Lot Nr. 242


Anglo-flämischer Hofmaler, 17. Jahrhundert


Anglo-flämischer Hofmaler, 17. Jahrhundert - Alte Meister

Studien eines Kinderkopfes, lt. Überlieferung König Heinrich VIII. von England,
Öl auf Leinwand, 40 x 48 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel, Russland, 1970er-Jahre;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Ausgestellt:
Cagliari, Cittadella dei Musei, Rubens e la pittura fiamminga del ‘600, 23. Mai – 30. Juni 1990, Nr. 53 (als Willem Panneels)

Literatur:
D. Bodart (Hg.), Rubens e la pittura fiamminga del ‘600, Ausstellungskatalog, Cagliari 1990, S. 92f., Nr. 53, Abb. S. 161 (als Willem Panneels);
M.Jaffé, Rubens. Mailand and Cagliari, in: The Burlington Magazine, Bd. 132, Nr. 1050, September 1990, S. 660, ohne Abb.

Das vorliegende Gemälde bezieht sich auf die Terrakottabüste von Guido Mazzoni (um 1455‒1518) Heinrichs VIII. als kleiner Junge (?) in der Royal Collection im Hampton Court Palace, London (Inv.-Nr. RCIN 731979). Die beiden Werke sind einander sehr nahe, was vermuten lässt, dass der Maler des hier zur Diskussion stehenden Gemäldes direkte Kenntnis von der am englischen Hof erhaltenen Skulptur hatte. Auch Michael Jaffé meint, dass die vorliegende Leinwand eine direkte Kopie der polychromen Porträtbüste Mazzonis sein muss, bestätigte aber Didier Bodarts Zuschreibung des vorliegenden Werkes an Willem Panneels nicht, indem er darauf hinwies, dass Panneels Zugang zur Sammlung von Charles I. gehabt haben müsste, um das gegenständliche Bild ausführen zu können (siehe Literatur).

Mazzonis Büste entstand um 1498 und wurde spekulativ mit dem Eintrag im Inventar der Bilder Heinrichs VIII. aus den Jahren 1549/50 in Verbindung gebracht, der „thimage of King Henrie theight wrought on [sic] earth“ anführt, das im „King’s Secrete Studdie“ im sogenannten Holbein Gate aufbewahrt wurde (siehe J. Larson, A Polychrome Terracotta Bust of a Laughing Child at Windsor Castle, in: The Burlington Magazine, Nr. 1038, 1989, S. 618‒624). Die Position der beiden Köpfe auf der Leinwand erinnert an eine Silberstiftzeichnung seiner Kinder von Hans Holbein dem Älteren in den Staatlichen Museen zu Berlin (Inv.-Nr. KdZ 2507) und an die Ölskizze Anthonis van Dycks Prinzessin Elisabeth und Prinzessin Anne in den National Galleries of Scotland in Edinburgh (Inv.-Nr. PG 310).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

10.11.2020 - 16:00

Erzielter Preis: **
EUR 30.145,-
Schätzwert:
EUR 30.000,- bis EUR 40.000,-

Anglo-flämischer Hofmaler, 17. Jahrhundert


Studien eines Kinderkopfes, lt. Überlieferung König Heinrich VIII. von England,
Öl auf Leinwand, 40 x 48 cm, gerahmt

Provenienz:
Kunsthandel, Russland, 1970er-Jahre;
dort durch den jetzigen Besitzer erworben

Ausgestellt:
Cagliari, Cittadella dei Musei, Rubens e la pittura fiamminga del ‘600, 23. Mai – 30. Juni 1990, Nr. 53 (als Willem Panneels)

Literatur:
D. Bodart (Hg.), Rubens e la pittura fiamminga del ‘600, Ausstellungskatalog, Cagliari 1990, S. 92f., Nr. 53, Abb. S. 161 (als Willem Panneels);
M.Jaffé, Rubens. Mailand and Cagliari, in: The Burlington Magazine, Bd. 132, Nr. 1050, September 1990, S. 660, ohne Abb.

Das vorliegende Gemälde bezieht sich auf die Terrakottabüste von Guido Mazzoni (um 1455‒1518) Heinrichs VIII. als kleiner Junge (?) in der Royal Collection im Hampton Court Palace, London (Inv.-Nr. RCIN 731979). Die beiden Werke sind einander sehr nahe, was vermuten lässt, dass der Maler des hier zur Diskussion stehenden Gemäldes direkte Kenntnis von der am englischen Hof erhaltenen Skulptur hatte. Auch Michael Jaffé meint, dass die vorliegende Leinwand eine direkte Kopie der polychromen Porträtbüste Mazzonis sein muss, bestätigte aber Didier Bodarts Zuschreibung des vorliegenden Werkes an Willem Panneels nicht, indem er darauf hinwies, dass Panneels Zugang zur Sammlung von Charles I. gehabt haben müsste, um das gegenständliche Bild ausführen zu können (siehe Literatur).

Mazzonis Büste entstand um 1498 und wurde spekulativ mit dem Eintrag im Inventar der Bilder Heinrichs VIII. aus den Jahren 1549/50 in Verbindung gebracht, der „thimage of King Henrie theight wrought on [sic] earth“ anführt, das im „King’s Secrete Studdie“ im sogenannten Holbein Gate aufbewahrt wurde (siehe J. Larson, A Polychrome Terracotta Bust of a Laughing Child at Windsor Castle, in: The Burlington Magazine, Nr. 1038, 1989, S. 618‒624). Die Position der beiden Köpfe auf der Leinwand erinnert an eine Silberstiftzeichnung seiner Kinder von Hans Holbein dem Älteren in den Staatlichen Museen zu Berlin (Inv.-Nr. KdZ 2507) und an die Ölskizze Anthonis van Dycks Prinzessin Elisabeth und Prinzessin Anne in den National Galleries of Scotland in Edinburgh (Inv.-Nr. PG 310).

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion mit Live Bidding
Datum: 10.11.2020 - 16:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 04.11. - 10.11.2020


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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