François Verdier
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(Paris 1651–1730)
Merkur und Argus,
Öl auf Leinwand, 74,5 x 98,5 cm, gerahmt
Wir danken Alastair Laing, der die Zuschreibung an François Verdier (Paris 1651–1730) auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat. Er hält das vorliegende Gemälde für die eigenhändige Fassung eines Gemäldes François Verdiers im Grand Trianon in Versailles (siehe Abb. 1).
François Verdier malte eine Gruppe von sich der Geschichte von Juno, Merkur und Argus widmenden Gemälden für das Grand Trianon, das Ludwig XIV. 1687/88 erbauen ließ. Verglichen mit der vorliegenden Komposition beruht das Werk im Trianon im Wesentlichen auf der gleichen Idee, aber Merkur und Argus sowie die Kuh sind alle in unterschiedlichen Stellungen erfasst; Merkur hält Flöte und Schwert nicht in denselben Händen, und der Szene wurden ein paar Ziegen hinzugefügt. Man weiß, dass Verdier Themen seiner Gemälde wiederholt hat, und das vorliegende Werk ist vermutlich als Kabinettbild für einen Sammler entstanden und nicht ‒ wie das Original ‒ als eine Art Supraporte.
Als Sohn eines Hofuhrmachers geboren, studierte der Maler und Zeichner François Verdier an der angesehenen Académie Royale, wo sein Talent anerkannt wurde: 1668 und 1671 wurde er in der Kategorie Zeichnen mit dem ersten Prix de Rome ausgezeichnet. 1678 wurde er Mitglied der Académie, im darauffolgenden Jahr begab er sich nach Rom, um seine Ausbildung an der Académie de France in Rom fortzusetzen, wo er bis 1680 bleiben sollte.
In den Jahren nach seiner Rückkehr nach Paris arbeitete er hauptsächlich an offiziellen Aufträgen und unter der Leitung Charles Le Bruns, dessen Nichte er 1685 ehelichte. Er assistierte Le Brun bei der Ausgestaltung der Galerie d’Apollon im Louvre und schmückte das Grand Trianon mit 14 mythologischen Gemälden (1688‒1698), die seine wichtigste Werkgruppe darstellen.
Obwohl sein Œuvre sonst stark von Le Brun geprägt ist, zeichnen sich Verdiers Gemälde vor allem durch ihre expressive Farbgebung und den extremen Klassizismus ihrer Formen aus. 1684 wurde Verdier als Professor an die Académie berufen, eine Position, die er bis 1699 innehatte.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
10.11.2020 - 16:00
- Erzielter Preis: **
-
EUR 30.714,-
- Schätzwert:
-
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-
François Verdier
(Paris 1651–1730)
Merkur und Argus,
Öl auf Leinwand, 74,5 x 98,5 cm, gerahmt
Wir danken Alastair Laing, der die Zuschreibung an François Verdier (Paris 1651–1730) auf Grundlage einer Fotografie vorgeschlagen hat. Er hält das vorliegende Gemälde für die eigenhändige Fassung eines Gemäldes François Verdiers im Grand Trianon in Versailles (siehe Abb. 1).
François Verdier malte eine Gruppe von sich der Geschichte von Juno, Merkur und Argus widmenden Gemälden für das Grand Trianon, das Ludwig XIV. 1687/88 erbauen ließ. Verglichen mit der vorliegenden Komposition beruht das Werk im Trianon im Wesentlichen auf der gleichen Idee, aber Merkur und Argus sowie die Kuh sind alle in unterschiedlichen Stellungen erfasst; Merkur hält Flöte und Schwert nicht in denselben Händen, und der Szene wurden ein paar Ziegen hinzugefügt. Man weiß, dass Verdier Themen seiner Gemälde wiederholt hat, und das vorliegende Werk ist vermutlich als Kabinettbild für einen Sammler entstanden und nicht ‒ wie das Original ‒ als eine Art Supraporte.
Als Sohn eines Hofuhrmachers geboren, studierte der Maler und Zeichner François Verdier an der angesehenen Académie Royale, wo sein Talent anerkannt wurde: 1668 und 1671 wurde er in der Kategorie Zeichnen mit dem ersten Prix de Rome ausgezeichnet. 1678 wurde er Mitglied der Académie, im darauffolgenden Jahr begab er sich nach Rom, um seine Ausbildung an der Académie de France in Rom fortzusetzen, wo er bis 1680 bleiben sollte.
In den Jahren nach seiner Rückkehr nach Paris arbeitete er hauptsächlich an offiziellen Aufträgen und unter der Leitung Charles Le Bruns, dessen Nichte er 1685 ehelichte. Er assistierte Le Brun bei der Ausgestaltung der Galerie d’Apollon im Louvre und schmückte das Grand Trianon mit 14 mythologischen Gemälden (1688‒1698), die seine wichtigste Werkgruppe darstellen.
Obwohl sein Œuvre sonst stark von Le Brun geprägt ist, zeichnen sich Verdiers Gemälde vor allem durch ihre expressive Farbgebung und den extremen Klassizismus ihrer Formen aus. 1684 wurde Verdier als Professor an die Académie berufen, eine Position, die er bis 1699 innehatte.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
old.masters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister |
Auktionstyp: | Saalauktion mit Live Bidding |
Datum: | 10.11.2020 - 16:00 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 04.11. - 10.11.2020 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)
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