(Dresden 1807-1865 München)
Szene aus dem Tiroler Freiheitskampf, signiert, datiert M. Müller 1844, rückseitig Reste eines Ausstellungsetiketts, Öl auf Leinwand 74 x 60,5 cm, leicht beschädigt, gerahmt (Rahmen leicht beschädigt), (Rei)

Provenienz:
Privatsammlung Deutschland.

Warum Carl Friedrich Moritz Müller schon von seinen Zeitgenossen „Feuermüller“ genannt wird, lässt das vorliegende Los besonders eindrücklich erkennen. So schrieb die Allgemeine Deutsche Biographie über ihn: er erzielte „bei seinen nächtlichen Scenen die frappanteste Wirkung, die umso glänzender erscheint, als die handelnden Personen auf das trefflichste charakterisirt und vollkommen richtig gezeichnet und gemalt sind.“ Um eine derart hohe Qualität zu erreichen hatte Müller sein Atelier vollends verdunkelt und malte nur beim Schein einer gezielt platzierten Kerze. Auch im vorliegenden Los, in dem eine Tiroler Bauernfamilie ihr Haus vor französisch-bayrischen Truppen (hier: französische leichte Infanterie) verteidigt, lässt die Beleuchtung durch das Gefechtsfeuer die Figurengruppe noch lebendiger erscheinen.
Der Tiroler Volksaufstand, gegen die von Napoleon eingesetzte bayrische Besatzungsmacht, wurde von der Kunst des 19. Jahrhunderts regelrecht glorifiziert. Dabei erkämpften sich die Tiroler, unter der Führung von Andreas Hofer, die Freiheit Tirols von napoleonischer Besatzung. Diese Freiheit sollte jedoch nur ein halbes Jahr währen.