(Busseto 1826–1899 Cavoretto)
Vor dem Eingang eines Basars, signiert A. Pasini, Öl auf Leinwand, 46 x 55 cm, gerahmt

Provenienz:
Galleria Fogliato, Turin, 1953;
dort erworben vom Vater des aktuellen Eigentümers,
Privatsammlung Italien.

Ausgestellt:
Turin, Galleria d’Arte della “Gazzetta del Popolo”, 1949;
Turin, Galleria Fogliato, 1952.

Verzeichnet und abgebildet in:
Vermutlich Archives Boussod et Valadon als “Une grande porte d’un Bazar”, 1892;
A. Ferrero, 1898, S. 5;
A. Ferrero in “l’Illustrazione Italiana”, 1900, S. 26;
Marco Calderini, Turin, E. Celanza ed., 1916, Abb. 47;
Katalog Galleria d’Arte della “Gazzetta del Popolo”, Turin 1949, Nr. 1;
Marziano Bernardi, Alberto Pasini e G. B. Quadrone, SEI ed., Turin 1949, Abb. 1;
Galleria Fogliato, Turin, Kat. Nr. 8, 1953, Nr. 101;
Vittoria Botteri Cardoso, Pasini, Sagep ed., Genua 1991, S. 373, Nr. 873.

Mit dem Eingang eines Basars wählte der Künstler eine Szene des täglichen Lebens, die geschäftiges Markttreiben vor dem Eingang zu einem Basar zeigt. Die Menschen sind in Geschäfte verwickelt oder unterhalten sich miteinander. Eine Frau beispielsweise hält einen offenen Sonnenschirm, während eine andere Wassermelonen kauft. Hunde und Pferde sind ebenfalls zu sehen, wie bei fast allen Werken Pasinis, deren Szenen sich unter freiem Himmel zutragen. Es ist Sommer, wie die Fülle der grünen Wassermelonen und der strahlend blaue Himmel bezeugen. Pasini war vom Lokalkolorit fasziniert. Die Frauen sind in Rosa- und Gelbtönen gekleidet und mit einem weißen Schleier geschmückt. Die Männer hingegen tragen Hellbraun.

1854 zog Alberto Pasini nach Paris, um im Atelier von Theodore Chassériau zu arbeiten. Dort lernte er die orientalistischen Sujets kennen, die ihn faszinierten. 1855 reiste Pasini erstmals als Begleitung des französischen Ministers und des Diplomaten Nicolas Prosper Bourée in den Nahen Osten. Diese Reise führte ihn nach Teheran, durch Ägypten und dann über Armenien und die Türkei zurück nach Paris. Er fertigte zahlreiche Skizzen, Freilicht-Studien von Figuren und Architektur an. 1867 reiste er nach Istanbul, um sich Prosper Bourée anzuschließen, der zum französischen Botschafter ernannt worden war. Er sollte 1876 zurückkehren, um an einer Reihe von Gemälden zu arbeiten, die Sultan Abdul Aziz für den Palast von Dolmabahçe in Auftrag gegeben hatte. Pasini nahm regelmäßig am jährlich stattfindenden Pariser Salon teil. Sein Galerist in Paris, Goupil, vermittelte mehr als 500 seiner orientalistischen Bilder in europäische und amerikanische Privat- oder Galeriesammlungen. Pasini ließ sich 1870 in Italien nieder. Fortan malte er entweder aus dem Gedächtnis oder nach Zeichnungen und Notizen, die er während seiner Reisen en plein air ausgeführt hatte. Er gilt als einer der bemerkenswertesten orientalistischen Maler.

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