(Wien 1793–1865 Hinterbrühl)
Kinderzärtlichkeit, signiert, datiert Waldmüller (18)63, Öl auf Holz gerostet, 47,5 x 38 cm, gerahmt, (W) 

Blog: Waldmüller & Amerling: Gute Nachrichten

Provenienz:
C. J. Wawra, 6. Mai 1912, Los 109;
Sammlung Wagner; 
Privatsammlung, Österreich;
Wiener Kunst Auktionen, 29. März 1995, Los 432;
Kunsthandlung Giese & Schweiger, Wien, Herbst 1995;
Privatsammlung, Wien;
Dorotheum Wien, 10. Dezember 1997, Los 22.

Verzeichnet in:
Rupert Feuchtmüller, Ferdinand Georg Waldmüller 1793–1865. Leben, Schriften, Werke, Wien-München 1996, WVZ Nr. 1076.

Ferdinand Georg Waldmüller ist einer der bekanntesten österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. 1793 in Wien geboren, besuchte er in unregelmäßigen Abständen die Akademie in Wien, kam über die Miniaturmalerei und die Tätigkeit als Kulissenmaler am Theater zur Landschafts-, Portrait- und Genremalerei. Er entwickelte sich zu einem Meister in all diesen Bereichen. Auf der Suche nach neuen Motiven streifte er durch die Vorstädte und Umgebungen Wiens und fand in der biedermeierlichen Familienidylle sein Zuhause. 
Seine charakteristischen Genrebilder thematisieren die alltäglichen Lebenssituationen, die er wie in einer Momentaufnahme in seine Bilder einbettet.  So auch bei dem hier vorliegenden Gemälde, das eine Mutter sitzend in ihrer bürgerlichen Wohnung zeigt. Sie lehnt an einem Tisch und hält ihr junges Kind fürsorglich im Schoß. Sie als auch der herantretende Knabe, der seinen Kopf zärtlich dem Kopf des Kindes entgegen neigt, halten eine Blume in der Hand. Der treffende Name für diese häusliche Szene lautet „Kinderzärtlichkeit“ und es handelt sich um eine Variante von dem beliebten Bild mit dem überlieferten Titel „Mutterglück“. Die gesteigerten Bewegungen und die spontane Malweise stehen im Einklang mit den zarten Berührungen der Figuren, die wiederum ein Charakteristikum für Waldmüllers Genrebilder sind.