(Venedig 1824–1890)
Der gesegnete Doge Francesco Morosini verlässt im Jahr 1693 Venedig um auf der Peloponnes gegen die Türken zu kämpfen, undeutlich signiert, datiert 1865, Öl auf Leinwand, 132 x 190 cm, gerahmt

Provenienz:
Privatsammlung Italien, seit über 100 Jahren.

Ausgestellt:
Triest, Edifizio della borsa, Associazione Triestina di Belle Arti, Herbst 1865,
Nr. 116.

Verzeichnet in:
Ausstellungskatalog, Associazione Triestina di Belle Arti, Esposizione di Belle Arti, Erstes Jahr, Typographie des Österreichischen Lloyd, 1865, S. 7, Nr. 116.

Francesco Morosini war von 1688 bis 1694, auf dem Höhepunkt des Großen Türkenkriegs, der 108. Doge von Venedig. Seine großen Erfolge in der Schlacht am Peloponnes zwischen 1684 und 1687, in der er große Gebiete der Türken zurückeroberte, brachten ihm den Titel Peloponnesiacus ein. Im Jahr 1688 gelang es Morosini allerdings nicht, Negroponte, die wichtigste osmanische Festung Mittelgriechenlands, einzunehmen und er war gezwungen, nach Venedig zurückzukehren. Sei letzter Feldzug, der im Jahr 1693 stattfand, blieb erneut erfolglos.

Aus seinem Leben sind einige besondere Details bekannt; er kleidete sich stets in Rot und liebte seine Katze, die er sogar mit in die Schlacht nahm. Nach ihrem Tod ließ er sie einbalsamieren und in das Museo Correr in Venedig bringen, wo sie noch heute zu sehen ist.Das große Format des vorliegenden Loses ermöglicht es dem Künstler, uns eine detaillierte Ansicht des Bacino di San Marco zu geben, der mit Booten und Gondeln überfüllt ist, unter denen der Bucintoro hervorsticht.
Es zeigt eine genaue Darstellung der Gebäude, beginnend mit der Riva degi Schiavoni, dem Palazzo Ducale und der Biblioteca Marciana auf der rechten Seite. In der Ferne ist der Eingang zum Canal Grande mit der Santa Maria della Salute und der Dogana zu sehen.
Zahlreiche Figuren feiern den Aufbruch der Flotte gegen die Türken unter dem Kommando von Francesco Morosini, welcher vor der Abfahrt vom Patriarchen gesegnet wird.

Ein ähnliches Motiv von Luigi Querena wurde 1859 in Mailand im Palazzo Nazionale di Brera ausgestellt und ist im Katalog der Ausstellung verzeichnet mit dem Titel „Il molo di Venezia al momento della partenza del doge Francesco Morosini per la guerra in Levante contro I turchi (1693). Großes perspektivisches Ölgemälde, S.51, Nr.347.“

Luigi Querena studierte an der Akademie der Schönen Künste in Venedig bei Federico Moja (1802–1885), einem Landschafts- und Architekturmaler. Er spezialisierte sich auf die traditionellen venezianischen Ansichten und erhielt so den Ruf, die von Canaletto populär gemachten Themen neu zu beleben.