(Nieborow/Lodz 1849–1921 Kiew) Der Stern in der Nacht, um 1900, monogrammiert WK, Öl auf Leinwand, 67 x 151,5 cm, gerahmt, (Rei)

Gutachten von Anna Tyczynska, vom März 2007 in polnischer Sprache vorhanden.

Nach dem Abschluss der Warschauer Kunstschule ging er nach Rom, wo man ihn zum besten Zeichner erkor. Die Kaiserliche Akademie der Künste in St. Petersburg verlieh Kotarbinsky den Status eines „Künstlers des 1sten Grades“, 1895 wurde er dort zum ordentlichen Mitglied der Akademie ernannt. Nachdem der Künstler 1887 nach Kiew zog, wurde er Teilnehmer der Ausmalung der St. Vladimir Kathedrale, eines der bedeutendsten Kunstprojekte des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

Kotarbinsky arbeitete schnell und viel und wurde von seinen Auftraggebern, zu welchen die berühmten Kiewer Mäzene N. Tereschenko und V. Chanenko gehörten, besonders beliebt. Eines seiner großen Werke wurde vom Museum des Zaren Alexander III. in St. Petersburg erworben.

Kotarbinskys Talent eines Meisters der Monumentalmalerei, das sich während des Aufenthalts in Rom bei Francesco Podesti entwickelte, entsprach der Sehnsucht der Epoche nach der „grand art“. Dieser Künstler besaß eine besondere Einbildungskraft, er interpretierte gern Sujets aus dem Bereich der Mythologie und des Phantastischen, griff zu Symbolen und kreierte Atmosphäre der subtilen Assoziationen. Diese gehobene und geheimnisvolle Atmosphäre durchdringt auch seine, stets besonders dekorative Kompositionen ohne menschliche Figuren. Der Stern in der Nacht, offensichtlich als eine Supraporte/Teil der Wandbekleidung erdacht, stellt eine solche Komposition dar. Die große Ähnlichkeit dieses Bildes mit anderen Werken Kotarbinskys aus derselben Zeit lässt sie mit ca. 1900 datieren.

Wir danken Dr. Olga Sugrobova-Roth für die wissenschaftliche Unterstützung.