Lot Nr. 52


Luca Giordano


Luca Giordano - Alte Meister

(Neapel 1634–1705)
Der heilige Petrus,
Öl auf Leinwand, 76 x 62,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Ader-Tajan, Paris, 20. Dezember 1994, Lot 16 (als Luca Giordano);
Adelsbesitz, bis 2003;
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Neapel, Castel Sant’Elmo/Wien, Kunsthistorisches Museum, Luca Giordano 1634–1705, 3. März – 3. Juni 2001 / 23. Juni – 7. Oktober 2001, Kat.-Nr. 53a (als Luca Giordano)

Literatur:
V. Pacelli, Inediti di Luca Giordano, in: Napoli, l’Europa. Ricerche di storia dell’arte in onore di Ferdinando Bologna, hg. von F. Abbate, F. Sricchia Santoro, Catanzaro 1995, S. 243, Abb. 195 (als Luca Giordano);
D. M. Pagano, in: Luca Giordano 1634–1705, Ausstellungskatalog, hg. von W. Seipel, Neapel/Wien 2001, S. 186f., Kat.-Nr. 53a (als Luca Giordano);
O. Ferrari, G. Scavizzi, Luca Giordano: nuove ricerche e inediti, Neapel 2003, Kat.-Nr. A016A (als Luca Giordano)

Luca Giordano stellt den Apostel Petrus als Halbfigur im Gebet dar. Die ihm zugewiesenen Attribute liegen im Vordergrund: Buch und Himmelsschlüssel. Oreste Ferrari (siehe Literatur) schlägt eine Datierung um 1655 vor. Die roten Pinseltupfer, die Giordano zur Beschreibung der Gesichtszüge des Heiligen einsetzt, fallen ins Auge und sind Zeugnis der damaligen Vorliebe des Künstlers für satt aufgetragene Farben.

Die weite Farbfläche des Mantels, das Bestreben, die tief gefurchte Stirn durch pastosen Farbauftrag wiederzugeben sowie das große Augenmerk auf realistische Details wie die schmutzigen Fingernägel des Heiligen verweisen auf den großen Einfluss Jusepe de Riberas auf Giordano. In diesem Gemälde wird jedoch Luca Giordanos technische Virtuosität, die sich in der Darstellung der Hände und Faltenwürfe zeigt, auf den Punkt gebracht. Dabei sind die sensorischen Qualitäten und Materialstrukturen auf das Vorbild Ribera zurückführen. Hinzu kommt eine von einer neuartigen Ausstrahlung getragene Mystik, die im Ausdruck des Heiligen sichtbar wird.

Das diesem Werk am nächsten stehende Vorbild ist vermutlich Jusepe de Riberas mit 1621 datierte Radierung Der büßende heilige Petrus (ein Abzug befindet sich in der National Gallery of Art, Washington, D.C., Inv.-Nr. 1982.1.1). Diese Radierung erfreute sich offenbar eines großen Erfolgs, der dazu führte, dass die Komposition vielfach abgewandelt wurde, beispielsweise für Luca Giordanos Heiligen Hieronymus in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden (siehe Abb. 1).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

10.11.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 51.100,-
Schätzwert:
EUR 40.000,- bis EUR 60.000,-

Luca Giordano


(Neapel 1634–1705)
Der heilige Petrus,
Öl auf Leinwand, 76 x 62,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Ader-Tajan, Paris, 20. Dezember 1994, Lot 16 (als Luca Giordano);
Adelsbesitz, bis 2003;
europäische Privatsammlung

Ausgestellt:
Neapel, Castel Sant’Elmo/Wien, Kunsthistorisches Museum, Luca Giordano 1634–1705, 3. März – 3. Juni 2001 / 23. Juni – 7. Oktober 2001, Kat.-Nr. 53a (als Luca Giordano)

Literatur:
V. Pacelli, Inediti di Luca Giordano, in: Napoli, l’Europa. Ricerche di storia dell’arte in onore di Ferdinando Bologna, hg. von F. Abbate, F. Sricchia Santoro, Catanzaro 1995, S. 243, Abb. 195 (als Luca Giordano);
D. M. Pagano, in: Luca Giordano 1634–1705, Ausstellungskatalog, hg. von W. Seipel, Neapel/Wien 2001, S. 186f., Kat.-Nr. 53a (als Luca Giordano);
O. Ferrari, G. Scavizzi, Luca Giordano: nuove ricerche e inediti, Neapel 2003, Kat.-Nr. A016A (als Luca Giordano)

Luca Giordano stellt den Apostel Petrus als Halbfigur im Gebet dar. Die ihm zugewiesenen Attribute liegen im Vordergrund: Buch und Himmelsschlüssel. Oreste Ferrari (siehe Literatur) schlägt eine Datierung um 1655 vor. Die roten Pinseltupfer, die Giordano zur Beschreibung der Gesichtszüge des Heiligen einsetzt, fallen ins Auge und sind Zeugnis der damaligen Vorliebe des Künstlers für satt aufgetragene Farben.

Die weite Farbfläche des Mantels, das Bestreben, die tief gefurchte Stirn durch pastosen Farbauftrag wiederzugeben sowie das große Augenmerk auf realistische Details wie die schmutzigen Fingernägel des Heiligen verweisen auf den großen Einfluss Jusepe de Riberas auf Giordano. In diesem Gemälde wird jedoch Luca Giordanos technische Virtuosität, die sich in der Darstellung der Hände und Faltenwürfe zeigt, auf den Punkt gebracht. Dabei sind die sensorischen Qualitäten und Materialstrukturen auf das Vorbild Ribera zurückführen. Hinzu kommt eine von einer neuartigen Ausstrahlung getragene Mystik, die im Ausdruck des Heiligen sichtbar wird.

Das diesem Werk am nächsten stehende Vorbild ist vermutlich Jusepe de Riberas mit 1621 datierte Radierung Der büßende heilige Petrus (ein Abzug befindet sich in der National Gallery of Art, Washington, D.C., Inv.-Nr. 1982.1.1). Diese Radierung erfreute sich offenbar eines großen Erfolgs, der dazu führte, dass die Komposition vielfach abgewandelt wurde, beispielsweise für Luca Giordanos Heiligen Hieronymus in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden (siehe Abb. 1).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.11. - 10.11.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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