(tätig in Florenz im letzten Drittel des 14. Jahrhunderts)
Ein Triptychon: Mitteltafel mit Madonna und Kind, den heiligen Nikolaus von Bari und Petrus, ein heiliger Mönch, der heilige Antonius Abbas, der heilige Andreas (?), und der heilige Johannes der Evangelist (?); Flügel: Kreuzigung mit Maria und Johannes rechts, der heilige Christophorus, der heilige Benedikt, ein heiliger Bischof links und oben die Verkündigung an Maria,
Tempera auf Goldgrund auf Holz, oben spitz zulaufend, integrierter Rahmen, Mitteltafel 34,5 x 19 cm, Flügel 34,5 x 9,5 cm

Provenienz:
Europäische Privatsammlung

Wir danken Herrn Professor Alessandro Tomei für die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an den Meister der Lazzaroni-Madonna nach Prüfung des Originals und für die Unterstützung bei der Katalogisierung des Werkes (schriftliche Mitteilung, 16. Februar 2013).
Außerdem danken wir Frau Professor Sonia Chiodo, welche die Zuschreibung an den Meister der Lazzaroni-Madonna unabhängig von Alessandro Tomei auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Dieser anonyme Florentiner Meister, der von Offner zunächst als “Meister der zwei Madonnen” bezeichnet wurde (siehe R. Offner, A Legacy of Attribution, hg. von H. Maginnis, New York 1981, S. 37/38), wurde laut Klara Steinweg später von Offner selbst umbenannt, als dieser den Künstler als Schöpfer der Madonna mit Kind und zwei Engeln, damals in der Sammlung Lazzaroni in Paris, identifiziert hatte. Später schrieb Miklòs Boskovits dem Meister weitere Werke zu (siehe M. Boskovits, Pittura fiorentina alla vigilia del Rinascimento, Florenz 1975, S. 239/40, Anm. 169), etwa die Marienkrönung mit acht Heiligen und sechs Engeln aus der Sammlung Acton (Mailand, Museo Diocesano; siehe Fondi oro. Una collezione per Milano, Ausstellungskatalog, 1999/2000, S. 52/53) und das Fresko der Tugendallegorien im Palazzo Comunale von San Miniato (siehe S. Chiodo, “Gli affreschi della chiesa di San Domenico a San Miniato: un capitolo poco noto della pittura fiorentina fra Tre e Quattrocento (parte I)”, in: Arte Cristiana XCVI, 2008, S. 35–48). Alle diese Werke weisen ebenso wie eine Madonna mit Kind und Heiligen, eine Kreuzigung und eine Verkündigung in Venedig (Fondazione Cini) dieselben stilistischen Merkmale wie das vorliegende Triptychon auf. Der Künstler, der in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts tätig war, scheint in der Werkstatt von Jacopo di Cione, genannt l’Orcagna, ausgebildet worden zu sein und stand später unter dem Einfluss von Andrea Bonaiuti und Cenni di Francesco.