Lot Nr. 829


Anton Schoonjans


(Antwerpen um 1655–1726 Wien)
Pasticcio-Porträt Zar Peters des Großen von Rußland,
Öl auf Leinwand, 60 x 51 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Prof. Eduard Safarik, der das Gemälde als Werk von Schoonjans bestimmte und den Dargestellten als Peter den Großen identifizieren konnte. Schoonjans war seit 1695 kaiserlicher Hofmaler in Wien. Während eines Aufenthaltes in Berlin schuf er ein Porträt des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, in dem er wie bei dem hier vorliegenden Gemälde Charakteristika des klassischen Porträts mit solchen der Genremalerei verband. Beide Bilder zeichnen sich durch die überzeichnet wirkende löwenhafte Mähne aus. Es handelt sich hier nicht um ein realistisches Porträt des Zaren, sondern um eine individuelle Übersetzung der charakterlichen Eigenschaften der dargestellten Person, also um ein Pasticcio. Safarik vergleicht dieses Porträt mit einem weiteren Bildnis des in ganz Europa berühmten Zaren von Adam Manyoki (vgl. E. A. Safarik (Hg.), Johann Kupezky, Ein Meister des Barockporträts, Rom 2001).

Zar Peter, der seit 1712 mit der späteren Katharina I. verheiratet war, unternahm 1716/17 eine große Reise nach Westeuropa. Nach dem Sieg über Schweden war er bemüht, Russland als gleichberechtigten Partner der europäischen Großmächte zu etablieren. Den Auftakt bildete ein Kuraufenthalt in Pyrmont, danach besuchte er die Höfe von Berlin und Kopenhagen. Über Holland ging es weiter nach Paris, wo der Zar mehrere Wochen blieb und vom jungen König Louis XV. empfangen wurde. Über den Kurort Spa, über Holland und Berlin kehrte er in die neue Hauptstadt St. Petersburg zurück.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

17.04.2013 - 18:00

Schätzwert:
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-

Anton Schoonjans


(Antwerpen um 1655–1726 Wien)
Pasticcio-Porträt Zar Peters des Großen von Rußland,
Öl auf Leinwand, 60 x 51 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Prof. Eduard Safarik, der das Gemälde als Werk von Schoonjans bestimmte und den Dargestellten als Peter den Großen identifizieren konnte. Schoonjans war seit 1695 kaiserlicher Hofmaler in Wien. Während eines Aufenthaltes in Berlin schuf er ein Porträt des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, in dem er wie bei dem hier vorliegenden Gemälde Charakteristika des klassischen Porträts mit solchen der Genremalerei verband. Beide Bilder zeichnen sich durch die überzeichnet wirkende löwenhafte Mähne aus. Es handelt sich hier nicht um ein realistisches Porträt des Zaren, sondern um eine individuelle Übersetzung der charakterlichen Eigenschaften der dargestellten Person, also um ein Pasticcio. Safarik vergleicht dieses Porträt mit einem weiteren Bildnis des in ganz Europa berühmten Zaren von Adam Manyoki (vgl. E. A. Safarik (Hg.), Johann Kupezky, Ein Meister des Barockporträts, Rom 2001).

Zar Peter, der seit 1712 mit der späteren Katharina I. verheiratet war, unternahm 1716/17 eine große Reise nach Westeuropa. Nach dem Sieg über Schweden war er bemüht, Russland als gleichberechtigten Partner der europäischen Großmächte zu etablieren. Den Auftakt bildete ein Kuraufenthalt in Pyrmont, danach besuchte er die Höfe von Berlin und Kopenhagen. Über Holland ging es weiter nach Paris, wo der Zar mehrere Wochen blieb und vom jungen König Louis XV. empfangen wurde. Über den Kurort Spa, über Holland und Berlin kehrte er in die neue Hauptstadt St. Petersburg zurück.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 17.04.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.04. - 17.04.2013