Lot Nr. 17


Venezianische Schule, 18. Jahrhundert, Umkreis Gaspare Diziani


Venezianische Schule, 18. Jahrhundert, Umkreis Gaspare Diziani - Osterauktion

(Belluno 1689-1767 Venedig) Der Raub der Sabinerinnen Öl auf Leinwand, ca. 87 x 119,5 cm, restauriert, gerahmt Ruf 4.000

Provenienz:
Tiroler Privatsammlung.

Das vorliegende Historiengemälde mit dem Raub der Sabinerinnen (Titus Livius, Ab urbe condita I, 9-13) reiht sich stimmig in die Darstellungstradition der italienischen Barockmalerei ab dem 17. Jh. ein. Bevorzugt inszenierte man die dramatische Figurenszene mit dynamischen und miteinander verschränkten Bewegungsmotiven, manche von ihnen an skulpturalen Werken orientiert. Eine der herausragendsten Bildlösungen lieferte 1629 Pietro da Cortona (1596-1669), dessen Gemälde (Pinacoteca Capitolina, Rom) noch prägend für spätere Umsetzungen des Themas war, beispielsweise von Luca Giordano (National Gallery of Australia, Canberra, ca. 1680) od. Sebastiano Ricci (Sammlung Liechtenstein, Vaduz-Wien, um 1700). Riccis bedeutendster Schüler Gaspare Diziani (Belluno 1689-1767 Venedig) widmete sich ebenfalls diesem römischen Sagenthema. Die ihm zugeschriebene Komposition zeigt das zur Auktion stehende Gemälde. Sie ist als größeres Kabinettbild an den monumentalen Inventionen von Cortona und Ricci orientiert und hat sich heute in zwei weiteren, nahezu identischen Gemälden erhalten, die beide als Werke Dizianis gelten: das malerisch feinste tauchte im Auktionshandel auf (London, Sotheby's, 19. April 1972, Los 114, 84,5 x 116 cm), das zweite befindet sich seit jüngerer Zeit in einer Privatsammlung (ehem. New York, Sotheby's, 26. Jan. 2008, Los 23, 87 x 114,3 cm). Das vorliegende, bisher unbekannte Gemälde folgt der ersten Fassung in einigen Details, die in der New Yorker Darstellung fehlen. Die künstlerische Ausführung hingegen entspricht - im fotografischen Vergleich - mehr dem New Yorker Bild und überzeugt ebenfalls in ihrer Qualität; sie dürfte für eine Entstehung des Gemäldes im engeren Umkreis von Gaspare Diziani sprechen, vermutl. in der 1. Hälfte des 18. Jh.; Zum Thema:
A. Pigler, Barockthemen, Bd. 2, 2. Aufl., Budapest 1974, S. 418-422,

Experte: Schätzmeister Richard Krautgartner Schätzmeister Richard Krautgartner
+43-662-871671-24

experts-salzburg@dorotheum.at

08.04.2020 - 14:05

Erzielter Preis: **
EUR 8.960,-
Schätzwert:
EUR 7.000,- bis EUR 9.000,-
Startpreis:
EUR 4.000,-

Venezianische Schule, 18. Jahrhundert, Umkreis Gaspare Diziani


(Belluno 1689-1767 Venedig) Der Raub der Sabinerinnen Öl auf Leinwand, ca. 87 x 119,5 cm, restauriert, gerahmt Ruf 4.000

Provenienz:
Tiroler Privatsammlung.

Das vorliegende Historiengemälde mit dem Raub der Sabinerinnen (Titus Livius, Ab urbe condita I, 9-13) reiht sich stimmig in die Darstellungstradition der italienischen Barockmalerei ab dem 17. Jh. ein. Bevorzugt inszenierte man die dramatische Figurenszene mit dynamischen und miteinander verschränkten Bewegungsmotiven, manche von ihnen an skulpturalen Werken orientiert. Eine der herausragendsten Bildlösungen lieferte 1629 Pietro da Cortona (1596-1669), dessen Gemälde (Pinacoteca Capitolina, Rom) noch prägend für spätere Umsetzungen des Themas war, beispielsweise von Luca Giordano (National Gallery of Australia, Canberra, ca. 1680) od. Sebastiano Ricci (Sammlung Liechtenstein, Vaduz-Wien, um 1700). Riccis bedeutendster Schüler Gaspare Diziani (Belluno 1689-1767 Venedig) widmete sich ebenfalls diesem römischen Sagenthema. Die ihm zugeschriebene Komposition zeigt das zur Auktion stehende Gemälde. Sie ist als größeres Kabinettbild an den monumentalen Inventionen von Cortona und Ricci orientiert und hat sich heute in zwei weiteren, nahezu identischen Gemälden erhalten, die beide als Werke Dizianis gelten: das malerisch feinste tauchte im Auktionshandel auf (London, Sotheby's, 19. April 1972, Los 114, 84,5 x 116 cm), das zweite befindet sich seit jüngerer Zeit in einer Privatsammlung (ehem. New York, Sotheby's, 26. Jan. 2008, Los 23, 87 x 114,3 cm). Das vorliegende, bisher unbekannte Gemälde folgt der ersten Fassung in einigen Details, die in der New Yorker Darstellung fehlen. Die künstlerische Ausführung hingegen entspricht - im fotografischen Vergleich - mehr dem New Yorker Bild und überzeugt ebenfalls in ihrer Qualität; sie dürfte für eine Entstehung des Gemäldes im engeren Umkreis von Gaspare Diziani sprechen, vermutl. in der 1. Hälfte des 18. Jh.; Zum Thema:
A. Pigler, Barockthemen, Bd. 2, 2. Aufl., Budapest 1974, S. 418-422,

Experte: Schätzmeister Richard Krautgartner Schätzmeister Richard Krautgartner
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 09.00 - 18.00, Sa.: 09.00 - 13.00
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Auktion: Osterauktion
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 08.04.2020 - 14:05
Auktionsort: Salzburg
Besichtigung: online


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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