Lot Nr. 196


Thomas Ender


Thomas Ender - Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen

(Wien 1793-1875)
Ansicht des Lauterbrunnentals in der Schweiz, rückseitig betitelt "Das Lauterbrunnenthal mit dem Schleierfall", signiert Tho. Ender, Aquarell auf Papier, 38 x 54 cm, Passepartout, gerahmt (Hu)

Verzeichnet in:
Walter Koschatzky, Thomas Ender, Graz 1982, S 205.

Ausgestellt:
"Die Künstlerfamilie Ender", Otto Kallir, Neue Galerie Wien, Wien 1938.

Wir danken Dr. Maria Luise Sternath, Wien, für die wissenschaftliche Unterstützung.

Thomas Ender zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Seine Aquarelle, die im Auftrag von Erzherzog Johann in den Jahren zwischen 1829 und 1847 entstanden sind, haben auch eine große historische Bedeutung. So sind sie "als Bilddokumente und Zeitzeugen vielfach die ersten und einzigen getreuen Darstellungen der Natur- und Siedlungsräume des alpinen Gebirgsraumes vor Beginn der großen Umwälzungen, die die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts geprägt haben. Die Landschaftsmaler dieser Zeit waren mit ihren Bildwerken vielfach auch Wegbereiter des sich rasch entwickelnden Alpinismus und haben mit ihren Arbeiten zu ersten touristischen Aktivitäten angeregt.

Thomas Ender hat dazu wesentlich beigetragen." Die Revolution im Jahre 1848 beendete zwar das KammermalerProjekt, der Künstler bereiste aber weiterhin Tirol, Ungarn, Siebenbürgen, Italien und die Schweiz und lieftert bis in die 1850er Jahre unermüdlich Arbeiten an Erzherzog Johann. (Aus: Ausstellungskatalog Albertina, Von der Schönheit der Natur, Die Kammermaler Erzherzog Johanns, Wien 2015, S 33 und 246.)

Das Lauterbrunnental ist ein Tal im Berner Oberland in den Schweizer Alpen. Ob die Bezeichnung "Lauterbrunnen" von den klaren oder den zalreichen Quellen und Bächen stammt, ist nicht belegt. Heutzutage wird das Lauterbrunnental jedenfalls "Tal der 72 Wasserfälle" genannt. In einer Monographie des Lauterbrunnentals vom Ende des 18. Jahrhunderts (Johannes Rudolf Nötinger, Raritätenkasten von Lauterbrunnen, 1783) wird das Tal trefflich als „das mit hohen abgeschnittenen Felsenwänden ringsherum“ beschrieben – wie es auch auf dem vorliegenden Aquarell zu sehen ist. Weiters ist zu lesen: „In der ganzen Schweiz, in ganz Europa, ja vielleicht auf der ganzen weiten Oberfläche unseres Erdballs findet sich wohl keine Landschaft, auf welcher in einem so kleinen Bezirke (sic.) von etwelch (sic.) Meilen so viele abwechselnde und verschiedene Naturseltenheiten beisammen anzutreffen, als in der kleinen Bernerischen Oberländischen Thalschaft (sic.) Lauterbrunnen, denn da sieht man ein von hohen Felsmauern eingeschlossenes, zwar enges aber an Land und Leuten fruchtbares Thal (sic.), das mit einem fischreichen Fluß (sic.) in verschiedenen Krümmungen durchschlängelt wird; … Flüsse, Bäche, Brunnquellen die ihr kristallhelles Wasser hervorrieseln und sich schäumend und staubend in allerhand reizenden Vorstellungen und ergözenden (sic.) Naturspielen zu beiden Seiten der Thalschaft (sic.) von einer hohen Felsenwand auf die anderen herabstürzen; … daß (sic.) die Thalschaft (sic.) Lauterbrunnen mit nichts passenderem, als einem Raritätenkasten oder gar mit einem Naturalienkabinet (sic.) verglichen werden kan (sic.).“ (B. Hagerty)

Expertin: Dr. Brigitte Huck Dr. Brigitte Huck
+43-1-515 60-378

19c.paintings@dorotheum.at

02.10.2018 - 15:00

Erzielter Preis: **
EUR 6.250,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 12.000,-

Thomas Ender


(Wien 1793-1875)
Ansicht des Lauterbrunnentals in der Schweiz, rückseitig betitelt "Das Lauterbrunnenthal mit dem Schleierfall", signiert Tho. Ender, Aquarell auf Papier, 38 x 54 cm, Passepartout, gerahmt (Hu)

Verzeichnet in:
Walter Koschatzky, Thomas Ender, Graz 1982, S 205.

