Franz Richard Unterberger
(Innsbruck 1838–1902 Neuilly-s ur-Seine)
“Castellmare Golfo di Napoli”, um 1876/77, signiert F. R. Unterberger, rückseitig betitelt sowie bezeichnet F. R. Unterberger Bruxelles, Öl auf Leinwand, 75,5 x 144,5 cm, gerahmt, (Rei)
Provenienz:
ehemals Sammlung Karl Wessel (1842-1912), Bad Harzburg, Deutschland; dessen Erben;
Privatbesitz, Deutschland.
Das Glitzern des an den Sandstrand rollenden Meerwassers wusste Franz Richard Unterberger ebenso gut zu malen wie Sonne, Glut und den aufsteigenden Wasserdampf, der an der fernen Horizontlinie die Silhouette des Vesuvs und das um den Vulkan aufsteigende Gewölk mit dem im grellen Mittagslicht gleißenden Meer vermählt. Franz Richard Unterberger war ein rechter Meister der bildhaften Darstellung von naturhaften atmosphärischen Qualitäten im Gemälde und machte damit seine Italien-Ansichten, vor allem jene der Costiera Amalfitana und des Golfs von Neapel, unnachahmlich. […]
Franz Richard Unterberger hatte in der ganz großen Gilde der europäischen Maler einen guten Namen; seine Bilder waren im Pariser „Salon“ und im Münchner „Glaspalast“ so gut bekannt wie in Wien, Berlin und London. Oder in Brüssel, das er zu seiner zweiten Heimat erkoren hatte. Auch wenn die Moderne und die Abstrakte das Prospekthafte einer virtuosen Landschaftsmalerei für einige Jahrzehnte mit Geringschätzung straften: Liebhaber und Sammler garantierten das Überdauern der „Salonmalerei“ und somit auch eines Unterberger. Anstelle des noch ungekannten Fernsehens lud im 19. Jahrhundert das Tableau mit dem opulenten Goldrahmen, der die Distanz zum innerbildlichen Geschehen – hier des harten Fischerlebens – bewahrte, zum Einstieg in eine imaginierte Welt.
Unterberger erarbeitete sich vor Ort die Motive, hielt sie in kleinem Format auf Holz fest, um dann in den Wintermonaten im Atelier im Pariser Vorort Neuilly szenisch inszenierte Großgemälde zu fertigen. In München und Mailand war Franz Unterberger Akademieschüler gewesen, in Düsseldorf hatte er die Freiheit eines Privatschülers der Akademielehrer Andreas und Oswald Achenbach genossen. Neben der Pflege des gesellschaftlichen Lebens im noblen Verein „Malkasten“ zeichneten diese auch den künstlerischen Aufstieg ihrer prominenten Schüler mit Stolz auf. […]
ao. Univ.-Prof. Dr. Sibylle Moser-Ernst
Expertin: Mag. Dimitra Reimüller
Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355
19c.paintings@dorotheum.at
23.10.2014 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 50.000,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Franz Richard Unterberger
(Innsbruck 1838–1902 Neuilly-s ur-Seine)
“Castellmare Golfo di Napoli”, um 1876/77, signiert F. R. Unterberger, rückseitig betitelt sowie bezeichnet F. R. Unterberger Bruxelles, Öl auf Leinwand, 75,5 x 144,5 cm, gerahmt, (Rei)
Provenienz:
ehemals Sammlung Karl Wessel (1842-1912), Bad Harzburg, Deutschland; dessen Erben;
Privatbesitz, Deutschland.
Das Glitzern des an den Sandstrand rollenden Meerwassers wusste Franz Richard Unterberger ebenso gut zu malen wie Sonne, Glut und den aufsteigenden Wasserdampf, der an der fernen Horizontlinie die Silhouette des Vesuvs und das um den Vulkan aufsteigende Gewölk mit dem im grellen Mittagslicht gleißenden Meer vermählt. Franz Richard Unterberger war ein rechter Meister der bildhaften Darstellung von naturhaften atmosphärischen Qualitäten im Gemälde und machte damit seine Italien-Ansichten, vor allem jene der Costiera Amalfitana und des Golfs von Neapel, unnachahmlich. […]
Franz Richard Unterberger hatte in der ganz großen Gilde der europäischen Maler einen guten Namen; seine Bilder waren im Pariser „Salon“ und im Münchner „Glaspalast“ so gut bekannt wie in Wien, Berlin und London. Oder in Brüssel, das er zu seiner zweiten Heimat erkoren hatte. Auch wenn die Moderne und die Abstrakte das Prospekthafte einer virtuosen Landschaftsmalerei für einige Jahrzehnte mit Geringschätzung straften: Liebhaber und Sammler garantierten das Überdauern der „Salonmalerei“ und somit auch eines Unterberger. Anstelle des noch ungekannten Fernsehens lud im 19. Jahrhundert das Tableau mit dem opulenten Goldrahmen, der die Distanz zum innerbildlichen Geschehen – hier des harten Fischerlebens – bewahrte, zum Einstieg in eine imaginierte Welt.
Unterberger erarbeitete sich vor Ort die Motive, hielt sie in kleinem Format auf Holz fest, um dann in den Wintermonaten im Atelier im Pariser Vorort Neuilly szenisch inszenierte Großgemälde zu fertigen. In München und Mailand war Franz Unterberger Akademieschüler gewesen, in Düsseldorf hatte er die Freiheit eines Privatschülers der Akademielehrer Andreas und Oswald Achenbach genossen. Neben der Pflege des gesellschaftlichen Lebens im noblen Verein „Malkasten“ zeichneten diese auch den künstlerischen Aufstieg ihrer prominenten Schüler mit Stolz auf. […]
ao. Univ.-Prof. Dr. Sibylle Moser-Ernst
Expertin: Mag. Dimitra Reimüller
Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355
19c.paintings@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Gemälde des 19. Jahrhunderts |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 23.10.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 11.10. - 23.10.2014 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.