Lot Nr. 436 #


Ferdinand Bellermann


(Erfurt 1814-1889 Berlin) Badende am Fluss (Abend am Orinoco?), signiert Ferd. Bellermann, Öl auf Leinwand, 52,5 x 95 cm , o. R. (Rei)

Vergleiche: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I,1, S 78, Nr. 17,23,28 Ferdinand Bellermann: Besuchte ab 1828 die Freie Zeichenschule in Weimar. Wahrscheinlich wollte seine Familie ihn zum Porzellanmaler ausbilden lassen, was jedoch wegen einer Augenschwäche nicht möglich war, so dass Bellermann nach Erfurt zurückkehrte. Sein in Berlin lebender Großonkel ermöglichte ihm ein achtjähriges Studium der Landschaftsmalerei an der dortigen Kunstakademie, das er 1833 bei Karl Blechen begann. Nebenher besuchte er das Atelier von August Wilhelm Schirmer. Blechens Einfluss auf Bellermann ist an seinen exakten Studien heimischer und tropischer Flora zu erkennen. 1837 reiste er mit Conrad Schreiber in den Harz; 1839 mit Friedrich Preller d.Å. nach Hessen und Rügen und über Belgien und Holland nach Norwegen. Ein großes Landschaftsgemälde wurde vom preußischen König gekauft. Die darin sich ausdrückende Fähigkeit, künstlerische Gestaltung mit aus naturwissenschaftlicher Sicht nachprüfbarer Genauigkeit zu verbinden, bewog A. v. Humboldt, 1842 Bellermanns Ersuchen um ein Reisestipendium des Königs für einen Aufenthalt in Venezuela zu befürworten. Von 1842-1845 bereiste er große Teile des Landes, darunter Caracas, La Guaira, Puerto Cabello sowie Merida in den Anden. Die für sein gesamtes Schaffen bestimmende Reise trug ihm den Ruf des "Urwaldmalers" ein, spätere Reisen nach Italien, 1853/54 und 1877, änderten daran wenig, wenn sie auch seinen Themenkreis erweiterten. Nach der Rückkehr aus Venezuela nahm Bellermann eine Stelle als Zeichenlehrer an. 1857 wurde er Professor, 1866 Nachfolger Schirmers als Leiter der Klasse für Landschaftsmalerei. Er beteiligte sich seit 1836 regelmäßig an den Berliner Akademie Ausstellungen, zeigte seine Arbeiten aber auch vielfach, u. a. auf den Weltausstellungen Paris und Wien. Der Höhepunkt seines Schaffens war das in Venezuela entstandene Frühwerk.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
+43-1-515 60-355

19c.paintings@dorotheum.at

07.10.2009 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 20.922,-
Schätzwert:
EUR 22.000,- bis EUR 28.000,-

Ferdinand Bellermann


(Erfurt 1814-1889 Berlin) Badende am Fluss (Abend am Orinoco?), signiert Ferd. Bellermann, Öl auf Leinwand, 52,5 x 95 cm , o. R. (Rei)

Vergleiche: Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. I,1, S 78, Nr. 17,23,28 Ferdinand Bellermann: Besuchte ab 1828 die Freie Zeichenschule in Weimar. Wahrscheinlich wollte seine Familie ihn zum Porzellanmaler ausbilden lassen, was jedoch wegen einer Augenschwäche nicht möglich war, so dass Bellermann nach Erfurt zurückkehrte. Sein in Berlin lebender Großonkel ermöglichte ihm ein achtjähriges Studium der Landschaftsmalerei an der dortigen Kunstakademie, das er 1833 bei Karl Blechen begann. Nebenher besuchte er das Atelier von August Wilhelm Schirmer. Blechens Einfluss auf Bellermann ist an seinen exakten Studien heimischer und tropischer Flora zu erkennen. 1837 reiste er mit Conrad Schreiber in den Harz; 1839 mit Friedrich Preller d.Å. nach Hessen und Rügen und über Belgien und Holland nach Norwegen. Ein großes Landschaftsgemälde wurde vom preußischen König gekauft. Die darin sich ausdrückende Fähigkeit, künstlerische Gestaltung mit aus naturwissenschaftlicher Sicht nachprüfbarer Genauigkeit zu verbinden, bewog A. v. Humboldt, 1842 Bellermanns Ersuchen um ein Reisestipendium des Königs für einen Aufenthalt in Venezuela zu befürworten. Von 1842-1845 bereiste er große Teile des Landes, darunter Caracas, La Guaira, Puerto Cabello sowie Merida in den Anden. Die für sein gesamtes Schaffen bestimmende Reise trug ihm den Ruf des "Urwaldmalers" ein, spätere Reisen nach Italien, 1853/54 und 1877, änderten daran wenig, wenn sie auch seinen Themenkreis erweiterten. Nach der Rückkehr aus Venezuela nahm Bellermann eine Stelle als Zeichenlehrer an. 1857 wurde er Professor, 1866 Nachfolger Schirmers als Leiter der Klasse für Landschaftsmalerei. Er beteiligte sich seit 1836 regelmäßig an den Berliner Akademie Ausstellungen, zeigte seine Arbeiten aber auch vielfach, u. a. auf den Weltausstellungen Paris und Wien. Der Höhepunkt seines Schaffens war das in Venezuela entstandene Frühwerk.

Expertin: Mag. Dimitra Reimüller Mag. Dimitra Reimüller
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19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 07.10.2009 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 26.09. - 07.10.2009


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.