Lot Nr. 106


David de Coninck


David de Coninck - Alte Meister

(Antwerpen um 1636 – um 1699 Brüssel)
Früchte auf einem Silberteller mit Kaninchen und einem Affen neben einem umgestürtzen Kapitell, eine prunkvolle Urne und ein einen Papagei fütternder dunkelhäutiger Page,
Öl auf Leinwand, 122,5 x 175,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 15. Juli 1949, Lot 38 (als F. Snijders);
Kunsthandel Mallet & Son, London, 1949;
Sammlung William Randolph Hearst (1863–1951), San Francisco;
Auktion, Sotheby’s Parke-Bernet, Los Angeles, 7.–9. November 1977, Lot 132 (als flämische Schule, 17. Jahrhundert);
Auktion, Sotheby’s, London, 12. Dezember 1990, Lot 70;
Trian Group, New York, seit 1991

Ausgestellt:
Los Angeles, County Museum of Art, Leihgabe, Nr. 49.33.2

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 16007 verzeichnet. Ein vergleichbares Gemälde David de Conincks mit leicht abweichenden Maßen wurde im Dorotheum in Wien am 9. Juni 2020 als Lot 70 versteigert.

Das vorliegende Leinwandbild mit seinem Überfluss an Luxus – angefangen von dem mit Früchten überquellenden vergoldeten Teller über das umgestürzte korinthische Kapitell bis hin zu dem Affen, dem Papagei und dem afrikanischen Pagen – ist ein beredtes Beispiel für die hochbarocke Stilllebenmalerei und das Können des führenden Exponenten dieses Genres, David de Coninck. Der italianisierende Garten mit den vom Licht modellierten Figuren und ornamentalen Büsten oberhalb und entlang der zulaufenden, akkurat geschnittenen Hecken macht die Anmutung arkadischen Überflusses komplett. De Coninck verbrachte ab den frühen 1670er-Jahren beinahe drei Jahrzehnte in Rom und wurde vom künstlerischen Milieu, in dem er dort arbeitete, geprägt. Zu seinen Kollegen zählten Giacomo Galli, Lo Spadino und Michelangelo di Campidoglio, mit dem er Kompositionen und Motive teilte.

Die Pracht der hier zum Einsatz kommenden Bildelemente wird durch ihre Wiederkehr in anderen Werken de Conincks um nichts geschmälert. So taucht der Papagei in veränderter Haltung auch auf einem Werk des Künstlers im Kunstmuseum Basel auf. De Conincks Ausbildung war jedoch typisch flämisch. Die Üppigkeit und Ausdruckskraft des vorliegenden Werks mit seinen Zitaten nach der Antike verweisen auf den steten Einfluss Peter Paul Rubens’ und seines wegweisenden Liebesgartens. Die Versiertheit, mit der hier Affen und Kaninchen dargestellt sind, könnte auf de Conincks vermutete Ausbildung in der Werkstatt Jan Fyts zurückzuführen sein, der wiederum ein Schüler von Rubens’ langjährigem Mitarbeiter Frans Snyders war.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

10.11.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 62.800,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 50.000,-

David de Coninck


(Antwerpen um 1636 – um 1699 Brüssel)
Früchte auf einem Silberteller mit Kaninchen und einem Affen neben einem umgestürtzen Kapitell, eine prunkvolle Urne und ein einen Papagei fütternder dunkelhäutiger Page,
Öl auf Leinwand, 122,5 x 175,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, Christie’s, London, 15. Juli 1949, Lot 38 (als F. Snijders);
Kunsthandel Mallet & Son, London, 1949;
Sammlung William Randolph Hearst (1863–1951), San Francisco;
Auktion, Sotheby’s Parke-Bernet, Los Angeles, 7.–9. November 1977, Lot 132 (als flämische Schule, 17. Jahrhundert);
Auktion, Sotheby’s, London, 12. Dezember 1990, Lot 70;
Trian Group, New York, seit 1991

Ausgestellt:
Los Angeles, County Museum of Art, Leihgabe, Nr. 49.33.2

Das vorliegende Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Nr. 16007 verzeichnet. Ein vergleichbares Gemälde David de Conincks mit leicht abweichenden Maßen wurde im Dorotheum in Wien am 9. Juni 2020 als Lot 70 versteigert.

Das vorliegende Leinwandbild mit seinem Überfluss an Luxus – angefangen von dem mit Früchten überquellenden vergoldeten Teller über das umgestürzte korinthische Kapitell bis hin zu dem Affen, dem Papagei und dem afrikanischen Pagen – ist ein beredtes Beispiel für die hochbarocke Stilllebenmalerei und das Können des führenden Exponenten dieses Genres, David de Coninck. Der italianisierende Garten mit den vom Licht modellierten Figuren und ornamentalen Büsten oberhalb und entlang der zulaufenden, akkurat geschnittenen Hecken macht die Anmutung arkadischen Überflusses komplett. De Coninck verbrachte ab den frühen 1670er-Jahren beinahe drei Jahrzehnte in Rom und wurde vom künstlerischen Milieu, in dem er dort arbeitete, geprägt. Zu seinen Kollegen zählten Giacomo Galli, Lo Spadino und Michelangelo di Campidoglio, mit dem er Kompositionen und Motive teilte.

Die Pracht der hier zum Einsatz kommenden Bildelemente wird durch ihre Wiederkehr in anderen Werken de Conincks um nichts geschmälert. So taucht der Papagei in veränderter Haltung auch auf einem Werk des Künstlers im Kunstmuseum Basel auf. De Conincks Ausbildung war jedoch typisch flämisch. Die Üppigkeit und Ausdruckskraft des vorliegenden Werks mit seinen Zitaten nach der Antike verweisen auf den steten Einfluss Peter Paul Rubens’ und seines wegweisenden Liebesgartens. Die Versiertheit, mit der hier Affen und Kaninchen dargestellt sind, könnte auf de Conincks vermutete Ausbildung in der Werkstatt Jan Fyts zurückzuführen sein, der wiederum ein Schüler von Rubens’ langjährigem Mitarbeiter Frans Snyders war.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.11. - 10.11.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.