Lot Nr. 9


Augustin Hirschvogel


Augustin Hirschvogel - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Nürnberg 1503-1553 Wien) Flusslandschaft mit geschwungener Holzbrücke, im Hintergrund ein Dorf, 1546, Radierung auf Bütten, in der Platte monogrammiert und datiert "AHF 1546", 13,8 x 20 cm, mit schmalem Rand um die Einfassungslinie, Faltknick und Einriss durch das Bild, Wasserflecken, Bartsch 76, Hollstein 48, Passep., o. R., (Sch)

Augustin Hirschvogel(1503-1553) entstammte einer Familie von Glasmalern in Nürnberg und war bis zum Tod seines Vaters 1525 in dessen Werkstatt tätig. Danach begründete er in seiner Heimatstadt eine eigene Werkstatt als Majolikamaler, wo er Gefäße nach italienischen, vor allem venezianischen Mustern herstellte und sich zudem als Wappenschneider einen Namen machte. Ab den späten 1530ern war er auch als Kartograph für Kaiser Ferdinand I tätig, in dessen Auftrag der 1541 die Karte von Österreich (durch Joh. Weigel in Nürnberg in Holz geschnitten) und 1544 die von Kärnten und Krain (später in Abr. Örtels Atlas erschienen) anfertigte. Nachdem er enge Kontakte zum kaiserlichen Hof etabliert hatte, ließ er sich 1544 dauerhaft in Wien nieder.

Ab dieser Zeit scheint er sich auch mit der neuen Technik der Radierung auseinandergesetzt zu haben, in der er sich neben Porträts, Wappen, Ornamenten und Gefäßentwürfen vor allem der Landschaftsgraphik widmete.

Auf diesem Gebiet war Augustin Hirschvogel einer der ersten Künstler der Deutschen Renaissance, der Landschaften, Stadtansichten und Häuser ohne religiösen und allegorischen Inhalt darstellte und diese in der Technik der Radierung ausführte. Damit steht er am Beginn einer langen, bis ins 19. Jahrhundert reichenden Tradition der reinen Landschaftsdarstellung, welche die Radierung als primäre Gestaltungstechnik etablierte.

Heute sind nur noch wenige Landschaftsradierungen von Augustin Hirschvogel erhalten, die daher zu einer großen Seltenheit auf dem Kunstmarkt zählen. Es handelt sich dabei sämtlich um geätzte Platten, die nur stellenweise mit dem Stichel bearbeitet sind, die meisten sind mit einem aus A(ugustin) H(irsch) F(ogel) zusammengesetzten Monogramm signiert und datiert. Die Feinheit seiner Strichführung erlaubt es jedoch nur, einige wenige Abdrucke von derselben Platte herzustellen. So führt Hollstein (New Hollstein, German engravings, etchings and woodcuts, c. 1400-1700) nur insgesamt zwanzig Abzüge und drei Gegendrucke von der vorliegenden Radierung an.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at

24.10.2013 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 6.250,-
Schätzwert:
EUR 5.000,- bis EUR 7.000,-

Augustin Hirschvogel


(Nürnberg 1503-1553 Wien) Flusslandschaft mit geschwungener Holzbrücke, im Hintergrund ein Dorf, 1546, Radierung auf Bütten, in der Platte monogrammiert und datiert "AHF 1546", 13,8 x 20 cm, mit schmalem Rand um die Einfassungslinie, Faltknick und Einriss durch das Bild, Wasserflecken, Bartsch 76, Hollstein 48, Passep., o. R., (Sch)

Augustin Hirschvogel(1503-1553) entstammte einer Familie von Glasmalern in Nürnberg und war bis zum Tod seines Vaters 1525 in dessen Werkstatt tätig. Danach begründete er in seiner Heimatstadt eine eigene Werkstatt als Majolikamaler, wo er Gefäße nach italienischen, vor allem venezianischen Mustern herstellte und sich zudem als Wappenschneider einen Namen machte. Ab den späten 1530ern war er auch als Kartograph für Kaiser Ferdinand I tätig, in dessen Auftrag der 1541 die Karte von Österreich (durch Joh. Weigel in Nürnberg in Holz geschnitten) und 1544 die von Kärnten und Krain (später in Abr. Örtels Atlas erschienen) anfertigte. Nachdem er enge Kontakte zum kaiserlichen Hof etabliert hatte, ließ er sich 1544 dauerhaft in Wien nieder.

Ab dieser Zeit scheint er sich auch mit der neuen Technik der Radierung auseinandergesetzt zu haben, in der er sich neben Porträts, Wappen, Ornamenten und Gefäßentwürfen vor allem der Landschaftsgraphik widmete.

Auf diesem Gebiet war Augustin Hirschvogel einer der ersten Künstler der Deutschen Renaissance, der Landschaften, Stadtansichten und Häuser ohne religiösen und allegorischen Inhalt darstellte und diese in der Technik der Radierung ausführte. Damit steht er am Beginn einer langen, bis ins 19. Jahrhundert reichenden Tradition der reinen Landschaftsdarstellung, welche die Radierung als primäre Gestaltungstechnik etablierte.

Heute sind nur noch wenige Landschaftsradierungen von Augustin Hirschvogel erhalten, die daher zu einer großen Seltenheit auf dem Kunstmarkt zählen. Es handelt sich dabei sämtlich um geätzte Platten, die nur stellenweise mit dem Stichel bearbeitet sind, die meisten sind mit einem aus A(ugustin) H(irsch) F(ogel) zusammengesetzten Monogramm signiert und datiert. Die Feinheit seiner Strichführung erlaubt es jedoch nur, einige wenige Abdrucke von derselben Platte herzustellen. So führt Hollstein (New Hollstein, German engravings, etchings and woodcuts, c. 1400-1700) nur insgesamt zwanzig Abzüge und drei Gegendrucke von der vorliegenden Radierung an.

Expertin: Mag. Astrid-Christina Schierz Mag. Astrid-Christina Schierz
+43-1-515 60-546

astrid.schierz@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 24.10.2013 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 19.10. - 24.10.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.