der Chinese sitzt mit übereinander geschlagenen Beinen auf gelbem Polster mit 4 goldenen Quasten, das Äffchen sitzt auf seinem rechten Knie mit geöffnetem Maul und hält in der Rechten ein Stück Apfel, der Chinese blickt es an mit geöffnetem Mund und offenen Ohren, als wären die beiden im innigen Gespräch, er hält in der Linken einen roten Apfel, er ist bekleidet mit schwarzem Chinesenhut und Goldborte, weißem Kleid mit eisenroten und purpur Punkt- und Kreuzblüten sowie eisenrotem Gürtel, türkisem Kragen, Manschetten und Schuh, die Chinesin sitzt mit übereinander geschlagenen Beinen auf königsblauem Polster mit 4 goldenen Quasten, auf ihrer linken Hand sitzt der Papagei mit geöffnetem Schnabel, die Chinesin blickt ihn an mit leicht geöffnetem Mund als würde sie dem Papagei zuhören, sie hält in der Rechten weißen Zucker, sie ist bekleidet mit spitzen Pagodenhut und weißer Quaste, türkis, eisenrot und purpur Formteilen mit goldenen Borten, gelbem Kleid mit farbigen indianischen Blütenzweigen, purpur Kragen, Manschetten und Gürtel sowie Goldbrosche, eisenroter Schuh, beide sind mit feinem und ausdruckstarken Inkarnat gemalt, auf abgesetztem oktogonalen Sockel mit Goldrändern, beide mit hohlem glasierten Sockel für die Rauchgefäße, beide mit Klebeetikett Brian Haughton, London, Chinese Höhe 16 cm, Sockel seitlich mit kleinem Brandriss als grünes Blatt übermalt, Stand minimal bestoßen, Chinesin Höhe 17,5 cm, Goldränder leicht berieben, Meißen, unterglasurblaue Schwertermarke, Ausformung und Staffierung 1735-1739, Modell von Johann Friedrich Eberlein, Dezember 1735 (Ru)

Lit.:
Sammlung Irwin Untermeyer (Hackenbroch, Cambridge 1956, Fig. 25, Pl. 19) heute Sammlung The Metropolitan Museum of Art, mit passendem Gegenstück;

Lit.:
In Porzellan verzaubert, die Figuren Johann Joachim Kändlers in Meißen aus der Sammlung Pauls-Eisenbeiss Basel, 1993, S 90, 91, Abb.; Arbeitsbericht Eberleins vom Dezember 1735, 4) "Ein Pagoten Weibel mit einem Papagei und Postament von Dohne boßiret; 5) Ein Pagotte mit einem Affen von Dohne boßiret";

Lit.:
Frühes Meissener Porzellan, Kostbarkeiten aus deutschen Privatsammlungen, Hetjens-Museum, Düsseldorf 1997, S 59, Abb. 33; Die als Gegenstücke gedachten Figuren wurden im Dezember 1735 von J. F. Eberlein, 1695- 1739, modelliert. Sie sind der Beweis der besonderen Wertschätzung ostasiatischer Kultur, die an den europäischen Fürstenhöfen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in großem Ansehen stand. In der reich ornamentierten, prachtvollen Kleidung der Chinesen und ihrer sitzenden Haltung mit überkreuzten Beinen auf einem roten Paradekissen verbinden sich märchenhafte und phantasievolle Vorstellungen von fremdländischen Völkern mit barocker Repräsentation.