(Mondovi 1844–1898 Turin)
Aufbruch zur Jagd (mattinata di caccia), signiert, datiert GB Quadrone (18)87, Öl auf Holz, 56 x 45 cm, gerahmt, gerostet, (Rei)

Provenienz:
Privatbesitz Deutschland.

Vergleiche:
Friedrich Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Hofheim am Taunus 1979, Bd. II, 1, S. 334, Nr. 1, 3.;
Giuseppe Luigi Marini, Quadrone - La vita, I documenti, le opere - Catalogo Ragionato, Umberto Allemandi C. ed., Turin, 1998, Nr. 512 (Mattinata di caccia, 1886).

Der überwiegend in Turin lebende Maler Giovanni Battista Quadrone war ein Meister des Genre- und Kostümbildes. Mit großer Kunstfertigkeit und einer Prise Humor setzte er seine Protagonisten in scheinbar alltägliche Situationen ländlichen Lebens oder einer imaginierten Vergangenheit. Dabei tragen seine Figuren ihre Kostüme mit großer Selbstverständlichkeit und wirken niemals verkleidet. Mit fast überrealistischer Genauigkeit fing er verschiedene Oberflächen und Texturen ein, doch wirken seine Bilder niemals leblos, denn er hatte ein scharfes Auge für Körpersprache und Gestik. Dies gilt ebenso für seine Tierdarstellungen, die seine hervorragende Beobachtungsgabe verraten.
Das vorliegende Los gehört in die Werkgruppe seiner Jagdbilder. „Am Morgen der Jagd“ holt der alte Jäger, mit Fellen und Pelzmütze für längere Stunden in der Kälte ausgerüstet, seine Jagdhündin im warmen Stall ab, die sich nur schwer von ihren Welpen trennen kann. Auch den kleinen Hunden fällt der Abschied nicht leicht, einer lässt das Köpfchen hängen, ein anderer bemüht sich noch ein wenig Milch aus den Zitzen zu bekommen. Das Kind links scheint ganz froh die Welpen bald für sich allein zu haben um ungestört mit ihnen spielen zu können. Der Stall ist voller Details, die den Blick auf sich ziehen: alte Schuhe, Wasserschüsseln, allerlei Jagdutensilien und Heiligenbilder an den Wänden… sie verraten mehr über den Alltag und Lebensraum der Figuren und laden dazu ein, sich selbst weitere kleine Episoden dieses Landlebens auszumalen.