Lot Nr. 379


Willem Claesz. Heda


Willem Claesz. Heda - Alte Meister

(Haarlem 1594–1680)
Eine Klementine in einer Porzellanschale, ein Nautiluspokal, ein Römer, zwei Gläser, ein Messer und eine geschälte Zitrone auf einem gemusterten Teppich auf einem Tisch,
signiert und datiert: HEDA. F.166.,
Öl auf Holz, 51 x 64 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, Monaco, 15. Juni 1990, Lot 257 (als Gerrit Willemsz. Heda, verkauft um $ 107.180);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat.

Der zusammengeschobene Perserteppich auf dem vorliegenden Gemälde bietet dem kostbaren Porzellanteller eine unsichere Standfläche, sodass er durch die Klementine, die man auf ihn gelegt hat, aus dem Gleichgewicht geraten ist; der Hintergrund wird vom funkelnden Glanz unterschiedlicher Gefäße belebt.

Dieses Gemälde stammt aus der Reifezeit von Willem Claesz. Heda, der sich spätestens seit den 1650er-Jahren von den für seine Frühzeit typischen „monochromen Frühstückstillleben“ abgewandt hatte und sich stattdessen Kompositionen mit prunkvolleren Objekten widmete. So gibt es im vorliegenden Gemälde einen Nautiluspokal. Den stützenden Fuß der Nautilusschnecke bildet ein Triton, während oben Poseidon auf einem Delphin reitet und dabei seinen Dreizack hält. Dieselbe Art Pokal und derselbe Kompositionstypus kehren auf einem mit 1649 datierten Gemälde Hedas wieder, das im Staatlichen Museum in Schwerin aufbewahrt wird (Inv.-Nr. 68), aber auch in einem weiteren ähnlichen Stillleben, das bei Sotheby’s, Amsterdam zur Versteigerung kam (11. November 2008, Lot 43).

Objekte der Natur wie große Muscheln entsprachen dem Geschmack, der mit den in Deutschland im 17. Jahrhundert üblichen Sammelaktivitäten rund um die Wunderkammern einherging. Ein prächtiger Nautiluspokal mit vergoldeter Silberfassung in der Art, wie er hier dargestellt ist, wird in der Pinacoteca Ambrosiana in Mailand aufbewahrt. Die Meistermarke am Fuß dieses Exemplars verweist auf den Goldschmied Christoph Lenker, der an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert in Augsburg tätig war.

30.04.2019 - 17:00

Erzielter Preis: **
EUR 62.800,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Willem Claesz. Heda


(Haarlem 1594–1680)
Eine Klementine in einer Porzellanschale, ein Nautiluspokal, ein Römer, zwei Gläser, ein Messer und eine geschälte Zitrone auf einem gemusterten Teppich auf einem Tisch,
signiert und datiert: HEDA. F.166.,
Öl auf Holz, 51 x 64 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Sotheby’s, Monaco, 15. Juni 1990, Lot 257 (als Gerrit Willemsz. Heda, verkauft um $ 107.180);
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Wir danken Fred Meijer, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat.

Der zusammengeschobene Perserteppich auf dem vorliegenden Gemälde bietet dem kostbaren Porzellanteller eine unsichere Standfläche, sodass er durch die Klementine, die man auf ihn gelegt hat, aus dem Gleichgewicht geraten ist; der Hintergrund wird vom funkelnden Glanz unterschiedlicher Gefäße belebt.

Dieses Gemälde stammt aus der Reifezeit von Willem Claesz. Heda, der sich spätestens seit den 1650er-Jahren von den für seine Frühzeit typischen „monochromen Frühstückstillleben“ abgewandt hatte und sich stattdessen Kompositionen mit prunkvolleren Objekten widmete. So gibt es im vorliegenden Gemälde einen Nautiluspokal. Den stützenden Fuß der Nautilusschnecke bildet ein Triton, während oben Poseidon auf einem Delphin reitet und dabei seinen Dreizack hält. Dieselbe Art Pokal und derselbe Kompositionstypus kehren auf einem mit 1649 datierten Gemälde Hedas wieder, das im Staatlichen Museum in Schwerin aufbewahrt wird (Inv.-Nr. 68), aber auch in einem weiteren ähnlichen Stillleben, das bei Sotheby’s, Amsterdam zur Versteigerung kam (11. November 2008, Lot 43).

Objekte der Natur wie große Muscheln entsprachen dem Geschmack, der mit den in Deutschland im 17. Jahrhundert üblichen Sammelaktivitäten rund um die Wunderkammern einherging. Ein prächtiger Nautiluspokal mit vergoldeter Silberfassung in der Art, wie er hier dargestellt ist, wird in der Pinacoteca Ambrosiana in Mailand aufbewahrt. Die Meistermarke am Fuß dieses Exemplars verweist auf den Goldschmied Christoph Lenker, der an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert in Augsburg tätig war.


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 30.04.2019 - 17:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 20.04. - 30.04.2019


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.