Lot Nr. 177


Werkstatt der Familie Bassano Jacopo und Leandro Bassano zugeschrieben


Werkstatt der Familie Bassano Jacopo und Leandro Bassano zugeschrieben - Alte Meister II

(Bassano 1510–1592; Bassano 1557–1622 Venedig)
Kreuzabnahme,
Öl auf Leinwand, 107 x 82 cm, gerahmt

Provenienz:
Franco Arese Visconti di Marcignago Sammlung, Robecco d’Oglio, Cremona;
Don Giuseppe Camozzi, Robecco d’Oglio, Cremona, 1974;
europäische Privatsammlung

Wir danken Giuliana Ericani, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Jacopo und Leandro Bassano vorgeschlagen hat (schriftliche Mitteilung, 2019).

Kompositorisch bezieht sich dieses Gemälde auf Jacopo Bassanos signiertes und mit 1574 datiertes Werk Der Leichnam Christi wird zu Grabe getragen für die Kirche Santa Maria in Vanzo in Padua. Von diesem Thema existiert auch noch eine Version im Querformat: Eine größere Fassung befindet sich im Louvre in Paris (154 x 225 cm), eine kleinere im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon (60 x 76 cm). Beide stammen von Jacopo Bassano und sind in die frühen 1580er-Jahre zu datieren.

Eine stilistische Untersuchung der zwischen den späten 1570er- und frühen 1580er-Jahren entstandenen Werke Jacopos zeigt das hohe Niveau des technischen Könnens dieses Künstlers. Seine nächtlichen Szenen sind glaubhaft durch Licht und Farbe vermittelt, was er mit einem außergewöhnlichen Maß an Transparenz und einer durchlässigen Fragmentierung des Lichts erreicht. Im direkten Vergleich mit seiner Arbeitsweise kann das vorliegende Bild aufgrund des Umgangs mit der Farbe in Leandros Frühzeit verwiesen werden, wie seine Kreuzesabnahme im Museo di Bassano (Inv.-Nr. 32; siehe G. Ericani, I Bassano del Museo di Bassano, Mailand 2016, S. 102f.) und die Allegorie des Wassers in einer Genueser Privatsammlung (siehe A. Ballarin, Jacopo, Francesco e Leandro Bassano a Palazzo Lomellino. Un ciclo inedito di collezione privata genovese e altre opere provenienti da Vaduz e Vienna, Genua 2012), die beide aus der Mitter der 1580er-Jahre datieren.

Ericani zufolge ist die Umsetzung des Hauptes Christi im vorliegenden Gemälde mit Jacopos Urfassung in Padua vergleichbar, die sich stark von der dem Kanon gehorchenden Wiedergabe Leandros unterschiedet. In diesem Bereich wird das Malmittel in Form von Fäden von Licht und Farbe aufgetragen, erzielt mittels für Jacopos Werke typischen durchgehenden Pinselstrichen, was laut Ericani im vorliegenden Gemälde in der Darstellung des Kopfes der Hauptfigur die Präsenz dieser Hand verrät.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

09.06.2021 - 16:08

Erzielter Preis: **
EUR 25.300,-
Schätzwert:
EUR 20.000,- bis EUR 30.000,-

Werkstatt der Familie Bassano Jacopo und Leandro Bassano zugeschrieben


(Bassano 1510–1592; Bassano 1557–1622 Venedig)
Kreuzabnahme,
Öl auf Leinwand, 107 x 82 cm, gerahmt

Provenienz:
Franco Arese Visconti di Marcignago Sammlung, Robecco d’Oglio, Cremona;
Don Giuseppe Camozzi, Robecco d’Oglio, Cremona, 1974;
europäische Privatsammlung

Wir danken Giuliana Ericani, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Jacopo und Leandro Bassano vorgeschlagen hat (schriftliche Mitteilung, 2019).

Kompositorisch bezieht sich dieses Gemälde auf Jacopo Bassanos signiertes und mit 1574 datiertes Werk Der Leichnam Christi wird zu Grabe getragen für die Kirche Santa Maria in Vanzo in Padua. Von diesem Thema existiert auch noch eine Version im Querformat: Eine größere Fassung befindet sich im Louvre in Paris (154 x 225 cm), eine kleinere im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon (60 x 76 cm). Beide stammen von Jacopo Bassano und sind in die frühen 1580er-Jahre zu datieren.

Eine stilistische Untersuchung der zwischen den späten 1570er- und frühen 1580er-Jahren entstandenen Werke Jacopos zeigt das hohe Niveau des technischen Könnens dieses Künstlers. Seine nächtlichen Szenen sind glaubhaft durch Licht und Farbe vermittelt, was er mit einem außergewöhnlichen Maß an Transparenz und einer durchlässigen Fragmentierung des Lichts erreicht. Im direkten Vergleich mit seiner Arbeitsweise kann das vorliegende Bild aufgrund des Umgangs mit der Farbe in Leandros Frühzeit verwiesen werden, wie seine Kreuzesabnahme im Museo di Bassano (Inv.-Nr. 32; siehe G. Ericani, I Bassano del Museo di Bassano, Mailand 2016, S. 102f.) und die Allegorie des Wassers in einer Genueser Privatsammlung (siehe A. Ballarin, Jacopo, Francesco e Leandro Bassano a Palazzo Lomellino. Un ciclo inedito di collezione privata genovese e altre opere provenienti da Vaduz e Vienna, Genua 2012), die beide aus der Mitter der 1580er-Jahre datieren.

Ericani zufolge ist die Umsetzung des Hauptes Christi im vorliegenden Gemälde mit Jacopos Urfassung in Padua vergleichbar, die sich stark von der dem Kanon gehorchenden Wiedergabe Leandros unterschiedet. In diesem Bereich wird das Malmittel in Form von Fäden von Licht und Farbe aufgetragen, erzielt mittels für Jacopos Werke typischen durchgehenden Pinselstrichen, was laut Ericani im vorliegenden Gemälde in der Darstellung des Kopfes der Hauptfigur die Präsenz dieser Hand verrät.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister II
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 09.06.2021 - 16:08
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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