Lot Nr. 276


Johann Georg Hinz


(Altona 1630–1688 Hamburg) Ein Prunkstillleben, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm, gerahmt

Johann Georg Hinz gehört zu den wenigen deutschen Stilllebenmalern von europäischer Bedeutung. Das vorliegende Gemälde folgt einem von Hinz oft angewandten Kompositionsschema: auf einer Platte ist entweder ein Teppich oder, wie hier, ein samtig schimmernder Stoff ausgebreitet. In der rechten Bildhälfte ist eine große mit Früchten gefüllte chinesische Schale nach links gekippt. Im Zentrum des Gemäldes positionierte Hinz meist einen hohen Gegenstand, der die Komposition dominierte, in unserem Fall einen Prunkpokal mit aufwändigen Elfenbeinschnitzereien. Dieses Schema verwandte er ab 1660 oft, so dass eine Datierung nach diesem Zeitpunkt schwer ist. Wie auf unserem Gemälde sichtbar wird, hatte Hinz eine Vorliebe für die Darstellung kostbarer Objekte. Die chinesische Schale der KangXi?Zeit war ein ebenso luxuriöser Gegenstand wie der Elfenbeinpokal, der denen des Elfenbeinschnitzers Joachim Henne (1663–1707) ähnelt. Hennes Werke befinden sich wie die des Malers Hinz in der kgl. dänischen Sammlung in Schloss Rosenborg und im Berliner Schloss Charlottenburg, wo sie wohl damals gemeinsam mit den Gemälden in den fürstlichen Kunstkammern präsentiert wurden. Das hohe Weinglas am linken Bildrand ist wohl venezianischer Herkunft und damit auch ein Luxusprodukt. 1668 wurde Hinz Bürger der Stadt Hamburg, wo er einen florierenden Werkstattbetrieb führte. Ernst Stuven, später selbst ein erfolgreicher Stilllebenmaler, war einer seiner Schüler und frühen Werkstattmitarbeiter. Der Künstlerbiograph Joachim von Sandrart beschreibt Hinz 1675, ungefähr also zur Entstehungszeit unseres Bildes, in seiner “Teutschen Accademie”: “Hinz findet gleichfalls unter den berühmten Maler platz, ist auch in stillliegenden Sachen sehr gut..”.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

21.04.2010 - 18:00

Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 18.000,-

Johann Georg Hinz


(Altona 1630–1688 Hamburg) Ein Prunkstillleben, Öl auf Leinwand, 90 x 70 cm, gerahmt

Johann Georg Hinz gehört zu den wenigen deutschen Stilllebenmalern von europäischer Bedeutung. Das vorliegende Gemälde folgt einem von Hinz oft angewandten Kompositionsschema: auf einer Platte ist entweder ein Teppich oder, wie hier, ein samtig schimmernder Stoff ausgebreitet. In der rechten Bildhälfte ist eine große mit Früchten gefüllte chinesische Schale nach links gekippt. Im Zentrum des Gemäldes positionierte Hinz meist einen hohen Gegenstand, der die Komposition dominierte, in unserem Fall einen Prunkpokal mit aufwändigen Elfenbeinschnitzereien. Dieses Schema verwandte er ab 1660 oft, so dass eine Datierung nach diesem Zeitpunkt schwer ist. Wie auf unserem Gemälde sichtbar wird, hatte Hinz eine Vorliebe für die Darstellung kostbarer Objekte. Die chinesische Schale der KangXi?Zeit war ein ebenso luxuriöser Gegenstand wie der Elfenbeinpokal, der denen des Elfenbeinschnitzers Joachim Henne (1663–1707) ähnelt. Hennes Werke befinden sich wie die des Malers Hinz in der kgl. dänischen Sammlung in Schloss Rosenborg und im Berliner Schloss Charlottenburg, wo sie wohl damals gemeinsam mit den Gemälden in den fürstlichen Kunstkammern präsentiert wurden. Das hohe Weinglas am linken Bildrand ist wohl venezianischer Herkunft und damit auch ein Luxusprodukt. 1668 wurde Hinz Bürger der Stadt Hamburg, wo er einen florierenden Werkstattbetrieb führte. Ernst Stuven, später selbst ein erfolgreicher Stilllebenmaler, war einer seiner Schüler und frühen Werkstattmitarbeiter. Der Künstlerbiograph Joachim von Sandrart beschreibt Hinz 1675, ungefähr also zur Entstehungszeit unseres Bildes, in seiner “Teutschen Accademie”: “Hinz findet gleichfalls unter den berühmten Maler platz, ist auch in stillliegenden Sachen sehr gut..”.

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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 21.04.2010

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