Lot Nr. 85


Friedrich Bedrich Havránek


Friedrich Bedrich Havránek - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Prag 1821–1899) “Das Eisthal bei St. Bartolomä am Königssee“, signiert, datiert (ligiert), F. Hawránek 1846, rückseitig altes Klebeetikett, undeutlich bezeichnet, Öl auf Leinwand, 86 x 74,5 cm, gerahmt, (Rei)

Bedr?ich Havránek gehört zu den wichtigsten Repräsentanten der böhmischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Die erste Kunstausbildung bekam er an der Prager Akademie im Atelier des Landschaftsmalers Antonín Mánes. Die finanzielle Situation seiner Familie ermöglichte es ihm sein Studium fortzusetzen, wobei er zuerst bei Christian Ruben und anschließend bei dessen Schwager Max Haushofer studierte. Haushofer, der an der Prager Akademie lehrte, brachte aktuelle Anregungen und Muster der romantischen Landschaftsmalerei der Münchner Schule mit ins böhmische Umfeld.
Havránek ist unter den Schülern Haushofers durch seine künstlerische Auffassung einzigartig, die sich vor allem durch seine charakteristische Handschrift, der auch in großen Kompositionen nicht die kleinsten Details entgingen, auszeichnete.
Das erste Mal stellte er bei der Prager Jahresausstellung im Jahre 1843 aus und beschickte diese von nun an regelmäßig bis an sein Lebensende. Zwischen den Jahren 1845 und 1847 war Havránek im Haushofer-Atelier tätig, wo er weiterhin an der Verfeinerung seines künstlerischen Talents arbeitete. Hier vertiefte er sein Interesse für die Alpenlandschaft, gleichzeitig eignete er sich auch einige formale Elemente an, die charakteristisch für eine Reihe von Schülern Haushofers waren, und die seine Zugehörigkeit zu der Malerschule offenlegen – das Interesse für atmosphärische Motive und die häufige Nutzung von Kompositionsprinzipien. Gerade während seines Studiums bei Haushofer malte er im Jahr 1846 das Bild “Eistal bei St. Bartholomä“ am Königsee, das im gleichen Jahr bei der Jahresausstellung des Kunstvereins in Prag [Krasoumná jednota v Praze] ausgestellt wurde. Dieses hinsichtlich des Formats repräsentative Beispiel Havráneks stellt den fünfundzwanzigjährigen Künstler als voll ausgereiften Maler vor. Die souveräne Arbeit mit der Farbe, die hinreißende Subtilität der Abbildung, durchgearbeitet bis in die kleinsten Details, gleichzeitig aber eine unglaubliche Lebendigkeit und Fülle des Gemäldes, das zweifelsohne mit der ausgestellten Komposition korrespondiert, verweisen auf ein Meisterwerk des Künstlers, dessen Werk eine nachhaltige Würdigung im breiteren Kontext der mitteleuropäischen romantischen Landschaftsmalerei der 40er und 50er Jahre des 19. Jahrhunderts verdienen würde.

Ausgestellt: Jahresausstellung des Kunstvereins für Böhmen, Prag 1846, Katalognummer 64
Literatur: Katalog der Kunstausstellung der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde im Jahre 1846, Katalognummer 64
Blažícˆková Horová N., Bedr?ich Havránek 1821 – 1899, Prag 1985, S. 35, Katalognummer 58 (Erwähnung, spätere Variante reproduziert)

Wir danken Dr. Michal Simek für die wissenschaftliche Unterstützung.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

16.04.2013 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 46.660,-
Schätzwert:
EUR 8.000,- bis EUR 12.000,-

Friedrich Bedrich Havránek


(Prag 1821–1899) “Das Eisthal bei St. Bartolomä am Königssee“, signiert, datiert (ligiert), F. Hawránek 1846, rückseitig altes Klebeetikett, undeutlich bezeichnet, Öl auf Leinwand, 86 x 74,5 cm, gerahmt, (Rei)

Bedr?ich Havránek gehört zu den wichtigsten Repräsentanten der böhmischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Die erste Kunstausbildung bekam er an der Prager Akademie im Atelier des Landschaftsmalers Antonín Mánes. Die finanzielle Situation seiner Familie ermöglichte es ihm sein Studium fortzusetzen, wobei er zuerst bei Christian Ruben und anschließend bei dessen Schwager Max Haushofer studierte. Haushofer, der an der Prager Akademie lehrte, brachte aktuelle Anregungen und Muster der romantischen Landschaftsmalerei der Münchner Schule mit ins böhmische Umfeld.
Havránek ist unter den Schülern Haushofers durch seine künstlerische Auffassung einzigartig, die sich vor allem durch seine charakteristische Handschrift, der auch in großen Kompositionen nicht die kleinsten Details entgingen, auszeichnete.
Das erste Mal stellte er bei der Prager Jahresausstellung im Jahre 1843 aus und beschickte diese von nun an regelmäßig bis an sein Lebensende. Zwischen den Jahren 1845 und 1847 war Havránek im Haushofer-Atelier tätig, wo er weiterhin an der Verfeinerung seines künstlerischen Talents arbeitete. Hier vertiefte er sein Interesse für die Alpenlandschaft, gleichzeitig eignete er sich auch einige formale Elemente an, die charakteristisch für eine Reihe von Schülern Haushofers waren, und die seine Zugehörigkeit zu der Malerschule offenlegen – das Interesse für atmosphärische Motive und die häufige Nutzung von Kompositionsprinzipien. Gerade während seines Studiums bei Haushofer malte er im Jahr 1846 das Bild “Eistal bei St. Bartholomä“ am Königsee, das im gleichen Jahr bei der Jahresausstellung des Kunstvereins in Prag [Krasoumná jednota v Praze] ausgestellt wurde. Dieses hinsichtlich des Formats repräsentative Beispiel Havráneks stellt den fünfundzwanzigjährigen Künstler als voll ausgereiften Maler vor. Die souveräne Arbeit mit der Farbe, die hinreißende Subtilität der Abbildung, durchgearbeitet bis in die kleinsten Details, gleichzeitig aber eine unglaubliche Lebendigkeit und Fülle des Gemäldes, das zweifelsohne mit der ausgestellten Komposition korrespondiert, verweisen auf ein Meisterwerk des Künstlers, dessen Werk eine nachhaltige Würdigung im breiteren Kontext der mitteleuropäischen romantischen Landschaftsmalerei der 40er und 50er Jahre des 19. Jahrhunderts verdienen würde.

Ausgestellt: Jahresausstellung des Kunstvereins für Böhmen, Prag 1846, Katalognummer 64
Literatur: Katalog der Kunstausstellung der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde im Jahre 1846, Katalognummer 64
Blažícˆková Horová N., Bedr?ich Havránek 1821 – 1899, Prag 1985, S. 35, Katalognummer 58 (Erwähnung, spätere Variante reproduziert)

Wir danken Dr. Michal Simek für die wissenschaftliche Unterstützung.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.04.2013 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.04. - 16.04.2013


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.