Lot Nr. 242 -


Peter Paul Rubens Werkstatt


Peter Paul Rubens Werkstatt - Alte Meister II

(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Meleager und Atalanta jagen den Kalydonischen Eber,
Öl auf Leinwand, 134,5 x 181 cm, gerahmt

Die vorliegende Fassung von Peter Paul Rubens’ Gemälde Meleager und Atalanta jagen den Kalydonischen Eber ist ein weiterer Beleg für die Beliebtheit, die diese dramatische Komposition sowohl in Antwerpen als auch bei Rubens’ internationaler Klientel unverzüglich erlangte, was zu einer steigenden Nachfrage nach Werkstattrepliken führte, wofür dieses Bild ein Beispiel ist. Eine Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Rubens’ Schüler Vincent Malo (1595–1675) hat Anna Orlando vorgeschlagen.

Vincent Malo wurde um 1602 in Cambrai geboren. He war ab etwa 1623 in Antwerpen tätig, als er zum ersten Mal in der Lukasgilde der Stadt aufscheint. Laut Raffaele Soprani, dem adeligen Kunsthistoriker aus Italien, dessen Delle vite de’ Pittori, scultore ed Architetti Genovesi 1674 erschienen, wurde Malo zuerst von David Teniers dem Älteren und danach von Rubens ausgebildet. Malo muss Rubens’ Werkstatt geraume Zeit angehört haben, da der Einfluss des Meisters auf Malos Schaffen – vor allem auf sein Frühwerk – nicht zu übersehen ist (darüber hinaus scheint Malo Zugang zu den Zeichnungen in Rubens’ cantoor gehabt zu haben). Zu urkundlich belegten Schülern Malos zählen Flups Mertens und Jakes Clasens (von beiden sind keine Werke bekannt) sowie der Stilllebenmaler Isaac Wigans. Vincent Malo arbeitete mit anderen Antwerpener Künstlern wie Gysbrecht Leytens und Andries van Eertvelt zusammen, für deren Landschaften und Seestücke er die Figurenstaffage ausführte. In Inventaren des 17. Jahrhunderts tauchen mehrere Werke Malos auf, die in Antwerpen ansässige Sammler und Händler besaßen bzw. verkauften.

Malo wird in der Lukasgilde zum letzten Mal 1634 urkundlich erwähnt; vermutlich ging er im selben Jahr nach Genua, wo er sich einige Zeit bei Cornelis de Wael, einem anderen Künstler aus Antwerpen, aufhielt, der sich dort in den 1610er-Jahren mit seinem älteren Bruder Lucas niedergelassen hatte. Malo und de Wael arbeiteten zusammen, wie Cornelis de Bie in seiner Sammlung von Künstlerbiografien, dem 1661 erschienenen Gulden Cabinet der Edel Vry Schilderconst, vermerkte. In dem Malo gewidmeten Eintrag schrieb de Bie, dass dessen Kunst „niet te verbeteren [ist]“ und „wel staen mach op het toneel van Picturas uyterste Wetenschap“.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

09.06.2021 - 16:18

Erzielter Preis: **
EUR 17.000,-
Schätzwert:
EUR 15.000,- bis EUR 30.000,-

Peter Paul Rubens Werkstatt


(Siegen 1577–1640 Antwerpen)
Meleager und Atalanta jagen den Kalydonischen Eber,
Öl auf Leinwand, 134,5 x 181 cm, gerahmt

Die vorliegende Fassung von Peter Paul Rubens’ Gemälde Meleager und Atalanta jagen den Kalydonischen Eber ist ein weiterer Beleg für die Beliebtheit, die diese dramatische Komposition sowohl in Antwerpen als auch bei Rubens’ internationaler Klientel unverzüglich erlangte, was zu einer steigenden Nachfrage nach Werkstattrepliken führte, wofür dieses Bild ein Beispiel ist. Eine Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Rubens’ Schüler Vincent Malo (1595–1675) hat Anna Orlando vorgeschlagen.

Vincent Malo wurde um 1602 in Cambrai geboren. He war ab etwa 1623 in Antwerpen tätig, als er zum ersten Mal in der Lukasgilde der Stadt aufscheint. Laut Raffaele Soprani, dem adeligen Kunsthistoriker aus Italien, dessen Delle vite de’ Pittori, scultore ed Architetti Genovesi 1674 erschienen, wurde Malo zuerst von David Teniers dem Älteren und danach von Rubens ausgebildet. Malo muss Rubens’ Werkstatt geraume Zeit angehört haben, da der Einfluss des Meisters auf Malos Schaffen – vor allem auf sein Frühwerk – nicht zu übersehen ist (darüber hinaus scheint Malo Zugang zu den Zeichnungen in Rubens’ cantoor gehabt zu haben). Zu urkundlich belegten Schülern Malos zählen Flups Mertens und Jakes Clasens (von beiden sind keine Werke bekannt) sowie der Stilllebenmaler Isaac Wigans. Vincent Malo arbeitete mit anderen Antwerpener Künstlern wie Gysbrecht Leytens und Andries van Eertvelt zusammen, für deren Landschaften und Seestücke er die Figurenstaffage ausführte. In Inventaren des 17. Jahrhunderts tauchen mehrere Werke Malos auf, die in Antwerpen ansässige Sammler und Händler besaßen bzw. verkauften.

Malo wird in der Lukasgilde zum letzten Mal 1634 urkundlich erwähnt; vermutlich ging er im selben Jahr nach Genua, wo er sich einige Zeit bei Cornelis de Wael, einem anderen Künstler aus Antwerpen, aufhielt, der sich dort in den 1610er-Jahren mit seinem älteren Bruder Lucas niedergelassen hatte. Malo und de Wael arbeiteten zusammen, wie Cornelis de Bie in seiner Sammlung von Künstlerbiografien, dem 1661 erschienenen Gulden Cabinet der Edel Vry Schilderconst, vermerkte. In dem Malo gewidmeten Eintrag schrieb de Bie, dass dessen Kunst „niet te verbeteren [ist]“ und „wel staen mach op het toneel van Picturas uyterste Wetenschap“.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
old.masters@dorotheum.at

+43 1 515 60 403
Auktion: Alte Meister II
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 09.06.2021 - 16:18
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 29.05. - 08.06.2021


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer(für Lieferland Österreich)

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.