Lot Nr. 1208 +


Henri de Toulouse-Lautrec


(Albi 1864–1901 Malrose) Nu dans l’atelier, um 1890, Öl auf Leinwand, 80,5 x 60 cm, gerahmt, (PP)

Die Authentizität wurde vom Comité Toulouse-Lautrec, Paris bestätigt. (schriftliche Bestätigung vom 19. Juli 2012 liegt vor)

Das Werk wird in das sich in Vorbereitung befindende Supplément du Catalogue Raisonné von M. G. Dortu, jetzt vom Comité Toulouse-Lautrec, Paris, aufgenommen.

Provenienz:
Privatsammlung, Europa

Mit seinen naturgetreuen Szenen des Pariser Nachtlebens spiegelte Toulouse-Lautrec das Bild einer legendären Zeit – der Belle Époque – wider. Dabei war er in erster Linie Porträtist: Der einzelne Mensch, nicht die Menge, stand im Zentrum seiner Aufmerksamkeit.
Obwohl sich Toulouse-Lautrec an der Strichführung Pissarros und der Farbgebung Renoirs orientierte, erkannte er in Degas sein wahres künstlerisches Vorbild. In dieser Hinsicht hielt sich der Künstler dicht am Menschen, an einer erlebten Umwelt mit Tänzerinnen, Modistinnen, wie man sie täglich auf der Straße sah. Allerdings unterscheiden sich die Aktzeichnungen Toulouse-Lautrecs von jenen Degas‘ und anderer Impressionisten stark in der Interpretation: der weibliche Akt an sich ist in Toulouse-Lautrecs Oeuvre eine Randerscheinung, die Frau und deren Ausdruckstärke, deren Hintergrundgeschichte bilden den zentralen Gegenstand seines Interesses. Toulouse-Lautrec erstellt so beneidenswerte weibliche Akte, die ein der Beobachtung schutzlos preisgegebenes zaghaftes Menschenbild darstellen.
Toulouse-Lautrec litt Zeit seines Lebens an körperlichen Krankheiten, was den Künstler mit einem grenzenlosen Respekt vor der Unvollkommenheit des Menschen ausstattete. Daher trat er seinen Modellen stets mit Achtung und Anerkennung entgegen. In seinem künstlerischen Schaffen verneigte er sich vor der menschlichen Existenz – mit all ihren Sorgen, Mühen und Abgründen. Seine Porträts, vor allem die Aktzeichnungen zeigen die Modelle nicht in einem verführerischen Glanz, sondern in ihrem Alltag.
Das vorliegende Ölgemälde zeigt einen stehenden im Profil nach links gewandten weiblichen Akt. Das Modell stützt sich auf eine Staffelei, wirkt nachdenklich, der Blick scheint ins Leere zu gehen. Die sensible Darstellung dieser Frau zieht den Betrachter unweigerlich in seinen Bann.
Auf den ersten Blick scheint sie, wie viele seiner Aktzeichnungen, vor allem die lasterhafte Seite des Lebens zu thematisieren, aber bei genauerer Betrachtung sieht man, dass es die Würde des Daseins angesichts der Moderne ist, die aus dem Ausdruck der Frau spricht.
Die Kulisse des Aktes, in diesem Fall ein Innenraum, nimmt bei Toulouse-Lautrec eine ebenso wichtige Stellung ein wie die weibliche Figur selbst und ist niemals ein abstrakter Hintergrund des Geschehens. Die wahrheitsgetreue Darstellung des Interieurs zeugt von einem hoch entwickelten Farbempfinden des Künstlers. Das Anklingen der Dunkelpartien in den verschiedenen Grau- und Braunvaleurs sowie der Kontrast, den diese zu den hellen Nuancen des Bodens bilden, verleihen den zarten Tönen des Inkarnats einen farbigen Halt und unterstreichen die Räumlichkeit der Figur.

