Künstler, 1. Drittel 19. Jahrhundert
Johann Kemnitzer (gest. 1831)
im Kreise seiner Familie, Öl auf Leinwand, 101,8 x 158 cm, gerahmt, (W)
Das hier dargestellte Gruppenportrait zeigt den Cafetier Johann Kemnitzer im Kreise seiner Familie. Der aus Peterwardein 1771 nach Pest eingewanderte Johann Kemnitzer war zunächst in der Lohgerberei tätig, wo er durch die Anmeldung eines lukrativen Patents eines bestimmten Verfahrens in der Lohgerberei zu großem Reichtum gelangte. Er erwarb mehrere Gründe auf den ehemaligen Rondells der Stadtmauer. Auf einem dieser ließ er ein Caféhaus errichten. Von der niedergerissenen Stadtmauer stammende Ziegel wurden von Kemnitzer erworben, der daraus das Caféhaus erreichten ließ. Das Caféhaus erfreute sich bald großer Beliebtheit und fand sogar Erwähnung in deutschen und englischen Reiseberichten ihrer Zeit. So schreibt der englische Robert Townton, dass es in Europa genug Caféhäuser gäbe, aber dem Kemnitzer-Caféhaus kaum eines gleichzustellen ist. Die Ausstattung dürfte der Beschreibung nach üppig und prunkvoll gewesen sein, da Marmorvertäfelungen, Spiegel und eine schöne Beleuchtung erwähnt werden. Neben dem Caféhaus besaß der Geschäftsmann ein weiteres Lokal in der Budapester Leopoldstadt, in dem Haus „Zu den zwei Türken“. Als Johann Kemnitzer 1831 starb wurde sein Vermögen unter den beiden Söhnen Karl und Sigmund aufgeteilt. Jedoch dürften sie nicht das wirtschaftliche Geschick ihres Vaters besessen haben, denn sie brachten in kürzester Zeit das Erbe durch.
Als 1838 das Caféhaus durch Hochwasser verschüttet wurde, wurde es zwar vom Pächter wiederaufgebaut, doch schon einige Jahre später fiel es dem Kugelhagel der Kaiserlichen Truppen zum Opfer.
Expertin: Dr. Christl Wolf
Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377
19c.paintings@dorotheum.at
25.04.2018 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 8.125,-
- Schätzwert:
-
EUR 4.000,- bis EUR 6.000,-
Künstler, 1. Drittel 19. Jahrhundert
Johann Kemnitzer (gest. 1831)
im Kreise seiner Familie, Öl auf Leinwand, 101,8 x 158 cm, gerahmt, (W)
Das hier dargestellte Gruppenportrait zeigt den Cafetier Johann Kemnitzer im Kreise seiner Familie. Der aus Peterwardein 1771 nach Pest eingewanderte Johann Kemnitzer war zunächst in der Lohgerberei tätig, wo er durch die Anmeldung eines lukrativen Patents eines bestimmten Verfahrens in der Lohgerberei zu großem Reichtum gelangte. Er erwarb mehrere Gründe auf den ehemaligen Rondells der Stadtmauer. Auf einem dieser ließ er ein Caféhaus errichten. Von der niedergerissenen Stadtmauer stammende Ziegel wurden von Kemnitzer erworben, der daraus das Caféhaus erreichten ließ. Das Caféhaus erfreute sich bald großer Beliebtheit und fand sogar Erwähnung in deutschen und englischen Reiseberichten ihrer Zeit. So schreibt der englische Robert Townton, dass es in Europa genug Caféhäuser gäbe, aber dem Kemnitzer-Caféhaus kaum eines gleichzustellen ist. Die Ausstattung dürfte der Beschreibung nach üppig und prunkvoll gewesen sein, da Marmorvertäfelungen, Spiegel und eine schöne Beleuchtung erwähnt werden. Neben dem Caféhaus besaß der Geschäftsmann ein weiteres Lokal in der Budapester Leopoldstadt, in dem Haus „Zu den zwei Türken“. Als Johann Kemnitzer 1831 starb wurde sein Vermögen unter den beiden Söhnen Karl und Sigmund aufgeteilt. Jedoch dürften sie nicht das wirtschaftliche Geschick ihres Vaters besessen haben, denn sie brachten in kürzester Zeit das Erbe durch.
Als 1838 das Caféhaus durch Hochwasser verschüttet wurde, wurde es zwar vom Pächter wiederaufgebaut, doch schon einige Jahre später fiel es dem Kugelhagel der Kaiserlichen Truppen zum Opfer.
Expertin: Dr. Christl Wolf
Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377
19c.paintings@dorotheum.at
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at +43 1 515 60 200 |
Auktion: | Gemälde des 19. Jahrhunderts |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 25.04.2018 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 14.04. - 25.04.2018 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.