Norditalienische Schule, 17. Jahrhundert
Kinder beim Spiel um einen Tisch,
Öl auf Leinwand, 95,5 x 136 cm, gerahmt
Das vorliegende Gemälde gehört zu einer Gruppe von Werken, die Menschen beim Spielen darstellen ‒ ein in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts beliebtes Sujet. Dieses Genre der Malerei wurde im Zuge innovativer Kompositionen wie Caravaggios Werk Falschspieler (Kimbell Art Museum, Fort Worth, Inv.-Nr. AP 1987.06) oder der Gemälde Bartolomeo Manfredis (siehe z. B. Soldaten beim Kartenspiel, Uffizien, Florenz, Inv.-Nr. 6609) populär. Ab dem Beginn des zweiten Jahrzehnts des 17. Jahrhunderts erfreute sich das Thema großer Beliebtheit.
Die Werke dieses Genres sind aber auch in einer älteren Bildtradition verwurzelt, die allerdings im Großen und Ganzen aus Nordeuropa stammt, von wo aus sich dank der breiten Vermarktung von Druckerzeugnissen diese Art ikonografischer Themen über den gesamten Kontinent verbreitete (siehe G. Berra, Le incisioni raffiguranti giocatori di carte o di backgammon e i Bari di Caravaggio, in: Il giuoco al tempo di Caravaggio, Ausstellungskatalog, hg. von P. Carofano, Pontedera 2013, S. 19‒45).
Vor Caravaggios Beschäftigung mit dem Sujet war das Thema der Kartenspieler als Warnung vor dem Laster rein moralisch besetzt. Die Kirche hatte seit dem Mittelalter Glücksspiele verurteilt, und zwar vor allem mit den Gefahren der Verschwendung von Geld verbundene. Im 17. Jahrhundert hingegen diente die Darstellung von Spielen, wie das vorliegende Gemälde veranschaulicht, nicht mehr als Mahnung, sondern als Beschreibung des täglichen Lebens sowie als Darstellung eines dynamischen Austausches, vor allem zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Schichten (siehe Carofano 2013, S. 13).
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
10.11.2020 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 18.080,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
Norditalienische Schule, 17. Jahrhundert
Kinder beim Spiel um einen Tisch,
Öl auf Leinwand, 95,5 x 136 cm, gerahmt
Das vorliegende Gemälde gehört zu einer Gruppe von Werken, die Menschen beim Spielen darstellen ‒ ein in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts beliebtes Sujet. Dieses Genre der Malerei wurde im Zuge innovativer Kompositionen wie Caravaggios Werk Falschspieler (Kimbell Art Museum, Fort Worth, Inv.-Nr. AP 1987.06) oder der Gemälde Bartolomeo Manfredis (siehe z. B. Soldaten beim Kartenspiel, Uffizien, Florenz, Inv.-Nr. 6609) populär. Ab dem Beginn des zweiten Jahrzehnts des 17. Jahrhunderts erfreute sich das Thema großer Beliebtheit.
Die Werke dieses Genres sind aber auch in einer älteren Bildtradition verwurzelt, die allerdings im Großen und Ganzen aus Nordeuropa stammt, von wo aus sich dank der breiten Vermarktung von Druckerzeugnissen diese Art ikonografischer Themen über den gesamten Kontinent verbreitete (siehe G. Berra, Le incisioni raffiguranti giocatori di carte o di backgammon e i Bari di Caravaggio, in: Il giuoco al tempo di Caravaggio, Ausstellungskatalog, hg. von P. Carofano, Pontedera 2013, S. 19‒45).
Vor Caravaggios Beschäftigung mit dem Sujet war das Thema der Kartenspieler als Warnung vor dem Laster rein moralisch besetzt. Die Kirche hatte seit dem Mittelalter Glücksspiele verurteilt, und zwar vor allem mit den Gefahren der Verschwendung von Geld verbundene. Im 17. Jahrhundert hingegen diente die Darstellung von Spielen, wie das vorliegende Gemälde veranschaulicht, nicht mehr als Mahnung, sondern als Beschreibung des täglichen Lebens sowie als Darstellung eines dynamischen Austausches, vor allem zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Schichten (siehe Carofano 2013, S. 13).
Experte: Mark MacDonnell
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Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 10.11.2020 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 04.11. - 10.11.2020 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.