(Arpino 1568–1640)
Studie eines Trompeters, um 1597, schwarze Kreide auf Bütten, 10 x 12,2 cm, in brauner Feder nummeriert “216.”, alt auf ein anderes Bütten kaschiert, Passep., ohne Rahmen, (Sch)

Provenienz:
Sammlung Giancarlo Sestieri, Rom.

Literatur:
Herwarth Röttgen, Il Cavalier Giuseppe Cesari d’Arpino. Un grande pittore nello splendore della fama e nell’incostanza della fortuna, Rom 2002, S. 76, 77, S. 304-308, Kat. 65-67, 67a-q; ders., Cavalier Giuseppe Cesari d’Arpino. Die Zeichnungen II, Die großen Aufträge 1587/94 – 1605, Opus Magnum Stuttgart 2013, S. 310, Nr. 330.

Das großformatige Fresko mit der “Schlacht der Römer gegen die Veijer“ (1597-1601) im Palazzo dei Conservatori in Rom stellt hinsichtlich seiner gigantischen Ausmaße und seiner vielschichtigen Komposition eines der bedeutendsten, wenn nicht sogar das Hauptwerk im Schaffen von Giuseppe Cesari, gen. Il Cavalier d’Arpino dar. Der Künstler hatte die komplexe Komposition in einer Vielzahl von Zeichnungen und Skizzen der einzelnen Krieger und Pferde vorbereitet (Röttgen 2002, Kat. 67a-q). Im Zuge der Planung des Freskos entstanden zudem zwei Bozzetti in Öl auf Leinwand, die sich in der Galleria Borghese in Rom (Inv. 391) und dem Musée des Beaux-Arts in Caen (Inv 82.16.1) befinden (Röttgen 2002, Kat. 65, 66). Während der Modello in Rom noch einige Unterschiede zu der finalen Komposition aufweist, stimmt das Gemälde in Caen bis auf den linken Teil weitgehend mit dem ausgeführten Fresko überein.
Die hier vorliegende Studie eines Trompeters dürfte ebenso in Vorbereitung für das Fresko, eventuell für einen der Trompeter auf der linken Seite der Komposition entstanden sein und ist in dem zweiten Band der Zeichnungen des Künstlers von Herwarth Röttgen 2013 (Nr. 330) publiziert. Die Skizze ist im Vergleich zu den anderen bei Röttgen erwähnten Studien (Röttgen 2002, Kat. 67a-q), vor allem der Krieger (Kat. 67a, h, k) etwas kleiner, kann jedoch sowohl thematisch als auch stilistisch eindeutig den Studien für das Fresko im Palazzo dei Conservatori zugeordnet werden.

Wir danken Prof. Dr. Herwarth Röttgen für die wissenschaftliche Unterstützung.

© Bologna, Zeri Photo Archive, Inv. 30109