Lot Nr. 605


Giovanni Francesco Guerrieri


Giovanni Francesco Guerrieri - Alte Meister

(Fossombrone 1589–1657 Pesaro)
Die Madonna betet das Kind an, mit dem heiligen Joseph und der heiligen Anna,
Öl auf Leinwand, 144 x 216 cm, gerahmt

Provenienz:
Convento dei Disciplinati, Serra San Quirico;
Privatsammlung, Fabriano;
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Meraviglie del Barocco nelle Marche (San Severino Marche 24 Juli - 12. Dezember 2010), Nr. 29

Literatur:
G. Donnini, in: Kat. Meraviglie del Barocco nelle Marche: San Severino e l’Alto Maceratese, hg. von V. Sgarbi, S. Papetti, Cinisello Balsamo, Mailand 2010, Bd. 1, S. 190, Kat. Nr. 29

Das vorliegende Gemälde entstand für den Convento dei Disciplinati in Serra San Quirico und ist laut Giampiero Donnini um 1615 zu datieren, als Guerrieri in Serra San Quirico und Sassoferrato tätig war, wo er 1614 zwei Gemälde mit den Wundern des heiligen Nikolaus von Tolentino schuf (Sassoferrato, Santa Maria di Ponte del Piano). Zur damaligen Zeit hatte der Maler bereits zu einer persönlichen Neuinterpretation des Naturalismus Caravaggios gefunden, dessen Werke er während seiner Aufenthalte in Rom 1606 und 1612 hatte studieren können. Das vorliegende Gemälde, das vor allem unter dem Einfluss von Antiveduto Grammatica steht, zeichnet sich durch eine schlichte Komposition aus, die von monumentalen Figuren bestimmt und vor einem dunklen Hintergrund stark beleuchtet ist. Es lässt sich gut mit der Anbetung der Hirten in der Galleria Doria Pamphilj in Rom vergleichen, die kürzlich Grammatica zugeschrieben wurde (siehe G. Papi, Antiveduto Grammatica, Soncino 1995, S. 151). Darüber hinaus stellt das vorliegende Bild einen intimen häuslichen Realismus in Gesten und Details zur Schau, der ebenso wie die reduzierte Farbigkeit typisch für Guerrieri ist.
Guerrieri stammte aus Fossombrone, wo er einen Großteil seiner künstlerischen Laufbahn verbrachte. Obwohl er deutlich unter dem Einfluss Caravaggios stand, scheint der Künstler sich später auch dem Werk von Orazio Gentileschi geöffnet zu haben. Während seines zweiten Romaufenthalts zwischen 1615 und 1618 arbeitete Guerrieri für Marcantonio Borghese an der Ausstattung des neu errichteten Palazzo Borghese am Campo Marzo. Dort schuf er eine Reihe dekorativer Fresken und Supraportenbilder. Sein letztes bekanntes Werk ist ein signierter Heiligen Viktor aus dem Jahr 1654 (Palazzo Ducale, Urbino).

17.04.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 79.600,-
Schätzwert:
EUR 50.000,- bis EUR 70.000,-

Giovanni Francesco Guerrieri


(Fossombrone 1589–1657 Pesaro)
Die Madonna betet das Kind an, mit dem heiligen Joseph und der heiligen Anna,
Öl auf Leinwand, 144 x 216 cm, gerahmt

Provenienz:
Convento dei Disciplinati, Serra San Quirico;
Privatsammlung, Fabriano;
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Meraviglie del Barocco nelle Marche (San Severino Marche 24 Juli - 12. Dezember 2010), Nr. 29

Literatur:
G. Donnini, in: Kat. Meraviglie del Barocco nelle Marche: San Severino e l’Alto Maceratese, hg. von V. Sgarbi, S. Papetti, Cinisello Balsamo, Mailand 2010, Bd. 1, S. 190, Kat. Nr. 29

Das vorliegende Gemälde entstand für den Convento dei Disciplinati in Serra San Quirico und ist laut Giampiero Donnini um 1615 zu datieren, als Guerrieri in Serra San Quirico und Sassoferrato tätig war, wo er 1614 zwei Gemälde mit den Wundern des heiligen Nikolaus von Tolentino schuf (Sassoferrato, Santa Maria di Ponte del Piano). Zur damaligen Zeit hatte der Maler bereits zu einer persönlichen Neuinterpretation des Naturalismus Caravaggios gefunden, dessen Werke er während seiner Aufenthalte in Rom 1606 und 1612 hatte studieren können. Das vorliegende Gemälde, das vor allem unter dem Einfluss von Antiveduto Grammatica steht, zeichnet sich durch eine schlichte Komposition aus, die von monumentalen Figuren bestimmt und vor einem dunklen Hintergrund stark beleuchtet ist. Es lässt sich gut mit der Anbetung der Hirten in der Galleria Doria Pamphilj in Rom vergleichen, die kürzlich Grammatica zugeschrieben wurde (siehe G. Papi, Antiveduto Grammatica, Soncino 1995, S. 151). Darüber hinaus stellt das vorliegende Bild einen intimen häuslichen Realismus in Gesten und Details zur Schau, der ebenso wie die reduzierte Farbigkeit typisch für Guerrieri ist.
Guerrieri stammte aus Fossombrone, wo er einen Großteil seiner künstlerischen Laufbahn verbrachte. Obwohl er deutlich unter dem Einfluss Caravaggios stand, scheint der Künstler sich später auch dem Werk von Orazio Gentileschi geöffnet zu haben. Während seines zweiten Romaufenthalts zwischen 1615 und 1618 arbeitete Guerrieri für Marcantonio Borghese an der Ausstattung des neu errichteten Palazzo Borghese am Campo Marzo. Dort schuf er eine Reihe dekorativer Fresken und Supraportenbilder. Sein letztes bekanntes Werk ist ein signierter Heiligen Viktor aus dem Jahr 1654 (Palazzo Ducale, Urbino).


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.04.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.04. - 17.04.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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