Francois Pascal Simon Baron Gérard zugeschrieben
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(Rom 1770–1837 Paris)
Bildnis einer schwarzgekleideten Dame,
Öl auf Leinwand, 71,5 x 57,8 cm, gerahmt
Als Zwölfjähriger kam Gérard in die Pension du Roi in Paris. Nach einer Lehrzeit bei dem Bildhauer Augustin Pajou und dem Historienmaler Nicolas-Guy Brenet wechselte er in das Atelier von Jacques Louis David. 1789 bewarb er sich für den Prix de Rome, den jedoch sein Mitschüler Girodet erhielt. Nach einem Italienaufenthalt kehrte er 1791 nach Paris zurück, konnte jedoch aufgrund seiner pekuniären Notlage seine Ausbildung nicht weiter fortsetzen. 1793 wurde Gérard durch Vermittlung Davids ein Mitglied des Revolutionstribunals. 1794 gewann Gérard den 1. Preis für sein Bild 10. August 1792 (Die Erstürmung der Tuilerien). 1795 schuf er im Auftrag Jean Baptiste Isabeys das Gemälde Belisar, das erste seiner großen Historienbilder. Ein Jahr später schuf er das Porträt Isabeys (heute im Louvre, Paris). 1799 malte er ein berühmtes Porträt der Letizia Bonaparte (Madame Mère). In den folgenden Jahren wurde Gérard zum erfolgreichsten Porträtmaler während des Empire und der Restauration. 1810 stellte er 14 Porträts auf dem Pariser Salon aus. Gérard malte alle Berühmtheiten seiner Zeit und unterhielt einen fashionablen Salon in Paris. Auch als Historienmaler war er erfolgreich. 1810 malte er die Schlacht von Austerlitz und 1817 für König Louis XVII. den Einzug Heinrichs IV. in Paris. In späteren Jahren geriet er in Folge des Aufstiegs der romantischen Schule ein wenig in Vergessenheit. Baron (seit 1809) Gérard starb 1837 als Mitglied des Institut de France, als Offizier der Ehrenlegion und als Hofmaler von König Louis Philippe.
Trotz der unzweifelhaft hohen Qualität der Ausführung konnte das vorliegende Gemälde bislang nicht eindeutig als Werk Gérards identifiziert werden. Obwohl es stilistisch seinen Porträts sehr nahe steht, könnte es auch von einem Maler aus dem näheren Umfeld Jacques Louis Davids stammen, wenn nicht sogar von David selbst. Ebenso lässt sich eine Verbindung zu Marie Denise Villers Bildnis Une étude de femme d‘après nature dit aussi Portrait de Madame Soustras (Louvre, Paris) feststellen, das ebenfalls eine elegante Dame mit schwarzem Schleier zeigt. Obwohl das vorliegende Porträt mit Sicherheit nicht von Villers stammt, kann man davon ausgehen, dass der Künstler das Bildnis der Madame Soustras gekannt haben muss. Eine Entstehung im selben Atelier ist wahrscheinlich. Wie Gérard arbeitete auch Villers in Davids Atelier.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
09.04.2014 - 18:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 24.700,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Francois Pascal Simon Baron Gérard zugeschrieben
(Rom 1770–1837 Paris)
Bildnis einer schwarzgekleideten Dame,
Öl auf Leinwand, 71,5 x 57,8 cm, gerahmt
Als Zwölfjähriger kam Gérard in die Pension du Roi in Paris. Nach einer Lehrzeit bei dem Bildhauer Augustin Pajou und dem Historienmaler Nicolas-Guy Brenet wechselte er in das Atelier von Jacques Louis David. 1789 bewarb er sich für den Prix de Rome, den jedoch sein Mitschüler Girodet erhielt. Nach einem Italienaufenthalt kehrte er 1791 nach Paris zurück, konnte jedoch aufgrund seiner pekuniären Notlage seine Ausbildung nicht weiter fortsetzen. 1793 wurde Gérard durch Vermittlung Davids ein Mitglied des Revolutionstribunals. 1794 gewann Gérard den 1. Preis für sein Bild 10. August 1792 (Die Erstürmung der Tuilerien). 1795 schuf er im Auftrag Jean Baptiste Isabeys das Gemälde Belisar, das erste seiner großen Historienbilder. Ein Jahr später schuf er das Porträt Isabeys (heute im Louvre, Paris). 1799 malte er ein berühmtes Porträt der Letizia Bonaparte (Madame Mère). In den folgenden Jahren wurde Gérard zum erfolgreichsten Porträtmaler während des Empire und der Restauration. 1810 stellte er 14 Porträts auf dem Pariser Salon aus. Gérard malte alle Berühmtheiten seiner Zeit und unterhielt einen fashionablen Salon in Paris. Auch als Historienmaler war er erfolgreich. 1810 malte er die Schlacht von Austerlitz und 1817 für König Louis XVII. den Einzug Heinrichs IV. in Paris. In späteren Jahren geriet er in Folge des Aufstiegs der romantischen Schule ein wenig in Vergessenheit. Baron (seit 1809) Gérard starb 1837 als Mitglied des Institut de France, als Offizier der Ehrenlegion und als Hofmaler von König Louis Philippe.
Trotz der unzweifelhaft hohen Qualität der Ausführung konnte das vorliegende Gemälde bislang nicht eindeutig als Werk Gérards identifiziert werden. Obwohl es stilistisch seinen Porträts sehr nahe steht, könnte es auch von einem Maler aus dem näheren Umfeld Jacques Louis Davids stammen, wenn nicht sogar von David selbst. Ebenso lässt sich eine Verbindung zu Marie Denise Villers Bildnis Une étude de femme d‘après nature dit aussi Portrait de Madame Soustras (Louvre, Paris) feststellen, das ebenfalls eine elegante Dame mit schwarzem Schleier zeigt. Obwohl das vorliegende Porträt mit Sicherheit nicht von Villers stammt, kann man davon ausgehen, dass der Künstler das Bildnis der Madame Soustras gekannt haben muss. Eine Entstehung im selben Atelier ist wahrscheinlich. Wie Gérard arbeitete auch Villers in Davids Atelier.
Experte: Dr. Alexander Strasoldo
Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 09.04.2014 - 18:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.03. - 09.04.2014 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.