne Helm dargestellt und wird von einem halbwüchsigen Mann begleitet, der nur einer seiner Söhne sein kann. 1494 wurden die Brüder Johann Caspar und Johann von Laubenberg durch Kaiser Maximilian I. mit der Burg Werenwag und sieben weiteren Dörfern, meist in der Umgebung gelegen, belehnt. Nach Kindler von Knobloch (Badisches Geschlechterbuch) lebte zur fraglichen Zeit, genauer ab 1509, ein Sohn des Johann Caspar, Johann Walter, mit seiner Familie auf Werenwag; er stiftete 1524 die Pfarrei in Heinstetten.Dass damit auch der Auftrag für einen Altar mit Retabel verbunden war, ist nahe liegend.

Ob die Tafel Sankt Jakobs einst Teil eines Flügels oder einer größeren Tafel gewesen ist bleibt offen.Die vorliegende Tafel hätte von zwei Fragmenten aus dem Münchener Helbing Verkaufs 1896 begleitet sein können, da diese in der Höhe ident mit ihr sind. Da sich deren Breite allerdings von der der Tafel unterscheidet, besteht die Möglichkeit, dass sie von Trennwänden geteilt wurden.

Zusatzabbildung:
Infrarotabbildung des vorliegenden Lots

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 20.10.2015 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.10. - 20.10.2015


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

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