Holländische Schule, 17. Jahrhundert
Claes Cornelisz. Moeyaert (?)
(Durgerdam 1590/91–1655 Amsterdam)
Orpheus und Eurydike,
Öl auf Leinwand, 96,5 x 133 cm, gerahmt
Provenienz:
Rolf Schmoll Sammlung, Hamburg (1971);
Auktion, Christie, Manson and Woods, London, 1. Juni 1973, Lot 27 (als Claes Cornelisz. Moyaert);
Sammlung Federico Zeri, Mentana (Rom);
Europäische Privatsammlung
Literatur:
B. Nicolson, The International Caravaggesque Movement, Oxford 1979, Bd. III, S. 74, Abb. 188 (als Claesz Cornelisz. Moeyaert zugeschrieben, mit den Maßen 92,7 x 131,9 cm);
B. Nicolson, Caravaggism in Europe, hg. von L. Vertova, Mailand 1989, Bd. I, S. 150, Tafel 1390 (als Claesz Cornelisz Moeyaert?, mit den Maßen 92,7 x 131,9 cm)
Orpheus war der Sohn des Oiagros oder – anderen Varianten des Mythos zufolge – des Apoll und der Muse Kalliope. Er war Dichter und Musiker. Die Musen brachten ihm bei, auf der Leier zu spielen, die ihm Apollo zum Geschenk gemacht hatte. Trotz düsterer Voraussagungen heiratete Orpheus seine große Liebe, die Nymphe Eurydike, die an ihrem Hochzeitstag tragisch durch den Biss einer im Gras verborgenen Schlange ums Leben kam. Die tragische Liebesgeschichte der beiden erzählt u. a. Ovid in seinen Metamorphosen (Buch X, 1–77).
In seiner Verzweiflung schickte sich Orpheus an, die Reise zum Hades anzutreten, um seine Geliebte zurückzuholen. Dort, im dunklen Reich des Todes, überkam Charon, Zerberus, die Furien (bzw. Erinnyen) und selbst Gott Pluto und seine Frau Proserpina eine solche Rührung, als sie das Spiel des jungen Sängers vernahmen, dass sie in Anbetracht der traurigen Liebesgeschichte Mitleid empfanden. Pluto erlaubte Orpheus, mit Eurydike in die Welt der Lebenden zurückzukehren, allerdings unter der einzigen Bedingung, dass er sich während der Rückreise nie zu seiner Geliebten umdrehen dürfe. Über Eurydike wurde ein weißer Schleier gelegt, und das Paar trat seine Reise über das Tal des Avernus an. Als sie sich dem Ende ihres Weges näherten, übermannte Orpheus der leidenschaftliche Wunsch, einen Blick auf seine Braut zu werfen, und er brach sein Versprechen und drehte sich um: Sofort wurde Eurydike in die Finsternis zurückgeholt, und als sie vergeblich versuchte, die Hände nach ihrem Mann auszustrecken, starb sie ein zweites und letztes Mal.
Das Pendant zum vorliegenden Gemälde befindet sich in der Pinacoteca Vaticana, Rom (siehe Abb. 1); es wurde ebenfalls von Benedict Nicolson mit einer Zuschreibung an Moeyaert publiziert und katalogisiert (siehe Nicolson 1979, Abb. 187). Wie das vorliegende Gemälde war es einst Matthias Stomer zugeschrieben (Amersfoort um 1600 – um 1652).
Auf dem Pendant Orpheus, Pluto und Proserpina ist Orpheus zu sehen, der dem auf einem Thron sitzenden Pluto seine Bitte vorträgt, während dieser mit seiner Gemahlin Proserpina konferiert.
30.04.2019 - 17:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 50.300,-
- Schätzwert:
-
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-
Holländische Schule, 17. Jahrhundert
Claes Cornelisz. Moeyaert (?)
(Durgerdam 1590/91–1655 Amsterdam)
Orpheus und Eurydike,
Öl auf Leinwand, 96,5 x 133 cm, gerahmt
Provenienz:
Rolf Schmoll Sammlung, Hamburg (1971);
Auktion, Christie, Manson and Woods, London, 1. Juni 1973, Lot 27 (als Claes Cornelisz. Moyaert);
Sammlung Federico Zeri, Mentana (Rom);
Europäische Privatsammlung
Literatur:
B. Nicolson, The International Caravaggesque Movement, Oxford 1979, Bd. III, S. 74, Abb. 188 (als Claesz Cornelisz. Moeyaert zugeschrieben, mit den Maßen 92,7 x 131,9 cm);
B. Nicolson, Caravaggism in Europe, hg. von L. Vertova, Mailand 1989, Bd. I, S. 150, Tafel 1390 (als Claesz Cornelisz Moeyaert?, mit den Maßen 92,7 x 131,9 cm)
Orpheus war der Sohn des Oiagros oder – anderen Varianten des Mythos zufolge – des Apoll und der Muse Kalliope. Er war Dichter und Musiker. Die Musen brachten ihm bei, auf der Leier zu spielen, die ihm Apollo zum Geschenk gemacht hatte. Trotz düsterer Voraussagungen heiratete Orpheus seine große Liebe, die Nymphe Eurydike, die an ihrem Hochzeitstag tragisch durch den Biss einer im Gras verborgenen Schlange ums Leben kam. Die tragische Liebesgeschichte der beiden erzählt u. a. Ovid in seinen Metamorphosen (Buch X, 1–77).
In seiner Verzweiflung schickte sich Orpheus an, die Reise zum Hades anzutreten, um seine Geliebte zurückzuholen. Dort, im dunklen Reich des Todes, überkam Charon, Zerberus, die Furien (bzw. Erinnyen) und selbst Gott Pluto und seine Frau Proserpina eine solche Rührung, als sie das Spiel des jungen Sängers vernahmen, dass sie in Anbetracht der traurigen Liebesgeschichte Mitleid empfanden. Pluto erlaubte Orpheus, mit Eurydike in die Welt der Lebenden zurückzukehren, allerdings unter der einzigen Bedingung, dass er sich während der Rückreise nie zu seiner Geliebten umdrehen dürfe. Über Eurydike wurde ein weißer Schleier gelegt, und das Paar trat seine Reise über das Tal des Avernus an. Als sie sich dem Ende ihres Weges näherten, übermannte Orpheus der leidenschaftliche Wunsch, einen Blick auf seine Braut zu werfen, und er brach sein Versprechen und drehte sich um: Sofort wurde Eurydike in die Finsternis zurückgeholt, und als sie vergeblich versuchte, die Hände nach ihrem Mann auszustrecken, starb sie ein zweites und letztes Mal.
Das Pendant zum vorliegenden Gemälde befindet sich in der Pinacoteca Vaticana, Rom (siehe Abb. 1); es wurde ebenfalls von Benedict Nicolson mit einer Zuschreibung an Moeyaert publiziert und katalogisiert (siehe Nicolson 1979, Abb. 187). Wie das vorliegende Gemälde war es einst Matthias Stomer zugeschrieben (Amersfoort um 1600 – um 1652).
Auf dem Pendant Orpheus, Pluto und Proserpina ist Orpheus zu sehen, der dem auf einem Thron sitzenden Pluto seine Bitte vorträgt, während dieser mit seiner Gemahlin Proserpina konferiert.
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion |
Datum: | 30.04.2019 - 17:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 20.04. - 30.04.2019 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.