Lot Nr. 8


Antonio Maria Marini


(Venezia 1668–1725) Seeschlacht / Battaglia navale, Öl auf Leinwand, 170 x 220 cm, gerahmt

Provenienz: europäische Privatsammlung/collezione privata europea

Literatur: M. S. Proni, Antonio Maria Marini, l’opera completa, Napoli, 1992, S. 233, Abb. 3.50b.

Gutachten: Giuseppe Fiocco, 1942, als/come Francesco Guardi; Antonio Morassi, als/come Francesco Guardi; Mina Gregori, als/come Antonio Guardi, ca. 1730–1735

Wie das Gegenstück mit der Darstellung der Versammlung der Truppen wurde auch das vorliegende Gemälde Antonio Marini zugeschrieben (M. S. Proni, Antonio Maria Marini, l’opera completa, Napoli, 1992, S. 233, Abb. 3.50b). Der Maler stammt aus Venedig, ist aber auch in Bologna und Padova dokumentiert. Vielleicht hielt er sich auch in Brescia und Bergamo auf, blieb aber stets stark verankert im Kosmos des Salvator Rosa und dem überschäumenden Barock mit seinen hell-dunkel Kontrasten und heroischen Darstellungen, in denen die Realität in eine traumhafte Vision und unmittelbare und mitreißende Emotion umgewandelt wird, nie alltäglich, nie banal, wie auch das vorliegende Werk bezeugt. Dies und die außergewöhnliche Größe sowie die malerische Qualität räumen alle Zweifel an der Zuschreibung aus. Das Werk stellt ein ’Unikum’ in der bis heute bekannten Produktion des Künstlers dar. Das Sujet kam bei den zeitgenössischen Schlachtenmalern kaum vor. Die üblichen räumlichen Strukturen wurden verändert, indem die Schlacht nicht wie gewöhnlich auf dem offenen Meer stattfindet, sondern in einer begrenzten Bucht, so als wollte der Maler nicht auf die Darstellung seiner Fähigkeiten als Landschaftsmaler verzichten. Im Bildvordergrund auf dem Festland befinden sich Soldaten und Seemänner, die in wütenden und blutigen Scharmützeln aufeinandertreffen: rechts das Duell zwischen zwei Gegnern erscheint fast beendet, während links eine korpulente Figur mit erhobenem Arm den Feinden den Kampf ansagt und nach den Soldaten ruft - unerlässliche Kulissen für die Ökonomie der Rauminszenierung. Vergleichbares findet man in der großen Reiterschlacht Marinis im Museo Civico in Padua (M. S. Proni, op. cit., 1992, S. 232, Abb. 3.27b) beziehungsweise einer weiteren Reiterschlacht (M. S. Proni, op. cit. , 1992, S. 202, Nr. 328). Gleich nach der ersten Bildebene geht die erbitterte Schlacht über auf die kleinen, in der Brandung gefangenen Boote und setzt sich fort bis zu den großen, maestätischen Segelschiffen zwischen den aufschäumenden Wogen, hervorgehoben durch Lichteffekte. Das intensive Azur des Himmels scheint sich in den Wellen zu verlieren und taucht die Szene in ein durchdringendes, irreales Blau. Die räumliche Begrenzung der dritten Bildebene wird betont durch einen Turm, der die Szene gleichzeitig erhebt und abschließt. Die Bewegungsrichtung der aufwühlenden Darstellung wird betont durch die erhobenen Arme der Protagonisten und eine Malweise, in der sich die Materie zu Lichtgerinseln verdichtet und jedes mögliche Anzeichen einer Vorzeichnung geleugnet wird. Der forsche Pinselstrich weicht die Umrisse auf. Alle technischen Möglichkeiten werden ausgenutzt, um die Vitalität der Darstellung zu betonen. Das vorliegende Werk stammt - wie sein Gegenstück -aus der Reifezeit des Künstlers.