Ausgestellt:
"Die Künstlerfamilie Ender", Otto Kallir, Neue Galerie Wien, Wien 1938.

Wir danken Dr. Maria Luise Sternath, Wien, für die wissenschaftliche Unterstützung.

Thomas Ender zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Seine Aquarelle, die im Auftrag von Erzherzog Johann in den Jahren zwischen 1829 und 1847 entstanden sind, haben auch eine große historische Bedeutung. So sind sie "als Bilddokumente und Zeitzeugen vielfach die ersten und einzigen getreuen Darstellungen der Natur- und Siedlungsräume des alpinen Gebirgsraumes vor Beginn der großen Umwälzungen, die die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts geprägt haben. Die Landschaftsmaler dieser Zeit waren mit ihren Bildwerken vielfach auch Wegbereiter des sich rasch entwickelnden Alpinismus und haben mit ihren Arbeiten zu ersten touristischen Aktivitäten angeregt.

Thomas Ender hat dazu wesentlich beigetragen." Die Revolution im Jahre 1848 beendete zwar das KammermalerProjekt, der Künstler bereiste aber weiterhin Tirol, Ungarn, Siebenbürgen, Italien und die Schweiz und lieftert bis in die 1850er Jahre unermüdlich Arbeiten an Erzherzog Johann. (Aus: Ausstellungskatalog Albertina, Von der Schönheit der Natur, Die Kammermaler Erzherzog Johanns, Wien 2015, S 33 und 246.)

Das Lauterbrunnental ist ein Tal im Berner Oberland in den Schweizer Alpen. Ob die Bezeichnung "Lauterbrunnen" von den klaren oder den zalreichen Quellen und Bächen stammt, ist nicht belegt. Heutzutage wird das Lauterbrunnental jedenfalls "Tal der 72 Wasserfälle" genannt. In einer Monographie des Lauterbrunnentals vom Ende des 18. Jahrhunderts (Johannes Rudolf Nötinger, Raritätenkasten von Lauterbrunnen, 1783) wird das Tal trefflich als „das mit hohen abgeschnittenen Felsenwänden ringsherum“ beschrieben – wie es auch auf dem vorliegenden Aquarell zu sehen ist. Weiters ist zu lesen: „In der ganzen Schweiz, in ganz Europa, ja vielleicht auf der ganzen weiten Oberfläche unseres Erdballs findet sich wohl keine Landschaft, auf welcher in einem so kleinen Bezirke (sic.) von etwelch (sic.) Meilen so viele abwechselnde und verschiedene Naturseltenheiten beisammen anzutreffen, als in der kleinen Bernerischen Oberländischen Thalschaft (sic.) Lauterbrunnen, denn da sieht man ein von hohen Felsmauern eingeschlossenes, zwar enges aber an Land und Leuten fruchtbares Thal (sic.), das mit einem fischreichen Fluß (sic.) in verschiedenen Krümmungen durchschlängelt wird; … Flüsse, Bäche, Brunnquellen die ihr kristallhelles Wasser hervorrieseln und sich schäumend und staubend in allerhand reizenden Vorstellungen und ergözenden (sic.) Naturspielen zu beiden Seiten der Thalschaft (sic.) von einer hohen Felsenwand auf die anderen herabstürzen; … daß (sic.) die Thalschaft (sic.) Lauterbrunnen mit nichts passenderem, als einem Raritätenkasten oder gar mit einem Naturalienkabinet (sic.) verglichen werden kan (sic.).“ (B. Hagerty)

Expertin: Dr. Brigitte Huck Dr. Brigitte Huck
+43-1-515 60-378

19c.paintings@dorotheum.at


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Meisterzeichnungen und Druckgraphik bis 1900, Aquarelle, Miniaturen
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 02.10.2018 - 15:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 22.09. - 02.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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