Lot Nr. 991 #


Markus Prachensky *


(Innsbruck 1932–2011 Wien) “Maremma VII.”, auf der Rückseite signiert, datiert Markus Prachensky 1985 sowie betitelt “Maremma VII. 1985”, Acryl auf Leinwand, 90 x 130 cm, gerahmt, (K)

Abgebildet: Markus Prachensky, Löcker Verlag, Wien 1990, Tafel 98 ganzseitige farbige Abb.- dort noch mit Signatur, in der Zwischenzeit weggeblichen (kein lichtechter Filzstift).

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz

Um von der Maremma auszugehen, könnte man von gerade weglaufenden oder gegeneinander verkanteten Feldstreifen sprechen, mit ihrem Wechsel von abge-brannten Bahnen, goldgelbem reifen Getreide, brauner Erde und grünen Baumreihen, wie Prachensky das ab seiner Reise durch Sardinien 1974 immer wieder gesehen hat. Doch sind hier - wie auch sonst - die Farben nie eindeutig der Natur entnommen, sondern bestenfalls Träger einer Assoziation; sie können, wie das Blau von Etruria Blues, in jedem Bildelement vorkommen - und erweisen dabei ihre eigentliche Funktion: in der Abstimmung aufeinander - und nicht auf die Natur - gewählt, sind sie für Gleichgewicht und Dynamik der Bildgestaltung ebenso wichtig wie die Form, deren wesentlicher Bestandteil sie dadurch werden. Dasselbe gilt nochmals für die formalen Elemente. Das überdachende Halbrund etwa kann ebensogut auf die Grabhügel von Cervéteri wie jeden beliebigen Mugel Etruriens hinweisen, den Prachensky gesehen hat; das Flachland der Maremma hat ihn nicht nur - im vollen Bewußtsein des großen Unterschiedes - an Puglia marina Murge, sondern auch an vergangene Bilder erinnert. Das heißt: je eindeutiger die Zuordnung einer Herkunft wird - für Farbe wie Form -, desto weniger richtig ist sie - auch bei völliger Berechtigung. Maremma faßt eine jahrelange Beschäftigung mit immer wieder neuen Eindrücken zusammen, ist nicht nur ganz Etrurien und eine Erinnerung an Apulien, sondern auch der ganze Markus Prachensky. Und dem geht es vor allem um Bilder.
Wolfgang Fleischer- aus der oben angeführten Literatur

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at

27.11.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 34.485,-
Schätzwert:
EUR 25.000,- bis EUR 35.000,-

Markus Prachensky *


(Innsbruck 1932–2011 Wien) “Maremma VII.”, auf der Rückseite signiert, datiert Markus Prachensky 1985 sowie betitelt “Maremma VII. 1985”, Acryl auf Leinwand, 90 x 130 cm, gerahmt, (K)

Abgebildet: Markus Prachensky, Löcker Verlag, Wien 1990, Tafel 98 ganzseitige farbige Abb.- dort noch mit Signatur, in der Zwischenzeit weggeblichen (kein lichtechter Filzstift).

Provenienz: Privatbesitz, Schweiz

Um von der Maremma auszugehen, könnte man von gerade weglaufenden oder gegeneinander verkanteten Feldstreifen sprechen, mit ihrem Wechsel von abge-brannten Bahnen, goldgelbem reifen Getreide, brauner Erde und grünen Baumreihen, wie Prachensky das ab seiner Reise durch Sardinien 1974 immer wieder gesehen hat. Doch sind hier - wie auch sonst - die Farben nie eindeutig der Natur entnommen, sondern bestenfalls Träger einer Assoziation; sie können, wie das Blau von Etruria Blues, in jedem Bildelement vorkommen - und erweisen dabei ihre eigentliche Funktion: in der Abstimmung aufeinander - und nicht auf die Natur - gewählt, sind sie für Gleichgewicht und Dynamik der Bildgestaltung ebenso wichtig wie die Form, deren wesentlicher Bestandteil sie dadurch werden. Dasselbe gilt nochmals für die formalen Elemente. Das überdachende Halbrund etwa kann ebensogut auf die Grabhügel von Cervéteri wie jeden beliebigen Mugel Etruriens hinweisen, den Prachensky gesehen hat; das Flachland der Maremma hat ihn nicht nur - im vollen Bewußtsein des großen Unterschiedes - an Puglia marina Murge, sondern auch an vergangene Bilder erinnert. Das heißt: je eindeutiger die Zuordnung einer Herkunft wird - für Farbe wie Form -, desto weniger richtig ist sie - auch bei völliger Berechtigung. Maremma faßt eine jahrelange Beschäftigung mit immer wieder neuen Eindrücken zusammen, ist nicht nur ganz Etrurien und eine Erinnerung an Apulien, sondern auch der ganze Markus Prachensky. Und dem geht es vor allem um Bilder.
Wolfgang Fleischer- aus der oben angeführten Literatur

Expertin: Mag. Elke Königseder Mag. Elke Königseder
+43-1-515 60-358

elke.koenigseder@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Zeitgenössische Kunst - Teil I
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 27.11.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 16.11. - 27.11.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.