Lot Nr. 590


Giacomo Legi


Giacomo Legi - Alte Meister

(Lüttich 1600–1640 Mailand)
Marktszene,
Öl auf Leinwand, 210 x 290 cm, ungerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Brescia;
europäische Privatsammlung

Literatur:
A. Orlando, “Un fiammingo a Genova: documenti figurativi per Giacomo Legi”, in: Paragone Arte, 46.1995, S. 3/4, S. 76, Abb. 69;
A. Orlando, I fiori del barocco, pittura a Genova dal naturalismo al rococò, Ausstellungskatalog, hg. von A. Orlando/C. Balsamo, Mailand 2006, S. 44, unter Kat. Nr. 5, Abb. 2;
A. Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento al Settecento: ritrovamenti dal collezionismo privato, Turin 2010, S. 129

Das Format der ausladenden Komposition, das der Monumentalität und den Ausmaßen eines Historiengemäldes entspricht, ist typisch für den Künstler. Die Komposition ist vergleichbar mit zwei Gemälden Legis im Albergo dei Poveri in Genua (234 x 324 cm, 190 x 370 cm; siehe Orlando 1995, Abb. 52, 53), deren figürliche Staffage von Domenico Fiasella stammt, sowie mit dem Werk Interno di bottega im Musée d’Art et Historie in Genf (194 x 291 cm). Wie Orlando bemerkt hat, weist das vorliegende Gemälde einen kraftvollen Figurenstil und eine qualitätvolle Detailarbeit, etwa in den Weinblättern und der Artischocke im Zentrum der Szene, auf. Der volle Pinselstrich, die lebendige Farbigkeit, die Lichtführung und die klar abgegrenzten Helldunkelkontraste sind charakteristisch für Legis Schaffen.
Obgleich es schwierig ist, Legis Werke chronologisch einzuordnen, da keines von ihnen datiert ist, lässt sich aufgrund der durchdachten Komposition und der Fülle von Figuren und Details vermuten, dass das vorliegende Gemälde in die Reifezeit des Künstlers datiert. Wie die meisten Stilllebenmaler hat Legi einzelne Motive häufig in anderen Gemälden wieder verwendet, so zum Beispiel die eine Pastete zubereitende Köchin links im Bild, die starke Ähnlichkeiten mit der Figur eines Bildes im Palazzo Bianco in Genua aufweist (Musei di Strada Nova; siehe Orlando 2006, S. 44, Kat. Nr. 5, Abb. 2).
Der wohl um 1600–1605 geborene Legi war Schüler von Jan Roos, der möglicherweise ein Verwandter war. Von 1620–1625 sowie von 1638–1640 unterhielt er eine gut gehende Werkstatt in Genua, bevor er nach Mailand zog, wo er um 1640 starb. Legi war in Genua zu einer Zeit tätig, als im Genre der Stilllebenmalerei im Einklang mit dem Geschmack der Barockzeit eine Entwicklung zu komplexeren Kompositionen stattfand.
Obwohl man heute nicht viel über Legis Leben weiß, lässt sich sagen, dass er ein viel bewunderter Maler war, der von den ortsansässigen Künstlern in Genua nachgeahmt wurde. Davon zeugt auch das Gemälde Der Markt (Privatsammlung, Genua) des jungen Domenico Piola, unter Mitwirkung von Stefano Camogli, welches in enger Anlehnung an das vorliegende Gemälde entstanden ist (siehe A. Orlando, op. cit. 2010, S. 129, Abb. 43).

17.04.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 122.300,-
Schätzwert:
EUR 100.000,- bis EUR 150.000,-

Giacomo Legi


(Lüttich 1600–1640 Mailand)
Marktszene,
Öl auf Leinwand, 210 x 290 cm, ungerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Brescia;
europäische Privatsammlung

Literatur:
A. Orlando, “Un fiammingo a Genova: documenti figurativi per Giacomo Legi”, in: Paragone Arte, 46.1995, S. 3/4, S. 76, Abb. 69;
A. Orlando, I fiori del barocco, pittura a Genova dal naturalismo al rococò, Ausstellungskatalog, hg. von A. Orlando/C. Balsamo, Mailand 2006, S. 44, unter Kat. Nr. 5, Abb. 2;
A. Orlando, Dipinti genovesi dal Cinquecento al Settecento: ritrovamenti dal collezionismo privato, Turin 2010, S. 129

Das Format der ausladenden Komposition, das der Monumentalität und den Ausmaßen eines Historiengemäldes entspricht, ist typisch für den Künstler. Die Komposition ist vergleichbar mit zwei Gemälden Legis im Albergo dei Poveri in Genua (234 x 324 cm, 190 x 370 cm; siehe Orlando 1995, Abb. 52, 53), deren figürliche Staffage von Domenico Fiasella stammt, sowie mit dem Werk Interno di bottega im Musée d’Art et Historie in Genf (194 x 291 cm). Wie Orlando bemerkt hat, weist das vorliegende Gemälde einen kraftvollen Figurenstil und eine qualitätvolle Detailarbeit, etwa in den Weinblättern und der Artischocke im Zentrum der Szene, auf. Der volle Pinselstrich, die lebendige Farbigkeit, die Lichtführung und die klar abgegrenzten Helldunkelkontraste sind charakteristisch für Legis Schaffen.
Obgleich es schwierig ist, Legis Werke chronologisch einzuordnen, da keines von ihnen datiert ist, lässt sich aufgrund der durchdachten Komposition und der Fülle von Figuren und Details vermuten, dass das vorliegende Gemälde in die Reifezeit des Künstlers datiert. Wie die meisten Stilllebenmaler hat Legi einzelne Motive häufig in anderen Gemälden wieder verwendet, so zum Beispiel die eine Pastete zubereitende Köchin links im Bild, die starke Ähnlichkeiten mit der Figur eines Bildes im Palazzo Bianco in Genua aufweist (Musei di Strada Nova; siehe Orlando 2006, S. 44, Kat. Nr. 5, Abb. 2).
Der wohl um 1600–1605 geborene Legi war Schüler von Jan Roos, der möglicherweise ein Verwandter war. Von 1620–1625 sowie von 1638–1640 unterhielt er eine gut gehende Werkstatt in Genua, bevor er nach Mailand zog, wo er um 1640 starb. Legi war in Genua zu einer Zeit tätig, als im Genre der Stilllebenmalerei im Einklang mit dem Geschmack der Barockzeit eine Entwicklung zu komplexeren Kompositionen stattfand.
Obwohl man heute nicht viel über Legis Leben weiß, lässt sich sagen, dass er ein viel bewunderter Maler war, der von den ortsansässigen Künstlern in Genua nachgeahmt wurde. Davon zeugt auch das Gemälde Der Markt (Privatsammlung, Genua) des jungen Domenico Piola, unter Mitwirkung von Stefano Camogli, welches in enger Anlehnung an das vorliegende Gemälde entstanden ist (siehe A. Orlando, op. cit. 2010, S. 129, Abb. 43).


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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.04.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.04. - 17.04.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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