Norditalienischer Hofmaler, um 1550–1560
Porträt eines Mannes in Rüstung, vermutlich Ercole Pio di Savoia, signore di Sassuolo,
bezeichnet und datiert: HERCVLI. ILLIO. DE. SAB[audia]. VIX DVM | PVERITIAM.
EGRESSO. PRE= | CLAROQ[ue] TIROCIN | IO. FVTVRAE. VIRTV= | TIS.
HAVD. DVBIA SIGNA | PRAEBENTI. DVM. BELLO. SE | NENSI. LEVIS.
ARMATVRAE. EQ. | VITIBUS. IMPERARET | 1550.,
Öl auf Holz, 82,5 x 61 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 15. Oktober 1996, Lot 48 (als Umkreis Giovanni Battista Moroni, Porträt des Carlo Gonzaga);
Privatsammlung, Wien
Literatur:
L. Ventura, „Per il desiderio d’haver tutti i ritratti de’ signori di casa Gonzaga“. Il ritratto del principe nelle corti gonzaghesche tra Oglio e Po, in: R. Roggeri, L. Ventura (Hg.), I Gonzaga delle nebbie. Storia di una dinastia cadetta nelle terre tra Oglio e Po, Ausstellungskatalog, Cinisello Balsamo 2008, S. 61f., Abb. 13 (als anonym, Carlo Gonzaga?)
Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 27850 verzeichnet (als „Anonimo mantovano sec. XVI“).
Wir danken Paolo Bertelli für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.
Dieses elegante Bildnis zeigt einen jungen Mann in Ritterrüstung vor einer Inschrift mit Wappen. Seine selbstbewusste Haltung, sein gefasster, doch lebendiger Ausdruck und die schimmernde, das Licht reflektierende Stahlrüstung verströmen einen Naturalismus, der dieses Werk als ein schönes Beispiel der norditalienischen Porträtkunst des 16. Jahrhunderts ausweist.
Der Dargestellte, von dem man früher glaubte, es handle sich um Carlo Gonzaga di Sabbioneta, konnte nun als Ercole Pio di Savoia (? – 1571), Sohn des Marco Pio und der Lucrezia Roverella, identifiziert werden, der mit Virginia Marino verheiratet war. Diese Bestimmung wird durch eine jüngst erschienene Publikation der Fondazione Zeri (2018, Nr. 27850) unterstützt, in der das Wappen in der rechten oberen Ecke als Allianzwappen der Familien Pio und Marino ausgewiesen wird. Die Inschrift im oberen Teil des Gemäldes „HERCULI ILLIO DE SAB“ kann als weitere Bekräftigung seiner Identifikation gelten: das Wort „SAB“ könnte eigentlich „Sabaudo“ bedeuten, wodurch sich der Bezug zur Familie Savoia ergäbe.
Das vorliegende Gemälde zeigt Ercole seiner Stellung entsprechend in Rüstung; er wurde im Jahr 1554, nach dem Tod seines Cousins Giberto II., Signore von Sassuolo.
Mit der Identifikation des Dargestellten wurde auch die Zuschreibung revidiert. Von dem Künstler des vorliegenden Gemäldes nimmt man nun an, dass er für den Hof der Sassuolo arbeitete und vermutlich in Verona tätig war.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
09.06.2021 - 16:06
- Erzielter Preis: **
-
EUR 32.800,-
- Schätzwert:
-
EUR 8.000,- bis EUR 15.000,-
Norditalienischer Hofmaler, um 1550–1560
Porträt eines Mannes in Rüstung, vermutlich Ercole Pio di Savoia, signore di Sassuolo,
bezeichnet und datiert: HERCVLI. ILLIO. DE. SAB[audia]. VIX DVM | PVERITIAM.
EGRESSO. PRE= | CLAROQ[ue] TIROCIN | IO. FVTVRAE. VIRTV= | TIS.
HAVD. DVBIA SIGNA | PRAEBENTI. DVM. BELLO. SE | NENSI. LEVIS.
ARMATVRAE. EQ. | VITIBUS. IMPERARET | 1550.,
Öl auf Holz, 82,5 x 61 cm, gerahmt
Provenienz:
Auktion, Dorotheum, Wien, 15. Oktober 1996, Lot 48 (als Umkreis Giovanni Battista Moroni, Porträt des Carlo Gonzaga);
Privatsammlung, Wien
Literatur:
L. Ventura, „Per il desiderio d’haver tutti i ritratti de’ signori di casa Gonzaga“. Il ritratto del principe nelle corti gonzaghesche tra Oglio e Po, in: R. Roggeri, L. Ventura (Hg.), I Gonzaga delle nebbie. Storia di una dinastia cadetta nelle terre tra Oglio e Po, Ausstellungskatalog, Cinisello Balsamo 2008, S. 61f., Abb. 13 (als anonym, Carlo Gonzaga?)
Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 27850 verzeichnet (als „Anonimo mantovano sec. XVI“).
Wir danken Paolo Bertelli für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots.
Dieses elegante Bildnis zeigt einen jungen Mann in Ritterrüstung vor einer Inschrift mit Wappen. Seine selbstbewusste Haltung, sein gefasster, doch lebendiger Ausdruck und die schimmernde, das Licht reflektierende Stahlrüstung verströmen einen Naturalismus, der dieses Werk als ein schönes Beispiel der norditalienischen Porträtkunst des 16. Jahrhunderts ausweist.
Der Dargestellte, von dem man früher glaubte, es handle sich um Carlo Gonzaga di Sabbioneta, konnte nun als Ercole Pio di Savoia (? – 1571), Sohn des Marco Pio und der Lucrezia Roverella, identifiziert werden, der mit Virginia Marino verheiratet war. Diese Bestimmung wird durch eine jüngst erschienene Publikation der Fondazione Zeri (2018, Nr. 27850) unterstützt, in der das Wappen in der rechten oberen Ecke als Allianzwappen der Familien Pio und Marino ausgewiesen wird. Die Inschrift im oberen Teil des Gemäldes „HERCULI ILLIO DE SAB“ kann als weitere Bekräftigung seiner Identifikation gelten: das Wort „SAB“ könnte eigentlich „Sabaudo“ bedeuten, wodurch sich der Bezug zur Familie Savoia ergäbe.
Das vorliegende Gemälde zeigt Ercole seiner Stellung entsprechend in Rüstung; er wurde im Jahr 1554, nach dem Tod seines Cousins Giberto II., Signore von Sassuolo.
Mit der Identifikation des Dargestellten wurde auch die Zuschreibung revidiert. Von dem Künstler des vorliegenden Gemäldes nimmt man nun an, dass er für den Hof der Sassuolo arbeitete und vermutlich in Verona tätig war.
Experte: Mark MacDonnell
Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403
oldmasters@dorotheum.com
Käufer Hotline
Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at +43 1 515 60 403 |
Auktion: | Alte Meister II |
Auktionstyp: | Online Auction |
Datum: | 09.06.2021 - 16:06 |
Auktionsort: | Wien | Palais Dorotheum |
Besichtigung: | 29.05. - 08.06.2021 |
** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer
Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.