(Venedig 1675–1741)
Das Urteil des Midas,

Öl auf Holz, 52 x 118 cm, gerahmt

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung.

Das vorliegende Gemälde ist eine Hinzufügung zum Werk des in Padua geborenen und bei dem lombardischen Künstler Paolo Pagani ausgebildeten Giovanni Antonio Pellegrini. Sein Stil entwickelte sich während eines Romaufenthalts in der Anfangszeit seiner künstlerischen Laufbahn weiter, als er sich die Kunst Luca Giordanos und anderer Barockmaler aneignete und unter den Einfluss der reichen venezianischen Kunsttradition des Cinquecento geriet. Obwohl der venezianischen Malschule zugehörig, war Pellegrini fast sein ganzes Leben lang außerhalb des Veneto tätig: in Paris, Großbritannien, den Niederlanden und Mitteleuropa. Als umherziehender Künstler führte Pellegrini in diesen Regionen einen neuen leichten und luftigen Malstil ein.

Pellegrinis Kunstschaffen zeichnet sich durch eine dekorative Bildsprache und ansprechende, flott gemalte mythologische Bildthemen wie das vorliegende Gemälde aus. Das Urteil des Midas ist ein bekanntes Thema mit tragischem Ausgang, doch bei Pellegrini scheint es sich um ein unbeschwertes Schauspiel rund um die schöne Gestalt Apolls zu handeln, der in der Bildmitte erscheint. Aufgrund des friesartigen Formats war das vorliegende Werk vermutlich Teil eines größeren Ausstattungszyklus. Zwar sind Pellegrinis Werke nicht immer leicht zu datieren, doch dieses Gemälde ist wohl den 1720er-Jahren zuzuordnen.