(Antwerpen 1581–1642)
Das Gastmahl des Herodes mit Salome und dem Kopf des Johannes (Matthäus 14, 3.11),
Öl auf Holz, 33 x 43,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Belgische Privatsammlung

Wir danken Frau Dr. Ursula Härting, die das Gemälde anhand des Originals als eigenhändiges Werk Frans Franckens II bestätigt hat. Ein schriftliches Gutachten liegt dem Bild bei. Frau Dr. Härting schreibt: “Das mir im Original bekannte Gemälde... ist ein frühes Werk des flämischen Kleinfigurenmalers Francken II (1581–1642). Der Maler zeigt sich selbst als Gast an der Tafel außen rechts, selbstbewusst auf den Betrachter schauend, mit Barett und Federbusch. Die Banketttafel mit Schwanenpastete, Salzfass und gelbgoldenen Pokalen ist der Hauptaspekt der Komposition. Herodes hatte Hofbeamte und Offiziere zusammen mit den vornehmsten Bürgern von Galiläa zu einem Festmahl eingeladen. Der Tanz der Tochter gefiel Herodes so ausnehmend, dass er ihr jeden Wunsch gewähren wollte, selbst wenn es sein halbes Reich sein sollte. Das junge Mädchen verlangte auf den Rat der Mutter den Kopf des Täufers Johannes, dessen Enthauptung links hinten im Bild gezeigt wird. Der biblischen Darstellung folgend zeigt Franken Salome als unschuldige Handlangerin, Herodias mit dunklerem Inkarnat und gröberen Zügen als Drahtzieherin der Enthauptung. Das Bild wird vor 1610 entstanden sein, als Frans II sich mehrfach mit dem Sujet befasst. Kostümliche Details wie Franckens Halskrause und Salomes Manschetten, der pastose Farbauftrag und die bildrandparallel ins Bild gestellte Tafel gehören zu dieser frühen Stilstufe in Franckens Oeuvre. Die gestenreiche Sprache der Handelnden, selbst in diesem kleinen Format, offenbart sich bereits hier als höchst erzählerisches Motiv, und sie bleibt ein durchgängiges Charakteristikum seiner Kompositionen...”.