(Florenz 1627–1715)
Madonna,Öl auf Leinwand, 79 x 63,5 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Norddeutschland;
Kunsthandel;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Wir danken Sandro Bellesi für die Bestätigung der Zuschreibung.

Marinari wurde zunächst bei seinem Vater Sigismondo di Pietro Marinari ausgebildet, bevor er in der Werkstatt seines Vetters Carlo Dolci (1616‒1687) arbeitete. Der häufig als fähigster Schüler Dolcis angesehene Künstler blieb in seiner gesamten Laufbahn stark von den Kompositionen und dem Stil seines Meisters beeinflusst.

Auch wenn sich nur wenige signierte oder dokumentierte Werke des Künstlers erhalten haben, wissen wir aus bestimmten Quellen, dass Marinari in den späten 1650er-Jahren als Assistent Dolcis tätig war. Während er auch weiterhin den Stil seines Meisters genau nachzuahmen verstand, wurde er später von Pignone und Furini beeinflusst. Er schuf eine Reihe von Altarbildern für florentinische Kirchen und ein 1707 datiertes Fresko im Palazzo Capponi in Florenz. Im Jahr 1674 veröffentlichte er das illustrierte Werk Fabbrica ed uso dell’Annulo Astronomico. Ein Selbstporträt in den Uffizien zeigt ihn 1709 im Alter von zweiundachtzig Jahren. Er starb am 5. Januar 1715 in Florenz.

Das vorliegende Gemälde ist zwar deutlich von Dolci beeinflusst, atmet aber eine intensive Hingabe und Schönheit, die es als höchst individuelles Werk auszeichnen.