Lot Nr. 71


Massimo Stanzione


Massimo Stanzione - Alte Meister

(Orta di Atella um 1585 – um 1656 Neapel)
Lot und seine Töchter,
signiert mit verschlungenem Monogramm rechts unten: EQ. MAX./NE…,
Öl auf Leinwand, 166,5 x 130,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung (erworben durch den Großvater des heutigen Besitzers)

Wir danken Sebastian Schütze, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Bei diesem unpublizierten Gemälde handelt es sich um eine wichtige Hinzufügung zum Œuvre des Massimo Stanzione. Es ist auf einem Stein rechts unten mit dem typischen verschlungenen Monogramm des Künstlers signiert: Die beiden ersten Buchstaben beziehen sich auf den Titel „cavaliere“, der ihm in den 1620er-Jahren aus drei unterschiedlichen Anlässen verliehen wurde, was von seinem untadeligen gesellschaftlichen Ansehen zeugt. Die Angabe seines Status als Neapolitaner mag ein Hinweis sein, dass dieses Gemälde für einen Ort außerhalb Neapels, möglicherweise sogar außerhalb Italiens, bestimmt war, wie bei seinem ähnlich signierten Bacchanal für den Palazzo del Buen Retiro Philipps IV. der Fall (heute im Museo del Prado, Madrid).

Das biblische Sujet des Lot und seiner Töchter wurde in der neapolitanischen Malerei der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts häufig dargestellt; Stanzione widmete sich ihm bei zumindest zwei weiteren Gelegenheiten (Pinacoteca Nazionale, Cosenza; siehe N. Spinosa, Pittura del Seicento a Napoli da Caravaggio a Massimo Stanzione, Neapel 2010, S. 409, Nr. 436, sowie Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie, Besançon; siehe S. Schütze, T. Villette, Massimo Stanzione. L’opera completa, Neapel 1992, S. 230, Nr. A81). Das vorliegende Gemälde unterscheidet sich von den anderen bekannten Fassungen durch sein Hochformat, wodurch die Szene ausschließlich von den drei vornehm gekleideten Figuren in ihren bunten Gewändern beherrscht wird, die sich von der dunklen Felslandschaft des Hintergrunds abheben.

Das Werk ist der Reifezeit des Künstlers, genauer den frühen 1640er-Jahren, zuzuordnen. Während dieser Zeit war Stanzione mit großen, bereits in der letzten Dekade begonnen Aufträgen in Neapel befasst und an zahlreichen Orten für zumeist kirchliche Auftraggeber tätig. So führte er die Fresken für die Chiesa del Gesù San Paolo Maggiore und Santa Maria Regina Coeli aus.

In Rom hatte sich Stanzione in der zweiten Dekade des 17. Jahrhunderts sowohl den Realismus Caravaggios als auch den emilianischen Klassizismus Annibale Carraccis und Guido Renis angeeignet. Es gelang ihm, beide Stilrichtungen zu fusionieren und eine ganz und gar eigenständige Bildsprache zu schaffen, deren Erfolg ihn zu einem der gefragtesten und angesehensten Maler seiner Zeit machte.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

09.06.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 393.700,-
Schätzwert:
EUR 200.000,- bis EUR 300.000,-

Massimo Stanzione


(Orta di Atella um 1585 – um 1656 Neapel)
Lot und seine Töchter,
signiert mit verschlungenem Monogramm rechts unten: EQ. MAX./NE…,
Öl auf Leinwand, 166,5 x 130,5 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung (erworben durch den Großvater des heutigen Besitzers)

Wir danken Sebastian Schütze, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original bestätigt hat.

Bei diesem unpublizierten Gemälde handelt es sich um eine wichtige Hinzufügung zum Œuvre des Massimo Stanzione. Es ist auf einem Stein rechts unten mit dem typischen verschlungenen Monogramm des Künstlers signiert: Die beiden ersten Buchstaben beziehen sich auf den Titel „cavaliere“, der ihm in den 1620er-Jahren aus drei unterschiedlichen Anlässen verliehen wurde, was von seinem untadeligen gesellschaftlichen Ansehen zeugt. Die Angabe seines Status als Neapolitaner mag ein Hinweis sein, dass dieses Gemälde für einen Ort außerhalb Neapels, möglicherweise sogar außerhalb Italiens, bestimmt war, wie bei seinem ähnlich signierten Bacchanal für den Palazzo del Buen Retiro Philipps IV. der Fall (heute im Museo del Prado, Madrid).

Das biblische Sujet des Lot und seiner Töchter wurde in der neapolitanischen Malerei der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts häufig dargestellt; Stanzione widmete sich ihm bei zumindest zwei weiteren Gelegenheiten (Pinacoteca Nazionale, Cosenza; siehe N. Spinosa, Pittura del Seicento a Napoli da Caravaggio a Massimo Stanzione, Neapel 2010, S. 409, Nr. 436, sowie Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie, Besançon; siehe S. Schütze, T. Villette, Massimo Stanzione. L’opera completa, Neapel 1992, S. 230, Nr. A81). Das vorliegende Gemälde unterscheidet sich von den anderen bekannten Fassungen durch sein Hochformat, wodurch die Szene ausschließlich von den drei vornehm gekleideten Figuren in ihren bunten Gewändern beherrscht wird, die sich von der dunklen Felslandschaft des Hintergrunds abheben.

Das Werk ist der Reifezeit des Künstlers, genauer den frühen 1640er-Jahren, zuzuordnen. Während dieser Zeit war Stanzione mit großen, bereits in der letzten Dekade begonnen Aufträgen in Neapel befasst und an zahlreichen Orten für zumeist kirchliche Auftraggeber tätig. So führte er die Fresken für die Chiesa del Gesù San Paolo Maggiore und Santa Maria Regina Coeli aus.

In Rom hatte sich Stanzione in der zweiten Dekade des 17. Jahrhunderts sowohl den Realismus Caravaggios als auch den emilianischen Klassizismus Annibale Carraccis und Guido Renis angeeignet. Es gelang ihm, beide Stilrichtungen zu fusionieren und eine ganz und gar eigenständige Bildsprache zu schaffen, deren Erfolg ihn zu einem der gefragtesten und angesehensten Maler seiner Zeit machte.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 09.06.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 02.06. - 09.06.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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