Die Authentizität wurde vom Comité Toulouse-Lautrec, Paris bestätigt. (schriftliche Bestätigung vom 19. Juli 2012 liegt vor) Das Werk wird in das sich in Vorbereitung befindende Supplément du Catalogue Raisonné von M. G. Dortu, jetzt vom Comité Tou

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at

28.11.2012 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 481.300,-
Schätzwert:
EUR 400.000,- bis EUR 600.000,-

Henri de Toulouse-Lautrec


(Albi 1864–1901 Malrose) Nu dans l’atelier, um 1890, Öl auf Leinwand, 80,5 x 60 cm, gerahmt, (PP)

Die Authentizität wurde vom Comité Toulouse-Lautrec, Paris bestätigt. (schriftliche Bestätigung vom 19. Juli 2012 liegt vor)

Das Werk wird in das sich in Vorbereitung befindende Supplément du Catalogue Raisonné von M. G. Dortu, jetzt vom Comité Toulouse-Lautrec, Paris, aufgenommen.

Provenienz:
Privatsammlung, Europa

Mit seinen naturgetreuen Szenen des Pariser Nachtlebens spiegelte Toulouse-Lautrec das Bild einer legendären Zeit – der Belle Époque – wider. Dabei war er in erster Linie Porträtist: Der einzelne Mensch, nicht die Menge, stand im Zentrum seiner Aufmerksamkeit.
Obwohl sich Toulouse-Lautrec an der Strichführung Pissarros und der Farbgebung Renoirs orientierte, erkannte er in Degas sein wahres künstlerisches Vorbild. In dieser Hinsicht hielt sich der Künstler dicht am Menschen, an einer erlebten Umwelt mit Tänzerinnen, Modistinnen, wie man sie täglich auf der Straße sah. Allerdings unterscheiden sich die Aktzeichnungen Toulouse-Lautrecs von jenen Degas‘ und anderer Impressionisten stark in der Interpretation: der weibliche Akt an sich ist in Toulouse-Lautrecs Oeuvre eine Randerscheinung, die Frau und deren Ausdruckstärke, deren Hintergrundgeschichte bilden den zentralen Gegenstand seines Interesses. Toulouse-Lautrec erstellt so beneidenswerte weibliche Akte, die ein der Beobachtung schutzlos preisgegebenes zaghaftes Menschenbild darstellen.
Toulouse-Lautrec litt Zeit seines Lebens an körperlichen Krankheiten, was den Künstler mit einem grenzenlosen Respekt vor der Unvollkommenheit des Menschen ausstattete. Daher trat er seinen Modellen stets mit Achtung und Anerkennung entgegen. In seinem künstlerischen Schaffen verneigte er sich vor der menschlichen Existenz – mit all ihren Sorgen, Mühen und Abgründen. Seine Porträts, vor allem die Aktzeichnungen zeigen die Modelle nicht in einem verführerischen Glanz, sondern in ihrem Alltag.
Das vorliegende Ölgemälde zeigt einen stehenden im Profil nach links gewandten weiblichen Akt. Das Modell stützt sich auf eine Staffelei, wirkt nachdenklich, der Blick scheint ins Leere zu gehen. Die sensible Darstellung dieser Frau zieht den Betrachter unweigerlich in seinen Bann.
Auf den ersten Blick scheint sie, wie viele seiner Aktzeichnungen, vor allem die lasterhafte Seite des Lebens zu thematisieren, aber bei genauerer Betrachtung sieht man, dass es die Würde des Daseins angesichts der Moderne ist, die aus dem Ausdruck der Frau spricht.
Die Kulisse des Aktes, in diesem Fall ein Innenraum, nimmt bei Toulouse-Lautrec eine ebenso wichtige Stellung ein wie die weibliche Figur selbst und ist niemals ein abstrakter Hintergrund des Geschehens. Die wahrheitsgetreue Darstellung des Interieurs zeugt von einem hoch entwickelten Farbempfinden des Künstlers. Das Anklingen der Dunkelpartien in den verschiedenen Grau- und Braunvaleurs sowie der Kontrast, den diese zu den hellen Nuancen des Bodens bilden, verleihen den zarten Tönen des Inkarnats einen farbigen Halt und unterstreichen die Räumlichkeit der Figur.

Die Authentizität wurde vom Comité Toulouse-Lautrec, Paris bestätigt. (schriftliche Bestätigung vom 19. Juli 2012 liegt vor) Das Werk wird in das sich in Vorbereitung befindende Supplément du Catalogue Raisonné von M. G. Dortu, jetzt vom Comité Tou

Expertin: Mag. Patricia Pálffy Mag. Patricia Pálffy
+43-1-515 60-386

patricia.palffy@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Klassische Moderne
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 28.11.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 17.11. - 28.11.2012


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.