Wir danken Maria Silvia Proni für die Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Come la tela compagna, rappresentante un Raduno di truppe, la Battaglia navale è stata già ricondotta alla mano di Antonio Marini (M. S. Proni, Antonio Maria Marini, l’opera completa, Napoli,1992, p. 233, fig. 3.50b). Il pittore, nato a Venezia ma documentato a Bologna e a Padova e, probabilmente, presente sia a Brescia che a Bergamo, pur tenacemente ancorato al mondo di Salvator Rosa, nell’eccesso barocco dei contrasti chiaroscurali e della rappresentazione eroica, trasforma, all’occorrenza, il dato del reale, paesaggio, battaglia o burrasca, in una visione onirica, in un’emozione immediata e coinvolgente, mai quotidiana, mai banale, come ben dimostra la composizione in esame che sgombra il campo, nell’eccezionalità delle dimensioni e della qualità pittorica, da possibili fraintendimenti attribuzionistici. La tela risulta un ‘unicum’ sia nella produzione fino ad oggi nota dell’autore che, nella rara declinazione veneta del soggetto trattato, comunque poco frequentato dai battaglisti coevi, ne stravolge gli schemi spaziali abituali, collocando la furiosa zuffa non nel mare aperto, come sarebbe logico nella narrazione dell’evento, ma in un golfo circoscritto, quasi non potesse rinunciare a mostrare le proprie doti di paesaggista e non solo, lo stesso genere: ‘battaglia’ è qui declinato secondo le due varianti possibili. Nel proscenio della rappresentazione, infatti, Antonio colloca armigeri e marinai, sulla terra ferma, intenti in furiose e cruente zuffe: a destra il duello tra i due contendenti sembra prossimo alla conclusione mentre a sinistra un corpulento personaggio con il braccio alzato mostra al nemico il proprio valore e richiama, nella positura e nella collocazione, i soldati che animano, quinte indispensabili all’economia dell’allestimento spaziale, la grande tela del Museo Civico di Padova, Battaglia di cavalieri (M. S. Proni, op. cit., 1992, p. 232, fig. 3.27b) o la Battaglia di cavalleria (M. S. Proni, op. cit., 1992, p. 202, n. 328). Subito oltre il proscenio l’aspra battaglia continua sulle piccole imbarcazioni flagellate dai flutti fino ai grandi, maestosi velieri evidenziati da fiotti di luce che paion nascere da loro stessi, in una commistione tra il riverbero dell’acqua spumeggiante e i possibili riflessi solari tanto che l’azzurro intenso del cielo sembra tuffarsi tra le onde avvolgendo la scena in un’ intensa ed irreale intonazione cerulea. La sicura delimitazione spaziale del terzo piano della composizione, evidenziata dalla maestosa torre, aumenta, chiudendola e circoscrivendola, il senso di concitato movimento della scena, enfatizzato sia dalle braccia alzate clamanti dei protagonisti della rappresentazione che dalla tecnica pittorica, con un tratto che tormenta una materia sfatta, ma pronta ad addensarsi in grumi di luce, negando ogni possibile accenno di disegno preparatorio con pennellate decise che ammorbidiscono i contorni, scivolano sulle definizioni fisionomiche e confondendo le volumetrie di ciò che viene dipinto, utilizzando ogni possibile espediente tecnico per sottolineare la vitalità del rappresentato. La tela, come il suo pendant, va collocata nella piena maturità dell’artista. Ringraziamo Maria Silvia Proni per la catalogazione del presente dipinto.

