Lot Nr. 174


Pieter Thijs

[Saleroom Notice]
Pieter Thijs - Alte Meister II

(Antwerpen 1616–1677)
Porträt des Antonius Triest (1576–1657), Bischof von Gent und Brügge,
bezeichnet und datiert unten links: Peer Thijs Fecit 1650,
Öl auf Leinwand, 55 x 44,5 cm, gerahmt

Saleroom Notice:

Die Signatur und Datierung scheinen später hinzugefügt worden zu sein.

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien

Das vorliegende Porträt von Bischof Antonius Triest von Pieter Thijs ist eine eindringliche Darstellung eines wichtigen Mäzens des flämischen Barock, der nicht nur frühe Werke von Thijs’ Lehrer Anthonis van Dyck (1599–1641) beauftragt hat, sondern auch das große Altarbild von van Dycks eigenem Lehrer Peter Paul Rubens (1577–1640) mit der Bekehrung des heiligen Bavo von 1623/1624, das sich immer noch in der dem Heiligen geweihten Kathedrale in Gent befindet.

Dieses Porträt ist eines der letzten dieses bedeutenden flämischen Klerikers; frühere Darstellungen seiner Person von David Teniers dem Jüngeren (1610–1690) und van Dyck befinden sich in der Eremitage in St. Petersburg, (Inv.-Nr. ГЭ 589) bzw. im Museum of Fine Arts in Houston (Inv.-Nr. BF. 1977.2). Triests monumentales und aufwendig gestaltetes Grabmal ist ebenfalls in der Kathedrale des heiligen Bavo zu finden und wurde wahrscheinlich um dieselbe Zeit wie das vorliegende Porträt von Jerome Duquesnoy II. (1602–1654), einem Mitglied der berühmten Bildhauerdynastie, beauftragt, deren berühmtestes Werk wohl der Brunnen des Manneken Pis in Brüssel ist. Auch abgesehen von seiner Rolle als Auftraggeber derart vollendeter Werke bleibt Triest aufgrund seiner Courage bei der Mäßigung der Gegenreformation und als Beschützer der Anhänger der Jansenismus, als der er sich sowohl in Opposition zum mächtigen Jesuitenorden Antwerpens begab als auch von Papst Innozenz X. getadelt wurde, eine wichtige historische Persönlichkeit.

Das vorliegende Gemälde führt Thijs’ technisches Können und seine Fähigkeit vor Augen, die Präsenz des Dargestellten zu evozieren, was er – zunächst in der Werkstatt van Dycks ausgebildet – als freier Meister vervollkommnete. Er wurde 1644 in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen und fungierte als deren Schatzmeister, Ratsmitglied und Koordinator von Wohltätigkeitsaktivitäten; er arbeitete für Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich, den Statthalter der Spanischen Niederlande, sowie für den holländischen Königshof in Den Haag. Siebzig Jahre nach Thijs’ Tod pries der Kunsthistoriker Jean-Baptiste Desamps Thijs’ Werk ob „seines unerschöpflichen Geistes, seiner sprühenden Farbigkeit und lebendigen Darstellungsweise“.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

09.06.2021 - 16:15

Erzielter Preis: **
EUR 35.300,-
Schätzwert:
EUR 12.000,- bis EUR 18.000,-

Pieter Thijs

[Saleroom Notice]

(Antwerpen 1616–1677)
Porträt des Antonius Triest (1576–1657), Bischof von Gent und Brügge,
bezeichnet und datiert unten links: Peer Thijs Fecit 1650,
Öl auf Leinwand, 55 x 44,5 cm, gerahmt

Saleroom Notice:

Die Signatur und Datierung scheinen später hinzugefügt worden zu sein.

Provenienz:
Privatsammlung, Belgien

Das vorliegende Porträt von Bischof Antonius Triest von Pieter Thijs ist eine eindringliche Darstellung eines wichtigen Mäzens des flämischen Barock, der nicht nur frühe Werke von Thijs’ Lehrer Anthonis van Dyck (1599–1641) beauftragt hat, sondern auch das große Altarbild von van Dycks eigenem Lehrer Peter Paul Rubens (1577–1640) mit der Bekehrung des heiligen Bavo von 1623/1624, das sich immer noch in der dem Heiligen geweihten Kathedrale in Gent befindet.

Dieses Porträt ist eines der letzten dieses bedeutenden flämischen Klerikers; frühere Darstellungen seiner Person von David Teniers dem Jüngeren (1610–1690) und van Dyck befinden sich in der Eremitage in St. Petersburg, (Inv.-Nr. ГЭ 589) bzw. im Museum of Fine Arts in Houston (Inv.-Nr. BF. 1977.2). Triests monumentales und aufwendig gestaltetes Grabmal ist ebenfalls in der Kathedrale des heiligen Bavo zu finden und wurde wahrscheinlich um dieselbe Zeit wie das vorliegende Porträt von Jerome Duquesnoy II. (1602–1654), einem Mitglied der berühmten Bildhauerdynastie, beauftragt, deren berühmtestes Werk wohl der Brunnen des Manneken Pis in Brüssel ist. Auch abgesehen von seiner Rolle als Auftraggeber derart vollendeter Werke bleibt Triest aufgrund seiner Courage bei der Mäßigung der Gegenreformation und als Beschützer der Anhänger der Jansenismus, als der er sich sowohl in Opposition zum mächtigen Jesuitenorden Antwerpens begab als auch von Papst Innozenz X. getadelt wurde, eine wichtige historische Persönlichkeit.

Das vorliegende Gemälde führt Thijs’ technisches Können und seine Fähigkeit vor Augen, die Präsenz des Dargestellten zu evozieren, was er – zunächst in der Werkstatt van Dycks ausgebildet – als freier Meister vervollkommnete. Er wurde 1644 in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen und fungierte als deren Schatzmeister, Ratsmitglied und Koordinator von Wohltätigkeitsaktivitäten; er arbeitete für Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich, den Statthalter der Spanischen Niederlande, sowie für den holländischen Königshof in Den Haag. Siebzig Jahre nach Thijs’ Tod pries der Kunsthistoriker Jean-Baptiste Desamps Thijs’ Werk ob „seines unerschöpflichen Geistes, seiner sprühenden Farbigkeit und lebendigen Darstellungsweise“.

Experte: Damian Brenninkmeyer Damian Brenninkmeyer
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister II
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 09.06.2021 - 16:15
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.