(Antwerpen 1530-1584) Das Jüngste Gericht, nach Pieter Bruegel d. Ä, 1558, Kupferstich auf feinem Bütten, in der Platte monogrammiert, bezeichnet und datiert "Brueghel. invet/ H. Cock. excude. cum. privileg. 1558", 22,5 x 29,2 cm, bis knapp an die Plattenkante geschnitten, Hollstein 121 (nach P. Bruegel), Hollstein 18 (Pieter van der Heyden), Passep., gerahmt, (Sch)

Provenienz: rückseitig Klebeetikett "Valeria Bella Stampe, Milano"; Privatsammlung, Italien.

Literatur: Hans Mielke, Pieter Bruegel, die Zeichnungen, Turnhout 1996, Nr. 40; A. K. Pieter Bruegel the Elder. Drawings and Prints, New York 2001, Nr. 56; A. K. Bosch, Bruegel, Rubens, Rembrandt. Meisterwerke der Albertina, hg. von K. A. Schröder und C. Metzger, Albertina, Wien, Ostfildern 2013, Nr. 43.

In den späten 1550er-Jahren schuf Pieter Bruegel d. Ä. die Serie"Die Sieben Todsünden", die 1558 bei Hieronymus Cock erschien und von Pieter van der Heyden gestochen wurde. Das inhaltliche Pendant zu dieser Serie, "Die sieben Tugenden", erschien etwas später (1559/60). Das vorliegende Blatt mit dem Jüngsten Gericht bildet als achtes und letztes Blatt der "Todsünden" gleichsam die Überleitung ins Reich der Tugend. Die Komposition basiert auf einer Zeichnung von Pieter Bruegel d. Ä. (um 1560), die sich heute in der Albertina (Inv. 7874) befindet. In der Umsetzung des Themas, mit dem im Zentrum thronenden Christus als Erlöser und Weltenrichter, konnte sich Bruegel auf eine seit dem Mittelalter etablierte Bildtradition stützen. Die unheimlichen Fantasiegestalten, die den unteren Teil der Darstellung bevölkern, sind jedoch dem Repertoire von Hieronymus Bosch entlehnt.

Provenienz: rückseitig Klebeetikett "Valeria Bella Stampe, Milano"; Privatsammlung, Italien. Literatur: Hans Mielke, Pieter Bruegel, die Zeichnungen, Turnhout 1996, Nr. 40; A. K. Pieter Bruegel the Elder. Drawings and Prints, New York 2001, Nr. 56; A. K.