Provenienz: europäische Privatsammlung/collezione privata europea Literatur: M. S. Proni, Antonio Maria Marini, l’opera completa, Napoli, 1992, S. 233, Abb. 3.50b. Gutachten: Giuseppe Fiocco, 1942, als/come Francesco Guardi; Antonio Morassi, als/come F

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

21.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 168.300,-
Schätzwert:
EUR 150.000,- bis EUR 200.000,-

Antonio Maria Marini


(Venezia 1668–1725) Seeschlacht / Battaglia navale, Öl auf Leinwand, 170 x 220 cm, gerahmt

Provenienz: europäische Privatsammlung/collezione privata europea

Literatur: M. S. Proni, Antonio Maria Marini, l’opera completa, Napoli, 1992, S. 233, Abb. 3.50b.

Gutachten: Giuseppe Fiocco, 1942, als/come Francesco Guardi; Antonio Morassi, als/come Francesco Guardi; Mina Gregori, als/come Antonio Guardi, ca. 1730–1735

Wie das Gegenstück mit der Darstellung der Versammlung der Truppen wurde auch das vorliegende Gemälde Antonio Marini zugeschrieben (M. S. Proni, Antonio Maria Marini, l’opera completa, Napoli, 1992, S. 233, Abb. 3.50b). Der Maler stammt aus Venedig, ist aber auch in Bologna und Padova dokumentiert. Vielleicht hielt er sich auch in Brescia und Bergamo auf, blieb aber stets stark verankert im Kosmos des Salvator Rosa und dem überschäumenden Barock mit seinen hell-dunkel Kontrasten und heroischen Darstellungen, in denen die Realität in eine traumhafte Vision und unmittelbare und mitreißende Emotion umgewandelt wird, nie alltäglich, nie banal, wie auch das vorliegende Werk bezeugt. Dies und die außergewöhnliche Größe sowie die malerische Qualität räumen alle Zweifel an der Zuschreibung aus. Das Werk stellt ein ’Unikum’ in der bis heute bekannten Produktion des Künstlers dar. Das Sujet kam bei den zeitgenössischen Schlachtenmalern kaum vor. Die üblichen räumlichen Strukturen wurden verändert, indem die Schlacht nicht wie gewöhnlich auf dem offenen Meer stattfindet, sondern in einer begrenzten Bucht, so als wollte der Maler nicht auf die Darstellung seiner Fähigkeiten als Landschaftsmaler verzichten. Im Bildvordergrund auf dem Festland befinden sich Soldaten und Seemänner, die in wütenden und blutigen Scharmützeln aufeinandertreffen: rechts das Duell zwischen zwei Gegnern erscheint fast beendet, während links eine korpulente Figur mit erhobenem Arm den Feinden den Kampf ansagt und nach den Soldaten ruft - unerlässliche Kulissen für die Ökonomie der Rauminszenierung. Vergleichbares findet man in der großen Reiterschlacht Marinis im Museo Civico in Padua (M. S. Proni, op. cit., 1992, S. 232, Abb. 3.27b) beziehungsweise einer weiteren Reiterschlacht (M. S. Proni, op. cit. , 1992, S. 202, Nr. 328). Gleich nach der ersten Bildebene geht die erbitterte Schlacht über auf die kleinen, in der Brandung gefangenen Boote und setzt sich fort bis zu den großen, maestätischen Segelschiffen zwischen den aufschäumenden Wogen, hervorgehoben durch Lichteffekte. Das intensive Azur des Himmels scheint sich in den Wellen zu verlieren und taucht die Szene in ein durchdringendes, irreales Blau. Die räumliche Begrenzung der dritten Bildebene wird betont durch einen Turm, der die Szene gleichzeitig erhebt und abschließt. Die Bewegungsrichtung der aufwühlenden Darstellung wird betont durch die erhobenen Arme der Protagonisten und eine Malweise, in der sich die Materie zu Lichtgerinseln verdichtet und jedes mögliche Anzeichen einer Vorzeichnung geleugnet wird. Der forsche Pinselstrich weicht die Umrisse auf. Alle technischen Möglichkeiten werden ausgenutzt, um die Vitalität der Darstellung zu betonen. Das vorliegende Werk stammt - wie sein Gegenstück -aus der Reifezeit des Künstlers.

