Lot Nr. 39


Thomas Ender


Thomas Ender - Gemälde des 19. Jahrhunderts

(Wien 1793-1875) Blick auf die Zenoburg bei Meran, um 1845, signiert To. Ender, Öl auf Leinwand, 92,6 x 118,5 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Alfred Eisler bis 1937; 
dessen Witwe Valerie Eisler bis 1941; 
NS-Entzug durch einen Leihvertrag mit dem Joanneum Graz, der später in ein entgeltliches Geschäft umgewandelt wurde; 
1953 Rückstellungsvergleich mit den Erben nach Valerie Eisler, das Gemälde blieb als “Gegenleistung” im Joanneum; 
Januar 2012 Restitution an die Rechtsnachfolger nach Valerie Eisler durch die steirische Landesregierung. 

Verzeichnet in:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I. 1, S. 284, Nr. 47.

Thomas Ender 
studierte in den Jahren 1806-1813 wie auch sein Zwillingsbruder Johann Nepomuk  an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, zunächst Historienmalerei und anschließend in der Landschaftsklasse bei Lorenz Janscha und Joseph Mößmer. Ender unternahm zahlreiche Wanderungen mit Gleichgesinnten durch die Umgebung Wiens, fertigte eigene Naturstudien an und entwickelte in jenen Jahren bereits seinen für ihn charakteristischen Aquarellstil. Im Jahre 1815 erhielt er ein Stipendium das ihm eine fünfmonatige Studienreise in die Salzburger und Tiroler Bergwelt ermöglichte. Die damals entstandenen zahlreichen Landschaftsaquarelle erweckten das Interesse Fürst Metternichs, der neben Erzherzog Johann ebenso wie Kaiser Franz I. zu Enders Förderern zählte. Von März 1817 bis August 1818 begleitete Ender die österreichische Expedition nach Brasilien, von wo er nach einjähriger Tätigkeit mehr als 700 Zeichnungen und Aquarelle für den Kaiser mitbrachte. Weitere Reisen sollten folgen, so wurden Italien wie auch die österreichischen Alpen-Landschaften (Steiermark, Salzburg, Nord- und Südtirol bis zum Gardasee) zu seinen bevorzugten und auch von seinen Auftraggebern gewünschten Motiven aber auch eine Reise nach Südrussland und in den Orient sind belegt.

Wie das vorliegende Gemälde veranschaulicht sind es nicht nur die auf zahlreichen Reisen angefertigten Aquarelle und Zeichnungen mit denen sich der Künstler Thomas Ender einen Namen machte, sondern diesen verdankt er ebenso seinen in Öl gemalten Werken. Durch große technische Fertigkeit, Detailgenauigkeit aber auch durch das gekonnt eingesetzte Lichtspiel fasziniert das Gemälde.  Der Blick des Betrachters wandert von der über steilen Felsen thronenden Zenoburg am Eingang des Passeiertals über die Weinreben am Hang nach unten in die Passer und zieht den Blick des Betrachters entgegen der Stromrichtung des Flusses in die Tiefe des Gemäldes. Sonnige Partien wechseln sich mit  Schattenpartien über dem Wasser ab und der Betrachter hat nicht zuletzt auch aufgrund der frischen Farbigkeit das Gefühl die Kühle des Wassers erahnen zu können.

Die Ursprünge der über der Passerschlucht gelegenen Burg gehen in die spätrömische Zeit zurück. Sie diente den Römern als günstiger Standort für die Überwachung der Handelswege. Im Mittelalter wurde dem Heiligen  Zeno zu Ehren eine Kapelle gebaut, die lange Zeit als Wallfahrtsort diente und der Burg ihren Namen verlieh. Im 13. Jahrhundert ließ Meinhard II die Anlage ausbauen. Die Zenoburg, die zeitweise den Tiroler Grafen als Residenz diente, befindet sich heute in privatem Besitz.

