Putten mit militärischer Ausrüstung,
Öl auf Leinwand, 73 x 59 cm, gerahmt

Provenienz:
Auktion, van Ham, Köln, 18. November 2016, Lot 548 (als Johann Conrad Seekatz)

Das vorliegende Gemälde verrät den Witz und die Innovation dieses faszinierenden, um die Mitte des 18. Jahrhunderts tätigen deutschen Malers, dem es gelang, Szenen des einfachen Landlebens in der Tradition Adriaen Brouwers mit dem Pomp und den Verhältnissen des Barocks zu vermählen. Die Bedeutung des Bildes, das zur Zeit des Österreichischen Erbfolgekriegs entstanden ist, als vor den Städten entlang des Mains zahlreiche Schlachten stattfanden, hat Historiker vor ein Rätsel gestellt. Die dargestellten Regimentsfahnen, Trommeln und Uniformen werden von den im Bildraum „herumhängenden“ Putten als Spielzeug betrachtet. Diese Gegenüberstellung von Militaria mit Putten, denen jegliche Disziplin und Haltung abgeht, wäre bei jemandem wie Johann Wolfgang von Goethe, dessen Familie Johann Conrad Seekatz und andere Künstler in Frankfurt porträtierten, sicherlich auf Widerhall gestoßen. Die Landesfarben vieler Nationen und die auf dem Boden ausgebreiteten Waffen mögen auf den Frieden von Aix-le-Chapelle anspielen, nachdem England (erkennbar an den Soldaten in roten Mänteln) und seine Verbündeten Frankreich und dessen Verbündete bei Dettingen besiegt hatte – ein Ereignis, das Georg Friedrich Händel mit seinem Dettinger Te Deum verewigte.