Lot Nr. 198


Alessandro Varotari, gen. Padovanino


Alessandro Varotari, gen. Padovanino - Alte Meister

(Padua 1588–1649 Venedig)
Cornelia, Mutter der Gracchen,
Öl auf Leinwand, 111 x 132 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Piemont;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieses Lots.

Alessandro Varotari war während der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Venedig tätig. Seine Malweise zeichnet sich durch eine neue und konsequente Neuorientierung an der venezianischen Malerei des Cinquecento, ausgehend vom Werk Tizians, aus. Auf dem vorliegenden Gemälde evozieren die im Profil gegebenen Gesichter frühe Werke Tizians, doch sie erinnern auch an die klassizistische Manier, die Padovanino während seines Romaufenthalts angenommen hat.

Das vorliegende Gemälde steht in Verbindung mit einem Werk Padovaninos aus den 1640er-Jahren (siehe U. Ruggeri, Alessandro Varotari, detto il Padovanino, in: Saggi e Memorie di Storia dell’Arte, 16, 1988, S. 112, Abb. 152).

Das Thema ist Valerius Maximus’ Factorum et dictorum memorabilium libri (IV, 4) entnommen, verfasst 30 oder 31 n. Chr. Erzählt wird die Geschichte der Cornelia, der Tochter von Scipio Africanus. Als sie von ihren bürgerlichen Freundinnen ob der Einfachheit ihrer Kleidung kritisiert wird, entgegnet sie, dass ihr wahrer Reichtum ihre Kinder seien. Das Thema erfreute sich im barocken Venedig großer Beliebtheit, und Padovanino selbst hatte sich ihm bereits zuvor gewidmet, in einer heute in der National Gallery, London, befindlichen Komposition, die um 1625 datiert (siehe ebd., S. 117f. und Abb. 51).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

10.11.2020 - 16:00

Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 20.000,-

Alessandro Varotari, gen. Padovanino


(Padua 1588–1649 Venedig)
Cornelia, Mutter der Gracchen,
Öl auf Leinwand, 111 x 132 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung, Piemont;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Wir danken Bernard Aikema, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieses Lots.

Alessandro Varotari war während der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Venedig tätig. Seine Malweise zeichnet sich durch eine neue und konsequente Neuorientierung an der venezianischen Malerei des Cinquecento, ausgehend vom Werk Tizians, aus. Auf dem vorliegenden Gemälde evozieren die im Profil gegebenen Gesichter frühe Werke Tizians, doch sie erinnern auch an die klassizistische Manier, die Padovanino während seines Romaufenthalts angenommen hat.

Das vorliegende Gemälde steht in Verbindung mit einem Werk Padovaninos aus den 1640er-Jahren (siehe U. Ruggeri, Alessandro Varotari, detto il Padovanino, in: Saggi e Memorie di Storia dell’Arte, 16, 1988, S. 112, Abb. 152).

Das Thema ist Valerius Maximus’ Factorum et dictorum memorabilium libri (IV, 4) entnommen, verfasst 30 oder 31 n. Chr. Erzählt wird die Geschichte der Cornelia, der Tochter von Scipio Africanus. Als sie von ihren bürgerlichen Freundinnen ob der Einfachheit ihrer Kleidung kritisiert wird, entgegnet sie, dass ihr wahrer Reichtum ihre Kinder seien. Das Thema erfreute sich im barocken Venedig großer Beliebtheit, und Padovanino selbst hatte sich ihm bereits zuvor gewidmet, in einer heute in der National Gallery, London, befindlichen Komposition, die um 1625 datiert (siehe ebd., S. 117f. und Abb. 51).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.11. - 10.11.2020