Provenienz:
Alfred Eisler bis 1937; dessen Witwe Valerie Eisler bis 1941; NS-Entzug durch einen Leihvertrag mit dem Joanneum Graz, der später in ein entgeltliches Geschäft umgewandelt wurde; 1953 Rückstellungsvergleich mit den Erben nach Valerie E

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

16.10.2012 - 18:00

Schätzwert:
EUR 45.000,- bis EUR 65.000,-

Thomas Ender


(Wien 1793-1875) Blick auf die Zenoburg bei Meran, um 1845, signiert To. Ender, Öl auf Leinwand, 92,6 x 118,5 cm, gerahmt, (Rei)

Provenienz:
Alfred Eisler bis 1937; 
dessen Witwe Valerie Eisler bis 1941; 
NS-Entzug durch einen Leihvertrag mit dem Joanneum Graz, der später in ein entgeltliches Geschäft umgewandelt wurde; 
1953 Rückstellungsvergleich mit den Erben nach Valerie Eisler, das Gemälde blieb als “Gegenleistung” im Joanneum; 
Januar 2012 Restitution an die Rechtsnachfolger nach Valerie Eisler durch die steirische Landesregierung. 

Verzeichnet in:
Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I. 1, S. 284, Nr. 47.

Thomas Ender 
studierte in den Jahren 1806-1813 wie auch sein Zwillingsbruder Johann Nepomuk  an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, zunächst Historienmalerei und anschließend in der Landschaftsklasse bei Lorenz Janscha und Joseph Mößmer. Ender unternahm zahlreiche Wanderungen mit Gleichgesinnten durch die Umgebung Wiens, fertigte eigene Naturstudien an und entwickelte in jenen Jahren bereits seinen für ihn charakteristischen Aquarellstil. Im Jahre 1815 erhielt er ein Stipendium das ihm eine fünfmonatige Studienreise in die Salzburger und Tiroler Bergwelt ermöglichte. Die damals entstandenen zahlreichen Landschaftsaquarelle erweckten das Interesse Fürst Metternichs, der neben Erzherzog Johann ebenso wie Kaiser Franz I. zu Enders Förderern zählte. Von März 1817 bis August 1818 begleitete Ender die österreichische Expedition nach Brasilien, von wo er nach einjähriger Tätigkeit mehr als 700 Zeichnungen und Aquarelle für den Kaiser mitbrachte. Weitere Reisen sollten folgen, so wurden Italien wie auch die österreichischen Alpen-Landschaften (Steiermark, Salzburg, Nord- und Südtirol bis zum Gardasee) zu seinen bevorzugten und auch von seinen Auftraggebern gewünschten Motiven aber auch eine Reise nach Südrussland und in den Orient sind belegt.

Wie das vorliegende Gemälde veranschaulicht sind es nicht nur die auf zahlreichen Reisen angefertigten Aquarelle und Zeichnungen mit denen sich der Künstler Thomas Ender einen Namen machte, sondern diesen verdankt er ebenso seinen in Öl gemalten Werken. Durch große technische Fertigkeit, Detailgenauigkeit aber auch durch das gekonnt eingesetzte Lichtspiel fasziniert das Gemälde.  Der Blick des Betrachters wandert von der über steilen Felsen thronenden Zenoburg am Eingang des Passeiertals über die Weinreben am Hang nach unten in die Passer und zieht den Blick des Betrachters entgegen der Stromrichtung des Flusses in die Tiefe des Gemäldes. Sonnige Partien wechseln sich mit  Schattenpartien über dem Wasser ab und der Betrachter hat nicht zuletzt auch aufgrund der frischen Farbigkeit das Gefühl die Kühle des Wassers erahnen zu können.

Die Ursprünge der über der Passerschlucht gelegenen Burg gehen in die spätrömische Zeit zurück. Sie diente den Römern als günstiger Standort für die Überwachung der Handelswege. Im Mittelalter wurde dem Heiligen  Zeno zu Ehren eine Kapelle gebaut, die lange Zeit als Wallfahrtsort diente und der Burg ihren Namen verlieh. Im 13. Jahrhundert ließ Meinhard II die Anlage ausbauen. Die Zenoburg, die zeitweise den Tiroler Grafen als Residenz diente, befindet sich heute in privatem Besitz.

Provenienz:
Alfred Eisler bis 1937; dessen Witwe Valerie Eisler bis 1941; NS-Entzug durch einen Leihvertrag mit dem Joanneum Graz, der später in ein entgeltliches Geschäft umgewandelt wurde; 1953 Rückstellungsvergleich mit den Erben nach Valerie E

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 16.10.2012 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 06.10. - 16.10.2012