Lot Nr. 10


Wolfgang Krodel I.


Wolfgang Krodel I. - Alte Meister

(um 1500 - tätig in Schneeberg 1528-1561)
Das ungleiche Liebespaar,
datiert links oben: 1528,
Öl auf Holz, 53,3 x 37,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Weinmüller, München, 1925;
Privatsammlung, New York, 1974;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
D. Koepplin/T. Falk, Lukas Cranach: Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik; Ausstellung im Kunstmuseum Basel, 15. Juni bis 8. September 1974 (Bd. 2), Ausstellungskatalog, Basel 1976, S. 578, Erwähnung unter Nr. 476

Wir danken Dieter Koepplin, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Technische Untersuchung:
 Die mikroskopische Untersuchung der mit gelber Farbe gemalten Jahreszahl 1528 hat ergeben, dass sie mit dem Alter des Gemäldes übereinstimmt.

Das Gemälde ist von präziser und hoher Qualität, doch weist es Vereinfachungen im Schmuck der Gewänder, der Köpfe und der Kopfbedeckungen auf, die typisch für die Herangehensweise Cranachs sind. Der Künstler des vorliegenden Gemäldes zeigt insbesondere großes Geschick im Umgang mit der Nass-in-Nass-Technik - nicht nur bei kleinen Details wie Augen und Schmuck, sondern auch in weitläufigeren Bereichen wie den Wolken oder dem zinnoberroten Samtkleid der Frau, dessen Effekte durch das Malen auf die noch nasse Farbe erreicht wurden.

Im Streiflicht zeigt sich, dass die glatte, verschwommene Wirkung des Inkarnats durch die Verwendung eines Lappens und zuweilen der Finger erreicht wurde.

Die Unterzeichnung ist bemerkenswert: freihändig und flüssig mit einem dünnen Pinsel detailreich und, wie IR-Aufnahmen zu erkennen geben, unterhalb der Inkarntatstöne der beiden Figuren aufgetragen. Stellenweise tritt ein leichtes Flackern der Unterzeichnung auf, was mit typischen gemalten kleinen Punkten einhergeht (keine Lochpause sichtbar). Zudem erscheint die Unterzeichnung auch unterhalb des Hutes und des Haars und entlang des Pelzkragens des Mannes.

Die Pigmente beinhalten Azurit für alle Blau- und Graublau-Töne (Himmel, Wolken, Berge), ein kupferbasiertes Grün für die Grünbereiche, auch gemischt mit bleibasiertem Gelb (etwa Bleizinngelb), wie beispielsweise in den Bäumen. Bleizinngelb kam auch für die Jahreszahl und hellere Details in gelber Farbe zum Einsatz, während Ocker für dunklere Gelbbereiche verwendet wurde. Zinnober, welches in Schattenbereichen mit Schwarz gemischt wurde, fand für das rote Kleid und in Verbindung mit Bleiweiß für das Inkarnat Verwendung.

Wir danken Gianluca Poldi für die Durchführung der technischen Untersuchung des vorliegenden Gemäldes.

23.10.2018 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 37.500,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Wolfgang Krodel I.


(um 1500 - tätig in Schneeberg 1528-1561)
Das ungleiche Liebespaar,
datiert links oben: 1528,
Öl auf Holz, 53,3 x 37,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Weinmüller, München, 1925;
Privatsammlung, New York, 1974;
Europäische Privatsammlung

Literatur:
D. Koepplin/T. Falk, Lukas Cranach: Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik; Ausstellung im Kunstmuseum Basel, 15. Juni bis 8. September 1974 (Bd. 2), Ausstellungskatalog, Basel 1976, S. 578, Erwähnung unter Nr. 476

Wir danken Dieter Koepplin, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat.

Technische Untersuchung:
 Die mikroskopische Untersuchung der mit gelber Farbe gemalten Jahreszahl 1528 hat ergeben, dass sie mit dem Alter des Gemäldes übereinstimmt.

Das Gemälde ist von präziser und hoher Qualität, doch weist es Vereinfachungen im Schmuck der Gewänder, der Köpfe und der Kopfbedeckungen auf, die typisch für die Herangehensweise Cranachs sind. Der Künstler des vorliegenden Gemäldes zeigt insbesondere großes Geschick im Umgang mit der Nass-in-Nass-Technik - nicht nur bei kleinen Details wie Augen und Schmuck, sondern auch in weitläufigeren Bereichen wie den Wolken oder dem zinnoberroten Samtkleid der Frau, dessen Effekte durch das Malen auf die noch nasse Farbe erreicht wurden.

Im Streiflicht zeigt sich, dass die glatte, verschwommene Wirkung des Inkarnats durch die Verwendung eines Lappens und zuweilen der Finger erreicht wurde.

Die Unterzeichnung ist bemerkenswert: freihändig und flüssig mit einem dünnen Pinsel detailreich und, wie IR-Aufnahmen zu erkennen geben, unterhalb der Inkarntatstöne der beiden Figuren aufgetragen. Stellenweise tritt ein leichtes Flackern der Unterzeichnung auf, was mit typischen gemalten kleinen Punkten einhergeht (keine Lochpause sichtbar). Zudem erscheint die Unterzeichnung auch unterhalb des Hutes und des Haars und entlang des Pelzkragens des Mannes.

Die Pigmente beinhalten Azurit für alle Blau- und Graublau-Töne (Himmel, Wolken, Berge), ein kupferbasiertes Grün für die Grünbereiche, auch gemischt mit bleibasiertem Gelb (etwa Bleizinngelb), wie beispielsweise in den Bäumen. Bleizinngelb kam auch für die Jahreszahl und hellere Details in gelber Farbe zum Einsatz, während Ocker für dunklere Gelbbereiche verwendet wurde. Zinnober, welches in Schattenbereichen mit Schwarz gemischt wurde, fand für das rote Kleid und in Verbindung mit Bleiweiß für das Inkarnat Verwendung.

Wir danken Gianluca Poldi für die Durchführung der technischen Untersuchung des vorliegenden Gemäldes.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 23.10.2018 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 13.10. - 23.10.2018


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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