(Antwerpen 1861–1949)
“Bildnis des Charles Josef De Smedt” (geb. Brügge 10. August 1814), signiert, datiert, bezeichnet Leon Brunin (18)87, Antwerpen, Öl auf Holz, 70 x 58,5 cm, gerahmt, (Rei)

Leo Brunin, mit bürgerlichem Namen Leon de Meuter, wird in einem zeitgenössischen Buch (Gustave De Graeve, nos peintres anversois, Theunis, Antwerpen 1898, S. 73–78) als energischer, rüpelhafter und kraftvoller Mann beschrieben, der in dem bekannten Shipperskwartier von Antwerpen lebte und sich zu dieser Zeit als angesehener Maler bereits einen Namen gemacht hatte. Brunin besuchte auf eigenes Bestreben hin die Akademie im Alter von acht Jahren, wo er schnell die Aufmerksamkeit seiner Lehrer auf sich zog. Drei Jahre später konnte er seinen ersten Erfolg feiern, als eine Auswahl seiner Malereien in einem Schaufenster eines lokalen Buchgeschäftes ausgestellt wurde.
Nach einer turbulenten Jugendzeit und Unterricht an der Akademie in Mechelen und Antwerpen, wo er seinen Lehrer und späteren Freund Charles Verlat (1824–1890) kennenlernte, ließ sich Brunin nieder und fand seinen eigenen Stil, stark beeinflusst von den niederländischen Meistern, insbesondere Rembrandt. Ein Vermerk auf der Rückseite des Gemäldes identifiziert das Modell als „Charles Jos. de Smedt“, 1814 in Brügge geboren, und informiert uns über dessen Mut und guten Taten. In diesem Werk hält sich Brunin von einer pompösen Darstellung fern, indem er einen bescheidenen Mann zeigt, es aber dennoch schafft, ungeachtet des Alters seines Modells, dessen Bedeutung und Rolle zu vermitteln, die der Dargestellte einst besaß.
Brunins Gemälde wurden in ganz Europa ausgestellt, wie in Paris, München und Liverpool sowie in Chicago.