Wir danken Maria Silvia Proni für die Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Come la tela compagna, rappresentante un Raduno di truppe, la Battaglia navale è stata già ricondotta alla mano di Antonio Marini (M. S. Proni, Antonio Maria Marini, l’opera completa, Napoli,1992, p. 233, fig. 3.50b). Il pittore, nato a Venezia ma documentato a Bologna e a Padova e, probabilmente, presente sia a Brescia che a Bergamo, pur tenacemente ancorato al mondo di Salvator Rosa, nell’eccesso barocco dei contrasti chiaroscurali e della rappresentazione eroica, trasforma, all’occorrenza, il dato del reale, paesaggio, battaglia o burrasca, in una visione onirica, in un’emozione immediata e coinvolgente, mai quotidiana, mai banale, come ben dimostra la composizione in esame che sgombra il campo, nell’eccezionalità delle dimensioni e della qualità pittorica, da possibili fraintendimenti attribuzionistici. La tela risulta un ‘unicum’ sia nella produzione fino ad oggi nota dell’autore che, nella rara declinazione veneta del soggetto trattato, comunque poco frequentato dai battaglisti coevi, ne stravolge gli schemi spaziali abituali, collocando la furiosa zuffa non nel mare aperto, come sarebbe logico nella narrazione dell’evento, ma in un golfo circoscritto, quasi non potesse rinunciare a mostrare le proprie doti di paesaggista e non solo, lo stesso genere: ‘battaglia’ è qui declinato secondo le due varianti possibili. Nel proscenio della rappresentazione, infatti, Antonio colloca armigeri e marinai, sulla terra ferma, intenti in furiose e cruente zuffe: a destra il duello tra i due contendenti sembra prossimo alla conclusione mentre a sinistra un corpulento personaggio con il braccio alzato mostra al nemico il proprio valore e richiama, nella positura e nella collocazione, i soldati che animano, quinte indispensabili all’economia dell’allestimento spaziale, la grande tela del Museo Civico di Padova, Battaglia di cavalieri (M. S. Proni, op. cit., 1992, p. 232, fig. 3.27b) o la Battaglia di cavalleria (M. S. Proni, op. cit., 1992, p. 202, n. 328). Subito oltre il proscenio l’aspra battaglia continua sulle piccole imbarcazioni flagellate dai flutti fino ai grandi, maestosi velieri evidenziati da fiotti di luce che paion nascere da loro stessi, in una commistione tra il riverbero dell’acqua spumeggiante e i possibili riflessi solari tanto che l’azzurro intenso del cielo sembra tuffarsi tra le onde avvolgendo la scena in un’ intensa ed irreale intonazione cerulea. La sicura delimitazione spaziale del terzo piano della composizione, evidenziata dalla maestosa torre, aumenta, chiudendola e circoscrivendola, il senso di concitato movimento della scena, enfatizzato sia dalle braccia alzate clamanti dei protagonisti della rappresentazione che dalla tecnica pittorica, con un tratto che tormenta una materia sfatta, ma pronta ad addensarsi in grumi di luce, negando ogni possibile accenno di disegno preparatorio con pennellate decise che ammorbidiscono i contorni, scivolano sulle definizioni fisionomiche e confondendo le volumetrie di ciò che viene dipinto, utilizzando ogni possibile espediente tecnico per sottolineare la vitalità del rappresentato. La tela, come il suo pendant, va collocata nella piena maturità dell’artista. Ringraziamo Maria Silvia Proni per la catalogazione del presente dipinto.

Provenienz: europäische Privatsammlung/collezione privata europea Literatur: M. S. Proni, Antonio Maria Marini, l’opera completa, Napoli, 1992, S. 233, Abb. 3.50b. Gutachten: Giuseppe Fiocco, 1942, als/come Francesco Guardi; Antonio Morassi, als/come F

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 21.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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