die Mutter Gottes steht auf goldener Mondsichel, blauer Weltkugel und Drachen, sie hält das Jesuskind, das ein goldenes Kreuz trägt, mit beiden Händen, voll Erhabenheit blicken Mutter und Kind auf den sich windenden Drachen und seinen offenen Schlund, sie ist bekleidet mit weißem Haartuch, Kleid und weißem Mantel mit sehr feinen goldenen Stickereibordüren, unter ihrem Kleid sind beide Füße zu sehen, sie stehen auf dem Drachen um ihn zu verdammen, Porzellan, farbig und gold staffiert, Höhe 45 cm, Stand mit offener Stelle für Sockel
Meißen, unterglasurblaue Schwertermarke 1924–1934, Formernr. 903, Modell von Johann Joachim Kändler 1738 (Ru)

Lit.:
Porzellan Sammlung Dresden, Führer durch die ständige Ausstellung im Zwinger, S 223, das Modell für die Maria Immaculata hatte Kändler bereits 1738 geschaffen und erwähnt es in seinen Arbeitsberichten im Juli... ‘eine Mutter Gottes von der gleichen Größe als bishero die Apostel gefertigt worden, welche ebenfalls vom Königlichen Hof bestellet worden’ ... Die Ausformung der Marienfigur war bestimmt für die Witwe des österreichi-schen Kaisers, Wilhelmine Amalia, 1672–1742, die sie zusammen mit den
12 Aposteln und einer Altargarnitur erhalten sollte. Die Ausführung der gesamten Gruppe zog sich so weit in die Länge, dass die Kaiserwitwe inzwischen verstarb und die Madonna statt nach Wien an den Grafen Brühl ausgeliefert wurde. Ein zweites farbig staffiertes Exemplar erhielt Kurfürst Clemens August von Köln, ein drittes unbemaltes blieb am Kursächsischen Hof in Dresden. Das Christuskind will mit dem Kreuz in den Händen, das Böse, das der Drache darstellt, bezwingen.
Lit.: Das weiße Gold, Sakrale Kunst aus Meissener Porzellan, Ausstellungs Katalog Erzbischöfliches Domund Diözesanmuseum Wien, 26.10.2005–28.1.2006, S 20–21;
Lit.: Bergmann 1–3000, S 636, Katnr. 2409;