Lot Nr. 386


Leo von Klenze


(Bockenem bei Hildesheim 17841864 München) An der Küste von Amalfi, um 1830, Öl auf Leinwand, 52 x 51 cm , gerahmt, (W)

In der Auktion 16. November 1993 Dorotheum, Wien wurde es mit einem Auszug aus dem Gutachten von Univ. Prof. Dr. Norbert Lieb, München 14. Oktober 1991 angeboten: "Das offensichtlich eine Partie der süditalienischen Felsküste darstellende Gemälde ist ein qualitätvolles Werk jener Stilrichtung, die in Deutschland in der Mitte der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu ihrer besten Ausprägung gelangt ist. Glücklicherweise können die Entstehungszeit, das landschaftliche Sujet und der Maler des Bildes zuverlässig bestimmt werden: als eine in den frühen 1830er Jahren entstandene Ansicht an der Küste von Amalfi und als Werk des Münchner Malers und Architekten Leo von Klenze (1784-1864). Den sicheren Grund dieser Bestimmungen gibt eine in der Staatlichen Graphischen Sammlung München (Inv. Nr. 27.648 - Mappe 140/1) verwahrte Bleistiftzeichnung, aus Klenzes eigenem Besitz (Norbert Lieb - Florian Hufnagl, Leo von Klenze, Gemälde und Zeichnungen, Callwey Verlag München 1979, S 176, Nr. 144 mit Abb.). Dieses mit "14. Mai" datierte Originalblatt hat Klenze auf seiner Italienreise von 1830 gezeichnet. Der Künstler, der sich seit ca. 1825 intensiv neben seinem Hauptberuf, der Architektur, auch der Malerei zuwandte, brachte von jener Reise einen reichen Ertrag an Zeichnungen nach München mit, die er dann in Gemälden ausführte. Das Gemälde bedeutet die einleuchtenden. künstlerische Weiterentwicklung der in Zeichnung 144 angelegten Bildform. Als äußerer Unterschied fällt die Ånderung des Formats ins Auge: Während die Zeichnung 144 das von Klenze vorwiegend geliebte Breitrechteck (Proportion etwa 1: 1,45) innehält, ist das Gemälde (52:51 cm , nicht beschnitten!) quadratisch festgelegt. Aus dieser Proportionierung hat sich eine stärkere Gedrängtheit und vollere Plastizität ergeben... Das bisher unbekannte Gemälde erweist, wie sicher Klenze aus baumeisterlicher Grundbegabung auch in seiner Malerei eine innere Ordnung der Elemente zu finden vermocht hat. In der Auseinandersetzung wie in der Abwägung von Erdformation und Meer, von Fels, Bäumen und Erde und Wolkenhimmel, Licht und Schatten, auch in der sehr diskret eingesetzten Figurenstaffage gewinnt das Bild lebendige Ausdrücklichkeit. So darf es als reifes wichtiges Werk des romantischen Klassiszismus gelten." (Das zitierte Gutachten ist nicht mehr vorhanden).

Expertin: Dr. Christl Wolf Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377

19c.paintings@dorotheum.at

07.10.2009 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 32.020,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Leo von Klenze


(Bockenem bei Hildesheim 17841864 München) An der Küste von Amalfi, um 1830, Öl auf Leinwand, 52 x 51 cm , gerahmt, (W)

In der Auktion 16. November 1993 Dorotheum, Wien wurde es mit einem Auszug aus dem Gutachten von Univ. Prof. Dr. Norbert Lieb, München 14. Oktober 1991 angeboten: "Das offensichtlich eine Partie der süditalienischen Felsküste darstellende Gemälde ist ein qualitätvolles Werk jener Stilrichtung, die in Deutschland in der Mitte der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu ihrer besten Ausprägung gelangt ist. Glücklicherweise können die Entstehungszeit, das landschaftliche Sujet und der Maler des Bildes zuverlässig bestimmt werden: als eine in den frühen 1830er Jahren entstandene Ansicht an der Küste von Amalfi und als Werk des Münchner Malers und Architekten Leo von Klenze (1784-1864). Den sicheren Grund dieser Bestimmungen gibt eine in der Staatlichen Graphischen Sammlung München (Inv. Nr. 27.648 - Mappe 140/1) verwahrte Bleistiftzeichnung, aus Klenzes eigenem Besitz (Norbert Lieb - Florian Hufnagl, Leo von Klenze, Gemälde und Zeichnungen, Callwey Verlag München 1979, S 176, Nr. 144 mit Abb.). Dieses mit "14. Mai" datierte Originalblatt hat Klenze auf seiner Italienreise von 1830 gezeichnet. Der Künstler, der sich seit ca. 1825 intensiv neben seinem Hauptberuf, der Architektur, auch der Malerei zuwandte, brachte von jener Reise einen reichen Ertrag an Zeichnungen nach München mit, die er dann in Gemälden ausführte. Das Gemälde bedeutet die einleuchtenden. künstlerische Weiterentwicklung der in Zeichnung 144 angelegten Bildform. Als äußerer Unterschied fällt die Ånderung des Formats ins Auge: Während die Zeichnung 144 das von Klenze vorwiegend geliebte Breitrechteck (Proportion etwa 1: 1,45) innehält, ist das Gemälde (52:51 cm , nicht beschnitten!) quadratisch festgelegt. Aus dieser Proportionierung hat sich eine stärkere Gedrängtheit und vollere Plastizität ergeben... Das bisher unbekannte Gemälde erweist, wie sicher Klenze aus baumeisterlicher Grundbegabung auch in seiner Malerei eine innere Ordnung der Elemente zu finden vermocht hat. In der Auseinandersetzung wie in der Abwägung von Erdformation und Meer, von Fels, Bäumen und Erde und Wolkenhimmel, Licht und Schatten, auch in der sehr diskret eingesetzten Figurenstaffage gewinnt das Bild lebendige Ausdrücklichkeit. So darf es als reifes wichtiges Werk des romantischen Klassiszismus gelten." (Das zitierte Gutachten ist nicht mehr vorhanden).

Expertin: Dr. Christl Wolf Dr. Christl Wolf
+43-1-515 60-377

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 07.10.2009 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 26.09. - 07.10.2009


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.