(Arnemuiden 1632–1687 Amsterdam)
Stillleben mit einem Fisch, Brot, Früchten und Wein auf einem Steintisch mit Sockelrelief und grüner Draperie,
Öl auf Leinwand, 92 x 72 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Fred Meijer vom RKD, Den Haag, der die Zuschreibung des hier vorliegenden Gemäldes anhand einer Fotografie bestätigte. Er weist darauf hin, dass möglicherweise sein Sohn Hendrick van Streeck als Maler in Frage kommt, wenn auch die Autorschaft Juriaen van Streecks wahrscheinlicher ist.

Das vorliegende Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel für die großartig arrangierten und mit tiefer Farbenpracht vor dunklem Hintergrund gemalten Stillleben Van Streecks.
Ein Teller mit Fisch, Brot und einer Zwiebel, Früchte und Gläser sind in einer sparsamen und wohlüberlegten Komposition angeordnet. Die leicht schräggestellte Schüssel betont die Bilddiagonale. Aus dem Dunkel blitzen weiche Lichtreflexe, ein grünes Tischtuch mit goldenen Fransen ist über die rechte Tischecke drapiert. Der neutrale, dunkle Hintergrund dient als Folie der beleuchteten Gegenstände und lässt sie plastisch hervortreten.

Die Stillleben Juriaen van Streecks stehen nachhaltig unter dem Einfluss Willem Kalfs und Barend van der Meers. 1655 ist er als Bürger Amsterdams erwähnt. Sein Sohn Hendrick, 1659 geboren, war zunächst sein Schüler, ging jedoch später auch bei dem Kirchenmaler Emanuel de Witte und dem Bildhauer Willem van der Hoeven in die Lehre. Seine Bilder kommen denen seines Vaters malerisch oft sehr nahe. Im Gegensatz zum Vater rückt er das Bildmotiv noch näher an den Betrachter heran und verleiht ihm damit eine intime und zugleich monumentale Erscheinung. Der Vater betont stärker den repräsentativen Charakter der Darstellung mit mehr Abstand zum Motiv, das sich aus wenigen ausgewählten Stücken formiert. Der besonders in der Reflexlichtgebung malerisch freie Pinselduktus weist Hendrick van Streeck auch als versierten Maler aus.