Der Bucintoro an der Mole von Venedig am Himmelfahrtstag,
Öl auf Leinwand, 61 x 96 cm, gerahmt

Provenienz:
europäische Privatsammlung;
dort erworben durch den jetzigen Besitzer

Das vorliegende Gemälde zeigt eine der symbolträchtigsten Ansichten Venedigs, insbesondere für die venezianischen Vedutisten selbst und ihre Auftraggeber. Es gibt Zeugnis vom Aussehen der Stadt im 18. Jahrhundert: Zu sehen ist die vom Markusbecken aus gesehene Piazzetta, der erste Blick auf Venedig, wenn man aus der Lagune kommt. Das Motiv wurde oft von Reisenden des 18. Jahrhunderts in Auftrag gegeben und häufig von den Malern Gaspar van Wittel, Luca Carlevarijs und Antonio Canal, gen. Canaletto, ins Bild gesetzt.

Die hier besprochene Komposition gehört zu einer Gruppe von Werken, die alle dasselbe Sujet zeigen und sich häufig nur in den Abmessungen unterscheiden (siehe M. Manzelli, Michele Marieschi ed il suo alter-ego Francesco Albotto, Venedig 2002, S. 107–110). Im Gegensatz zu den anderen Gemälden wurde hier die Galeere – das rote Schiff in der Bildmitte – verkleinert und etwas nach links versetzt, um den benötigten Platz für den Bucintoro – die prächtige Galeone der venezianischen Dogen – zu schaffen. Besagte Galeone kehrte traditionell am Himmelfahrtstag zum Molo di San Marco zurück, nachdem der Doge das jährliche Ritual der Vermählung Venedigs mit dem Meer zelebriert hatte, welches die Oberherrschaft der Serenissima zur See symbolisierte.